Eine ganze Reihe von Themen bewegt die Heilgersdorfer. Straßenausbau, Schließung des Dorfladens oder Ausbau der Kita - es wurde teilweise heftig diskutiert.
Volles Haus herrschte am Montagabend in der Gastwirtschaft Scharpf in Heilgersdorf zur Bürgersammlung, zu der Bürgermeister Maximilian Neeb (FW) eingeladen hatte. Vor allem zwei Themen erhitzten die Gemüter: die Ortsdurchfahrt und das Ende des Dorfladens. Beide führten während der über dreistündigen Sitzung teilweise zu lebhaften Diskussionen unter den rund hundert Anwesenden.
Zum Ausbau der Kreisstraße CO 6 hatte sich Neeb fachkundige Unterstützung aus dem Landratsamt mitgebracht: Jürgen Alt, zuständiger Leiter der Tiefbauabteilung, erläuterte den Heilgersdorfern die Planung.
In einem ersten Abschnitt wird die Ortsdurchfahrt von der Einmündung der Rothenberger Straße bis zur Brücke über den Bischwinder Graben auf insgesamt rund 370 Metern Länge und 6,5 Metern Breite ausgebaut. Teilweise wird - etwa um die Kirche herum - die Stadt einen Gehweg komplett neu anlegen. Vorgesehen sind auch mehrere behindertengerechte Querungsstellen.
Am DorfladenNahversorger ist - unabhängig von dessen Schließung - eine Fußgängerampel vorgesehen. Die zweite Phase im Jahr 2021 beinhaltet dann den Vollausbau bis zur Brücke am Feuerwehrhaus sowie den Deckenbau bis zum Ortsende.
Der Landkreis sei gerade mit der Planung fertig geworden, informierte Neeb. "Ich bin froh, dass nach jahrelanger Diskussion jetzt etwas passiert", fügte er hinzu. "Wir wollen unbedingt im April 2020 mit dem Ausbau beginnen", bestätigte Alt. Zu hohe Erwartungen der Heilgersdorfer erteilte der Rathauschef einen Dämpfer: "Es handelt sich nicht um eine Dorferneuerung, die Maßnahme muss im finanziellen Rahmen der Stadt bleiben."
Ob auch an Radfahrer gedacht werde und ob Tempo 30 möglich sei, erkundigte sich Oliver Kunz. Für Tempo 30 müsste eine "außergewöhnliche Situation" vorliegen, verneinte Alt. Trotz der Kürze der Zeit bot der Bürgermeister an, die Einwohner könnten ihre Wünsche bei dem Vorort-Termin am 19. November äußern. Über die Gestaltung der Randbereiche entscheide dann der Stadtrat.
Länger gedulden müssen sich die Anlieger der Rothenberger Straße, wie Pierre Autsch auf Nachfrage erfuhr. "Das ist eine der kompliziertesten Straßenanlagen", so Neeb, mit dem Beginn des Baus könne erst nach 2022 gerechnet werden. Wegen der definierten Engstelle sei dort ein einseitiger Gehweg angedacht. "Auf eine Ampel werden wir aber verzichten können, weil die Straße einsehbar ist", sagte Alt.