Gebührenerhöhung bei Sky macht Wirten zu schaffen

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Die Live-Fußballübertragungen von Sky lohnen sich nach der Preiserhöhung für viele Gaststätten und Bars nicht mehr. Symbolfoto: dpa
Die Live-Fußballübertragungen von Sky lohnen sich nach der Preiserhöhung für viele Gaststätten und Bars nicht mehr. Symbolfoto: dpa

Sky Deutschland hat die Preise für die Fußball-Übertragung in Gaststätten erhöht. Einige Coburger Wirte haben schon gekündigt oder den entsprechenden Vertrag gar nicht erst abgeschlossen.

Am Freitagabend startet die Fußball-Bundesliga-Saison 2013/2014. Ein perfekter Anlass, um sich mit Freunden in eine Kneipe zu setzen und gemeinsam über zwei, drei Bierchen das Spiel anzusehen. Doch einige Coburger Kneipenbesitzer zeigen Sky Deutschland, das die exklusiven Übertragungsrechte für die Bundesliga besitzt, nun die rote Karte. Da der Pay-TV-Sender in vielen Gaststätten die Preise im hohen Maße angehoben hat, können es sich zahlreiche Kneipiers schier nicht mehr leisten, die Spiele zu übertragen.

"Mit den neuen Preisen ist Sky absolut unrentabel", sagt Sebastian Kirchner, Manager des Café Anders. Früher habe man zwischen Jahres- oder Monatsbeitrag wählen können. "Der jährliche Beitrag war natürlich günstiger. Wir haben damals einmal im Jahr etwa 2900 Euro gezahlt. Dann wurde der Jahresbeitrag abgeschafft, es gab nur noch monatliche Abschläge." Nach einem Pächterwechsel musste ein neuer Vertrag geschlossen werden. "Danach hätten wir einen Monatsbeitrag von knapp 500 Euro zahlen sollen", sagt Kirchner. "Die Quadratmeterzahl ist gleich geblieben, nur der Preis ist gestiegen." Daraufhin habe er Sky im Februar 2013 gekündigt.

Sky rechnet sich nicht mehr

"Das ist absolut unrentabel, die Gäste bringen nicht genug Geld ein, um Sky zu finanzieren", sagt Kirchner. "Richtig voll ist es eh' nur bei Topspielen und die laufen ohnehin auf ARD oder ZDF. Bei den 08/15-Spielen ist hier auch nicht so viel los." Nur für die Fußballspiele Sky zu bezahlen, rechne sich nicht, dafür sei das Publikum einfach zu klein. Kirchner: "Oder wir müssten die Bierpreise extrem anheben, aber das wollen wir den Gästen nicht antun."

Bedienung Sabrina Dehler kann da nur zustimmen: "Sky reißt's hier wirklich nicht raus. Es war zwar immer voll, wenn Bayern spielte, aber es ist auch ohne Sky noch viel los."

Die neuen Inhaber der Pilsbar "Clou", Marie und Gerhard Sparwasser, wollen Sky gar nicht erst anschaffen. "Wir haben das ,Clou‘ vor zwei Monaten übernommen. Die vorherige Besitzerin hatte anfangs Pay TV, hat es aber gekündigt, weil es ihr viel zu teuer wurde. Wir haben überlegt, es anzubieten, aber es ist einfach viel zu teuer", sagt Gerhard Sparwasser.

"Noch lohnt sich das Geschäft"

In einigen Bars und Gaststätten kann man die Spiele aber weiterhin live über Sky Deutschland verfolgen. Die "Wohnzimmer Bar & Lounge" überträgt die Bundesliga, obwohl auch hier die Kosten angehoben wurden: "Um etwa 20 bis 30 Prozent sind die Sky-Preise gestiegen", sagt Inhaber Nima Khrosandi. Dennoch rentiere es sich auch weiterhin. "Während der Bundesliga ist die Besucherzahl zwar noch mau, aber bei der Champions League sind wir normalerweise ausverkauft. Wir probieren einfach, mehr Leute unterzubekommen." Noch lohne sich das Geschäft mit Sky, aber nochmal dürften sie die Preise nicht anheben, sagt Khrosandi.

Auch im Pils Pub Humpen wird die Bundesliga übertragen. Hier wurden die monatlichen Beiträge von 270 auf 320 Euro erhöht. "Das ist eine heftige Nummer", findet Humpen-Inhaber Alexander Seifert. Jetzt wolle er erstmal sehen, ob sich das Geschäft noch rentiere. "In den letzten zwei Monaten ist ja nichts passiert. Ob sich Sky noch lohnt, werde ich nach der Bundesliga beurteilen können. Ansonsten wird es abgeschafft."