Höhenangst musste in Sonnefeld außen vor bleiben

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Zuschauerkulisse Foto: Klaus Oelzner
Zuschauerkulisse Foto: Klaus Oelzner
 
Das Explosionsopfer wird mehrfach transportgesichert. Foto: Klaus Oelzner
Das Explosionsopfer wird mehrfach transportgesichert. Foto: Klaus Oelzner
 
Gruppenleiter und Kommandant erklären, was gemacht wird. Foto: Klaus Oelzner
Gruppenleiter und Kommandant erklären, was gemacht wird. Foto: Klaus Oelzner
 
Der Schlauchrollwagen im Einsatz Foto: Klaus Oelzner
Der Schlauchrollwagen im Einsatz Foto: Klaus Oelzner
 
Die Kinder helfen eifrig mit. Foto: Klaus Oelzner
Die Kinder helfen eifrig mit. Foto: Klaus Oelzner
 
KBI Zapf verfolgt die Patientenübergabe. Foto: Klaus Oelzner
KBI Zapf verfolgt die Patientenübergabe. Foto: Klaus Oelzner
 
 

Feuerwehr Sonnefeld und Sanitäter Sonnefeld haben eine Bergrettung geübt.

Im Zuge der Aufgaben(ver)teilung im Landkreis verfügt die Feuerwehr Ebersdorf seit nahezu einem Jahrzehnt über die Ausrüstung zur "Personenrettung nach Bergsteigerart". "Die bislang nur für Übungszwecke zum Einsatz gekommen ist", unterstrich Kreisbrandinspektor Stefan Zapf vor den im Betriebshof der Franz Hofmann Bau in der Thüringer Straße versammelten zahlreichen interessierten Einwohnern. Im Rahmen der traditionellen Einsatzübung zum Abschluss der Kirchweihtage demonstrierten die Absturzsicherungsgruppe Ebersdorf in Gemeinschaft mit Aktiven der Feuerwehr und der BRK-Bereitschaft Sonnefeld den aufwendigen Einsatz der als Schleifkorbtrage beschriebenen Rettungseinrichtung.
Nach der Idee von Kommandant Dirk Bauer galt es, nach einer angenommenen Zementstaubexplosion einen verletzten Betriebsangehörigen aus dem Bedienerturm der Betonmischanlage möglichst schonend auf den Boden zu bringen. Vor Ort, in schwindelnder Höhe, prognostizierte der Notarzt eine Rückenverletzung, die die Bergung über das Leiternsystem des Turms sowie eine "zügige, aber schonende Rettung" erforderte. "Da reicht auch der Einsatz unserer mitgeführten 8-Meter-Steckleiter nicht aus. Höhenangst muss außen vor bleiben", stellte Kommandant Bauer resignierend fest. Über die Lautsprecheranlage erläuterten Gruppenleiter Christian Gollan (Ebersdorf) und Kommandant Dirk Bauer (Sonnefeld) inzwischen die erforderlichen Schritte zum Einsatz der Spezialausrüstungen wie wannenförmiger Rettungstragekorb, Vakuummatratze, doppelte Seilsicherungen, Anlegen des personensichernden Gurtsystems oder der aus Fernsehserien bekannten roten Bergsteigerhelme.


Schon filmreif

Über Funk hielten Arzt und Sanitätskräfte aus luftiger Höhe Kontakt mit dem Bodenpersonal, bis die vielfach gesicherte Tragewanne mit Silja Höhn (sie hatte sich als verletztes Opfer zur Verfügung gestellt) schließlich filmreif und zeitaufwendig etwa eineinhalb Stunden nach der Alarmierung über die am FW-Einsatzfahrzeug befestigte Seilsicherung zu Boden schweben konnte. Erwartet wurde sie von Arzt und Sanitätern, die die junge Sonnefelderin im Ernstfall auf einer fahrbaren Trage zum Transport ins Krankenhaus vorbereitetet hätten.

Nach im Rahmen der zusätzlichen Spezialausbildung gemeinsam absolvierten 25 Übungseinheiten und regelmäßigen "Proben" unter anderem am Turm des Feuerwehrhauses und Schumacher-Betriebs in bis zu 40 Metern Höhe (Limit) bot die Übung für 16 Sonnefelder und vier Ebersdorfer Einsatzkräfte und ein Sanitäterduo die Möglichkeit, Wissen und Können beeindruckend unter Beweis zu stellen. Während im Ernstfall Tempo angesagt wäre, zeigten sich die Beobachter - darunter Kreisbrandinspektor Stefan Zapf, Bürgermeister Michael Keilich, Dritter Bürgermeister Friedrich Übelhack, Ehrenbürger Horst Knauer und ehemals Aktive - über die Schritt für Schritt nachvollziehbare aufwändige Rettungsdemonstration beeindruckt.

Vorangegangen war - trotz Straßenbaustellen bedingter Erschwernisse - eine aufmerksam verfolgte Einsatzdemonstration mit allen verfügbaren Einsatzfahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen. Für den neuen stellvertretenden Kommandanten Markus Schrepfer wurde das zur Feuertaufe. Ihm und allen beteiligten Helfern dankte Bürgermeister Michael Keilich bei der abschließenden Manöverkritik für die ehrenamtliche Einsatzbereitschaft rund um die Uhr zum Dienst am Nächsten. Die Feststellung des Kommandanten "Es lief alles wie am Schnürchen" bestätigte KBI Zapf.