Hobby-Gärtner im Tausch-Rausch

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Fachgespräche über den Pflanzentisch hinweg: Beim Staudentausch in Seidmannsdorf fand jeder Besucher etwas für seinen Garten. Foto: Ulrike Nauer
Fachgespräche über den Pflanzentisch hinweg: Beim Staudentausch in Seidmannsdorf fand jeder Besucher etwas für seinen Garten. Foto: Ulrike Nauer
Ewald und Edith Mönch (Mitte) waren am Freitag letztmals Gastgeber für die Gartenfreunde. Hobbykünstlerin Maria Schmidt dankte dem Ehepaar dafür mit einem selbstgemalten Bild des Mönch-Hofes. Foto: Ulrike Nauer
Ewald und Edith Mönch (Mitte) waren am Freitag letztmals Gastgeber für die Gartenfreunde. Hobbykünstlerin Maria Schmidt dankte dem Ehepaar dafür mit einem selbstgemalten Bild des Mönch-Hofes. Foto: Ulrike Nauer
 
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Inge Ultsch (Zweite von links) war immer für das Kuchenbüffet zuständig. Foto: Ulrike Nauer
Inge Ultsch (Zweite von links) war immer für das Kuchenbüffet zuständig. Foto: Ulrike Nauer
 
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Der Staudentauschtag in Seidmannsdorf fand zum letzten Mal auf dem Mönch-Hof statt. Die Veranstaltung wird aber fortgeführt: im Oktober am Gemeindehaus.

Die schlechte Nachricht für Hobby-Gärtner: Der Staudentauschtag in Seidmannsdorf fand am Freitag nach 15 Jahren zum letzten Mal auf dem Hof von Edith Mönch statt. Die gute Nachricht: Mitglieder der Kirchengemeinde haben sich bereit erklärt, die beliebte Veranstaltung fortzuführen. So können sich Gartenliebhaber gleich den 14. Oktober in ihren Terminkalender schreiben. Punkt 14 Uhr dürfen am Gemeindehaus hinter der Kirche wieder Pflanzen getauscht werden.
"Ja, wir hören auf", sagt Edith Mönch, während die Besucher am Freitag, kurz nach halb zwei schon fleißig allerhand Pflanzen auf den beiden langen Tischen in ihrem Hof verteilen. 15 Jahre lang haben sie und ihr Mann Ewald zweimal im Jahr - im Frühjahr und im Herbst - ihren Hof samt Scheune zur Verfügung gestellt und den Tauschtag vorbereitet.
"Diese Arbeit darf man nicht unterschätzen", betont Simone Vetter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten Coburg. Hier hatte die Tradition des Pflanzentauschs in den 90er Jahren begonnen. 2001 fand man dann bei den Mönchs in Seidmannsdorf ein neues Domizil.
Simone Vetter hat den Gastgebern für ihre Mühen ein Geschenk mitgebracht: die Rose "Rhapsody in Blue". Auch Hobbykünstlerin Maria Schmidt will sich bei den Mönchs bedanken: mit einem selbstgemalten Bild des Anwesens. Jetzt sind alle Geschenke überreicht und gleich dürfen sich die Hobby-Gärtner endlich über den Inhalt der prall gefüllten Holzkisten, Kartons, Eimer und Blumentöpfe hermachen.


Das Beste ist schnell weg

Punkt 14 Uhr geht es los - und es geht rasend schnell, denn natürlich kennen die meisten hier das Prozedere. Vor 14 Uhr wird aufgebaut und schon mal geschaut, was man brauchen kann. Dann wird die günstigste Position bezogen und mit dem Zwei-Uhr-Gongschlag darf eingepackt werden. Die hübschen rosa Bergenien und der Frauenmantel sind schneller weg als man gucken kann. Ebenso Mohn und Herbstastern.
Ein Pärchen hat unter dem Tisch einen Eimer mit einem Bündel dunkelroter Christrosen entdeckt. "Ich dachte, die sind immer weiß", sagt der junge Mann. "Nein, die gibt's auch in anderen Farben", erklärt ihm eine Besucherin, die gerade die Lilien im Eimer nebenan in Augenschein nimmt.
Eine Etage höher, auf dem Tisch, untersucht ein Hobby-Gärtner eine Pflanze mit eigenartig eingerollten Blättern. "Gehören Sie zu dem Farn?", fragt er die Frau gegenüber.
Edith Mönch betrachtet das Gewusel in ihrem Hof. Schwer falle ihr das Aufhören nicht, sagt sie. Sie selbst sei schließlich 75 Jahre alt, ihr Mann Ewald 80. "Es war eine sehr schöne Zeit, aber man soll ja aufhören, wenn's am schönsten ist." So ganz wird sie dem Staudentausch nicht Adieu sagen. Wenn er am 14. Oktober erstmals am Gemeindehaus stattfindet, wird sie natürlich auch mal vorbeischauen. Es sind ja nur ein paar Schritte bis zur Kirche.
Aufhören will definitiv auch Inge Ultsch. Viele Jahre bestückte die inzwischen 87-jährige Untermerzbacherin mit Hilfe ihrer "Kundschaft" das beliebte Kuchenbüffet, an dem sich die Hobbygärtner nach dem Tauschen immer noch auf eine Tasse Kaffee treffen konnten. Nun sei es Zeit, die Arbeit abzugeben.
Es ist 14.15 Uhr. Das Pflanzenangebot auf den Tischen ist mittlerweile sehr übersichtlich. Dort am Eck warten noch zwei Frauenmantel-Stöckchen und ein einsames Lungenkraut auf Abnehmer. Nicht mehr lange...