Gabriele Hirsch und Bernhard Forster gestalten ein Konzert zum zehnjährigen Bestehen der Rohlf-Orgel von St. Augustin in Coburg.
Die Instrumentenkombination Oboe und Orgel bietet vielfältige Möglichkeiten zum musikalischen Dialog auch jenseits von Barock und Romantik.
Das bewies ein Konzert in der Jubiläumsreihe "Zehn Jahre Rohlf-Orgel in St. Augustin" in Coburg, das Kirchenmusikerin Gabriele Hirsch und Bernhard Forster, Solooboist im Philharmonischen Orchester des Landestheaters, gemeinsam vor zahlreichen Zuhörern gestalteten.
Denn neben barocken Choralvorspielen und romantischen Nocturnes fanden auch interessante Adaptionen eines Tangos von Astor Piazzolla ("Libertango") und eines Titel des Rock-Gitarristen Jimi Hendrix ("The Trip") Platz in der Vortragsfolge.
Seinen ausdrucksvoll singenden Oboenton entfaltete Bernhard Forster gleich eingangs sehr klangschön und abgerundet in dem Choralvorspiel "Ach Gott, vom Himmel sieh darein" des Händel-Zeitgenossen Georg Friedrich Kaufmann. Die Interpretation dieses Choralvorspiels widmete Forster seinem einstigen Oboen-Professor Georg Meerwein, der - ehemals langjähriger Solooboist der Bamberger Symphoniker - im vergangenen Dezember verstorben war.
Schon hier überzeugte das einfühlsame Zusammenspiel mit Gabriele Hirsch, die den beachtlichen Klangfarbenreichtum der dreimanualigen Rohlf-Orgel fantasievoll entfaltete. Zwei Nocturnes von Marguerite Roesgen-Champion mit weit ausschwingenden melodischen Linien, aber auch das Notturno von Armando Oliva gaben ihr dann die Gelegenheit, auch die gedeckten, weichen Klangfarben der Rohlf-Orgel vorteilhaft zur Geltung zu bringen.
Nach reichlich Beifall gab es als Zugabe noch eine der bekanntesten Oboen-Melodien der Filmmusik-Geschichte - die Titelmelodie aus Ennio Morricones Soundtrack zu "The Mission".