Geld für Schlossplatz-Tiefgarage in Coburg?

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Der Bau einer Tiefgarage unter dem Schlossplatz bleibt weiter ein vieldiskutiertes Thema. Foto: CT-Archiv
Der Bau einer Tiefgarage unter dem Schlossplatz bleibt weiter ein vieldiskutiertes Thema. Foto: CT-Archiv

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach sieht gute Chancen, dass großzügig Mittel aus der Städtebauförderung nach Coburg fließen. Konkret denkt er dabei an drei Projekte, die für ihn "Kernaufgaben" sind.

Fürs neue Jahr hat Hans Michelbach bereits viele spannende Gesprächstermine vereinbart. So wird der heimische CSU-Bundestagsabgeordnete gleich in der ersten Januar-Woche dem Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) das von der Coburger IHK in Auftrag gegebene ICE-Gutachten überreichen. Am Donnerstag, 15. Januar, kommt Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) in die Vestestadt - vorrangige Themen auch hier: der ICE-Halt in Coburg und ein Schienen-Lückenschluss nach Südthüringen. Bahn-Chef Rüdiger Grube schließlich wird im ersten Quartal 2015 zu einem weiteren "Bahn-Gipfel" in Coburg erwartet. Michelbach will Grube dann vor allem an dessen Zusage aus dem Jahr 2013 erinnern, wonach der Coburger Bahnhof - im Jahr 2015! - generalsaniert wird.

Am 9. Februar geht's ums Geld

Angesichts dieser Prominenz erscheint der Besuch von Innen-Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) am 9.
Februar in Coburg fast zweitrangig. Doch mit der "Städtebaufördererkonferenz", die unter Leitung von Eck stattfinden wird, verbindet Michelbach große Erwartungen. So erhofft er sich "Impulse" für drei "Kernaufgaben" in der Vestestadt. Im Klartext: Für drei Projekte hält er Finanzspritzen von bis zu 80 Prozent für möglich. Allen voran will er den Bau einer Schlossplatz-Tiefgarage thematisieren, kündigte Michelbach am Dienstag in einem Pressegespräch an. Außerdem wolle er dem Staatssekretär die Entwicklung des Güterbahnhof-Areals vorstellen sowie um Unterstützung bei einer Entwicklung im Bereich Kaufhof/Steinweg werben.

Michelbachs Hoffnungen, dass es für die drei Projekte ordentlich Städtebaufördermittel geben könnte, beruhen nicht zuletzt aus dem "Rekordbetrag" von 700 Millionen Euro, die im 2015er Bundeshaushalt für Mittel aus der Städtebauförderung eingestellt sind. Im Jahr 2014 flossen aus diesem Topf immerhin 1,6 Millionen Euro nach Coburg. Aber Michelbach will noch mehr locker machen - auch deshalb, weil die Erfahrung zeige, dass jeder Euro Städtebauförderung acht Euro an öffentlichen und privaten Investitionen auslöse. Die Stadt Coburg müsste seiner Meinung nach noch viel offensiver damit werben, dass private Investitionen innerhalb von förmlich festgelegten Sanierungsgebieten von sehr großzügigen Steuer- und Abschreibungsregelungen profitieren.

"Schnöde Abwehrhaltung"

Michelbach selbst ging gestern das Thema ICE sehr offensiv an und kritisierte mit deutlichen Worten die Bahn. Die Bahn müsse, was einen Halt im Zwei-Stunden-Takt anbelangt, ihre "schnöde Abwehrhaltung revidieren". Besagtes Gutachten der IHK könne dabei helfen. Und der Bundesverkehrsminister sowieso: "Alexander Dobrindt ist zwar nicht der Chef von Rüdiger Grube, aber er kann schon mal deutlich machen, dass die Bahn eine 100-prozentige Tochter des Bundes ist."

Nicht einverstanden ist Michelbach auch mit dem Vorschlag der Bahn zur Sanierung des Coburger Bahnhofs: "Diese Billiglösung ist nicht akzeptabel!" Wenn es die Bahn ernst meine mit dem ICE, gehöre ein "tragfähiger und optisch anschaulicher ICE-Bahnhof" dazu.