Heiß geht's zu beim Männertanz in Seßlach

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Die Küpser "Firedancers" machten als Römer eine gute Figur auf der Bühne im Seßlacher Sportheim.Bettina Knauth
Die Küpser "Firedancers" machten als Römer eine gute Figur auf der Bühne im Seßlacher Sportheim.Bettina Knauth
Die "Mauerschwälbchen" tanzten erneut zum Sieg.
Die "Mauerschwälbchen" tanzten erneut zum Sieg.
 
Dunkle Bedrohung aus Eichelbrunn.
Dunkle Bedrohung aus Eichelbrunn.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Während draußen arktische Temperaturen herrschten, zeigten drinnen beim Ballett-Contest Tänzer Akrobatik, tolle Kostüme und viel nackte Haut.

Können die "Mauerschwälbchen" ihren "Titel" verteidigen? Das Seßlacher Sportheim platzte am Samstag aus allen Nähten, als die Gastgeber sich anschickten, ihren Vorjahreserfolg beim dritten Männerballett-Contest zu wiederholen. Lautstark feuerten vor allem die weiblichen Gäste ihre Favoriten an. Es herrschte Kreisch-Alarm, gepaart mit häufigen "Zugabe"-Rufen.
Um den Wanderpokal behalten zu können, galt es für die von ihren Trainerinnen Julia Rößner und Sonja Schaller gut vorbereiteten sieben "Mauerschwälbchen" harte Konkurrenz aus dem Weg räumen: Denn auch die Coburger "Deffects", "Devotion Dance" aus Weidach die Welsberger "Holzwürmer", die "Siemauer Feuerfunken" (Untersiemau) und die Männerballette aus "Eichelbrunn" (Eichelberg plus Reutersbrunn), Junkersdorf, Hofheim und Maroldsweisach stellten sich dem Wettbewerb.
Altes Rom, Mittelalter, Sherwood Forest, Star Wars, Baustellen, Streif durch die Musikgeschichte: In immer wieder neue Welten entführten die vier Tanzgruppen aus Unter- und sechs aus Oberfranken das begeisterte Publikum. "Genießt es und feiert mit uns", riet Bürgermeister Martin Mittag (CSU) den Zuschauern, bevor er selbst die Bühne erklomm.
Jens-Peter Scholz, Sitzungspräsident des Faschingsvereins Seßlach moderierte. Das Publikum johlte und kreischte vor Begeisterung, als die Mannen Hülle um Hülle fallen ließen.


Jury aus allen Formationen

Wusste Juror Rainer Mattern zu Beginn nicht, ob ihn eher "Blut, Schweiß und Tränen" oder "Akrobatik und Erotik" erwarteten, so bekam der stellvertretende Coburger Landrat überwiegend Letzteres zu sehen. Jede Formation entsandte einen Juror, der nur für die Anderen, aber nicht die eigene Truppe punkten durfte.
Als erste stellte sich "Devotion Dance", das Männerballett des Karnevalsvereins Weidach, ihrem Urteil. Praktisch, dass die tanzenden Feuerwehrmänner des Elferrats, trainiert von Jessica Boge und Susanne Goer. mit ihren Leuchtbesen die Bühne gleich vom Konfetti säubern konnten. In die "Disko" verschlagen hatte es das Männerballett Junkersdorf, bestens eingestellt von Verena März und Eva Vondran. Erst seit Dezember proben Mandy und Angelina Kräußlich mit den Siemauer Feuerfunken (Untersiemau) ihren Auftritt zu Filmmusik von "Grease". Robin Hood lautete das Thema der HCC Männergarde (Hofheim). Trainerin Sophia Schmitt zeigte sich zufrieden mit der Nummer, die das Männerballett eigens für den Seßlacher Auftritt einstudiert hatte. Als äußerst wandlungsfähig erwiesen sich die Welsberger Männer: Erst als "Nonnen" zur Musik von Sister Act einmarschiert, boten sie die mitreißendste Darbietung, mit Luftballons, sehr viel Haut und Sven Fertschs Flug auf der Kanonenkugel. Hier hatten Filiz Kasim, Eva Marktfelder und Ines Wittmann als Trainerinnen ganze Arbeit geleistet.
Nach der Pause ging es weiter mit der "dunklen Bedrohung": Die tanzenden Männer aus "Eichelbrunn" wirbelten perfekt kostümiert als "Star Troopers" über die Bühne. Gemeinsam mit Coach Kerstin Ebert hatten sie die Idee entwickelt.
Schnelle Kostümwechsel bedingte dann das Programm der "Mauerschwälbchen". Anfangs züchtig in Freizeithose und Hemd, setzten sie ihren schwungvollen Ausflug durch die Musikgeschichte im 50er-Jahre Pünktchenrock mit blonden Perücken fort, um als Höhepunkt im ärmellosen Partykleid à la Charleston und Federboa einen Can-Can auf die Bretter zu zaubern. Julia Rößner und Sonja Schaller waren zufrieden, zumal Andreas Rößner kurzfristig einspringen musste.
Die von Sandra Vollert und Anne Kimmel trainierten "Marokkaner" wussten als Bauarbeiter zu überzeugen, während die "Deffects" aus Coburg "Mamma Mia", die Geschichte von der Suche nach dem richtigen Vater, auf die Bühne zauberten. Dafür zeigten sich Kristina Niebelschütz und Silke Kallenbach verantwortlich. Sie kamen, tanzten und siegten - fast: Als Letzte mussten die umjubelten Küpser "Firedancers" auf die Bühne (Trainerin: Brigitte Grampp). Die perfekt kostümierten "Römer" sorgten für Aufsehen, weil sie hör- und sichtbar die treuesten Fans mitgebracht hatten.
Bei so viel Gaudi geriet das Ergebnis fast zu Nebensache. "Jeder ist ein Sieger", verkündete Scholz vorab. Überraschend gelang es tatsächlich den Lokalmatadoren als Sieger den Wanderpokal erneut entgegenzunehmen. Auf dem zweiten Platz landeten die Firedancers aus Küps, den dritten Rang belegte das Hofheimer Männerballett. Alle übrigen Formationen teilten sich den vierten Platz.