"Halleluja" rief das Coburger Albertinum

1 Min
Die großen Ensembles des Gymnasiums Albertinum boten zur Sommer-Serenade 2017 ein kurzweiliges Programm. Fotos: Carolin Herrmann
Die großen Ensembles des Gymnasiums Albertinum boten zur Sommer-Serenade 2017 ein kurzweiliges Programm.  Fotos: Carolin Herrmann
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das musische Gymnasium wartete bei der luftig-leichten Sommerserenade mit einem konzentrierten und mitreißenden Programm im vollen Kongresshaus auf.

"Hey Jude" singt am Schluss das ganze Kongresshaus. Geradezu hymnisch, nachdem es schon zuvor mehrmals tosenden Applaus gegeben hatte im bis unters Dach gefüllten und gespannten Haus. Da hatte das musische Gymnasium Albertinum am Mittwochabend schon für eine locker-leichte Sommerserenade gesorgt - mit einer wohl überlegten und konzentrierten Auswahl von Darbietungen ausschließlich der großen Ensembles. Für die vielen engagierten kleineren Ensembles des Albertinums - na, da wird es an anderer Stelle Präsentationsmöglichkeiten geben müssen.
Süffisant hatte Schulleiter Stefan Adler zur Begrüßung auf die gefürchtete Länge der Albertinums-Konzerte in der Vergangenheit angespielt: "Sie sind bestimmt von fünf Stunden ausgegangen..." Doch, ha! Touché! In anderthalb Stunden präsentierte das Albertinum ein abwechslungsreiches und flottes Programm, welches den gegenwärtigen Ausbildungs- und Qualitätsstand und die besten Seiten der Orchester und Chöre genießen ließ.
Martin Bram führte das zur Zeit jung, aber üppig besetzte symphonische Orchester mit bereits schönem, harmonischen Streicherklang vor, mit zwei traditionellen Stücken aus Ecuador und dem pikanten, dabei in den einzelnen Stimmen schon recht delikat ausgeloteten Walzer Nr. 2 in a-Moll von Schostakowitsch.
Die Albert`s Brass Showband brachte unter Leitung von Uwe Friedrich bluesig-jazzig durchaus satten Sound hervor, obwohl sie sehr zusammengeschrumpft ist. Sie wird vorläufig in dieser Form auch nicht mehr weitergeführt.
Großen Jubel löste bei diesem Programmpart Alisa Stark als Gesangssolistin mit "What a Feeling" aus.


Komposition von Annerose Röder

Der Unterstufenchor überraschte mit einer Uraufführung; Leiterin Annerose Röder hatte Friedrich Rückerts Gedicht "Liebst du um Schönheit" vertont. Die Rückertsche Melancholie bot der Chor mit zu Herzen gehender Melodie, ergänzt durch effektvoll sparsam eingesetzte Streicher.


Das Blasorchester in voller Wucht

Dann trumpfte das Sinfonische Blasorchester von Marco Plitzner auf. Riesig besetzt und mit entsprechender Wucht kamen zwei größere filmmusikalische Werke zur Entfaltung, ein spannendes Arrangement aus den acht Harry Potter-Filmen, stimmungsmalend und sehr bewegt, sowie ein Soundtrack von Fritz Neuböck zur Fernsehserie "Schloss Orth". Hier war es Silia Rädlein, die dem im Herbst letzten Jahres verstorbenen Leonard Cohen "Hallelujah" hinterher rief.
Informationen zu den einzelnen Stücken lieferten während der flotten Umbaupausen übrigens Saskia Fischer, Sophie Zaton und Julian Friedrich.
Und nun zu den Beatles, denen der ebenfalls riesig besetzte Mittel- und Oberstufenchor unter Leitung von Uwe Friedrich mit einem großen Medley unter instrumenteller Begleitung huldigte. Da wollte man glatt an jedem einzelnen Song festhalten, was die Bedeutung der Beatles in der Musikgeschichte ins Gedächtnis rief, aber auch für den Klang des Chores sprach. Doch schon war der Chor weiter gezogen.
Ebenso ohne Umschweife ging es dann zum zwanglosen Umtrunk und zur "kleiner Nachtmusik" in den Hof des Albertinums.