Frauen machen sich für Coburg stark

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Die Frauen vom Coburger "Ladies' Circle" haben gut lachen, denn ihr Buch "Angekommen!" ist fertig. Foto: Hagen Lehmann
Die Frauen vom Coburger "Ladies' Circle" haben gut lachen, denn ihr Buch "Angekommen!" ist fertig. Foto: Hagen Lehmann

Persönliche Einblicke, überraschende Ansichten - und dabei dreht sich alles um Coburg und das Coburger Land: Ein Buch vom Serviceclub "Ladies' Circle" zeigt die Region von 108 spannenden Seiten. Zielgruppe sind auch bewusst Firmen.

Eine Stadt, eine Region, 25 Frauen - und ganz viele Gründe, hier gerne zu Hause zu sein. "Angekommen" heißt das Benefiz-Buch, das der Coburger Service-Club "Ladies' Circle" (LC) in diesen Tagen herausgibt. Mitglieder von LC interviewen darin 25 Frauen aus Coburg und Umgebung, Hagen Lehmann hat die Frauen fotografiert. Die derzeitige Coburger LC-Präsidentin Daniela Schmidt und ihre Vorgängerin Christina Hauptmann erklären im Tageblatt-Gespräch, wie es zu dem Buch kam, was sie damit erreichen wollen und warum es bei so manchem Vorstellungsgespräch eine besondere Rolle spielen könnte.

Tageblatt: Es gibt bereits viele Bücher über Coburg und das Coburger Land. Warum ist "Angekommen!" trotzdem etwas Besonderes, das es in dieser Form noch nie gab?
Daniela Schmidt: "Angekommen!" ist nicht alleine ein Buch, das über das schöne Coburg und die guten Lebensbedingungen hier berichtet. "Angekommen!" ist ein Buch, das von Persönlichkeit geprägt ist, von individuellen Lebensgeschichten einzelner Frauen, die hier in Coburg und der Region gerne zu Hause sind. Wir Ladies haben diese Frauen im Alter zwischen 29 und 75 Jahren interviewt, jede von uns hat die Erlebnisse, Gefühle und kleinen Lebensweisheiten ihrer Gesprächspartnerin aufgeschrieben. Am Ende jedes Interviews stellen wir Ladies uns auch selbst kurz vor: Denn auch wir alle sind ja Dagebliebene, Wiedergekommene und Zugereiste, die die Lebensqualität in dieser Region zu schätzen wissen und gerne hier leben.

Wie ist die Idee zu diesem Buch eigentlich entstanden?
Christina Hauptmann: Die Idee hatte ich schon vor einigen Jahren. Ich selbst fühle mich als Zugereiste in Coburg so wohl. Ich habe im Rhein-Main-Gebiet und in München gelebt, als ich erstmals Ende der 1990er Jahre aus privaten Gründen nach Coburg kam. Schon damals fühlte ich mich hier schnell heimisch und fasste auch beruflich schnell Fuß, ich machte damals ein Volontariat beim Coburger Tageblatt. Im Jahr 2002 sind dann mein heutiger Mann und ich nach Bad Homburg (Hessen) gezogen. 2008 aber haben wir uns als Familie mit mittlerweile drei Kindern bewusst entschieden, zurück nach Coburg zu kommen. In dieser "zweiten" Zeit in Coburg habe ich mich als junge Mutter so gut aufgehoben und angekommen gefühlt und bin auf viele spannende Frauen gestoßen, auch zum Teil aus Großstädten zugereist, so dass mir die Idee kam, darüber ein Buch zu schreiben.

Und dann kam "Ladies' Circle" ins Spiel.
Daniela Schmidt: Ja, genau! Christina hatte uns schon vor längerem von der Idee erzählt. Und davon, dass sie sich gut vorstellen könnte, dieses Projekt mit uns gemeinsam anzugehen. Ich bin jetzt in der glücklichen Lage, dass dieses Buch in meiner Präsidiumszeit fertiggestellt und vorgestellt wird, aber dieses Projekt haben noch drei weitere Präsidentinnen vor mir auf den Weg gebracht und mitbegleitet. Ja, über drei Jahre hat es gedauert, denn wir hatten auch Durststrecken - Momente, wo wir uns nicht sicher waren, ob die Finanzierung klappt. Aber zum Glück haben schon in der Entstehungsphase kleine und große Firmen an unser Konzept geglaubt und uns die Abnahme einiger Exemplare zugesichert. Wir Ladies haben begonnen, fleißig Interviews zu führen, so gut wir konnten, sind ja schließlich außer Christina alle keine Journalistinnen, und Christina hat dann redigiert und Hilfestellung gegeben. Ich bin ihr für das Konzept und die Umsetzung sehr dankbar. Ja, und ich bin echt stolz auf alle "meine" Ladies, dass wir das gemeinsam geschafft haben!

Was erzählen die 25 Frauen über Coburg und das Coburger Land?
Christina Hauptmann: Sie erzählen über ihren Weg, der sie nach Coburg gebracht hat oder nie weggeführt hat, darüber, dass Coburg eine tolle Kultur- und Bildungslandschaft hat, sie schwärmen von Atmosphäre und Behaglichkeit. Jede von ihnen hat uns an ihren persönlichen Lieblingsort geführt. Und noch viel mehr, sie haben uns auch in ihre Seele blicken lassen.

Welche Frauen sind denn im Buch vertreten?
Daniela Schmidt: Ein bisschen Spannung muss noch sein, aber wir verraten schon mal, dass Prinzessin Stephanie von ihrem Leben im Herzogshaus berichtet, Schauspielerin Sandrina Nitschke verrät, was sie auf der Bühne fühlt, eine junge Mutter bereit ist, vom Tod ihrer Zwillinge zu erzählen, und Kerstin Haas erstmals berichtet, warum sie ihr Geschäft "Auftritt" geschlossen hat und einen neuen beruflichen Weg gehen will.

Das Buch bringt aber nicht nur die 25 Frauen näher, sondern auch die Region. Und das auf eine sympathische, gefühlvolle Art. Da geht allen Lokalpatrioten das Herz auf.
Christina Hauptmann: Ja, das war und ist unsere Intention, wir hoffen sehr, dass dieser Plan auch aufgeht. Ein wichtiger Punkt, warum Firmen sich überhaupt für unser Buch interessieren, ist ja, dass wir uns wünschen, dass das Buch zum Beispiel bei Bewerbungsgesprächen mitgegeben wird... um Lust zu machen auf Coburg und Angst zu nehmen vor der vermeintlichen Provinz.

Jedes Interview endet mit der Frage, wen sich die Frau gerne - in Coburg - als Nachbar wünschen würde. Wen hätten Sie denn gerne?
Daniela Schmidt: Ildiko von Kürthy. Sie ist Schriftstellerin, Journalistin und Mutter. Sie schreibt die Kolumnen der Zeitschrift "Brigitte", die ich gerne mit Spannung lese. Dabei thematisiert sie vieles, was man selbst so im Leben erlebt - und das mit viel Witz und Selbstironie.
Christina Hauptmann: Rod Stewart, der hat so eine sexy Stimme. Aber wer weiß, ob das meinem Mann so gefallen würde. Deshalb wähle ich für unsere Kinder lieber die kleine Hexe Bibi Blocksberg - mit ihr würden wir unseren manchmal stressigen Familienalltag sicherlich verzaubern.


HINTERGRUND


Der Serviceclub
"Ladies' Circle 38 Coburg" (LC) ist ein Serviceclub, der zu "Ladies' Circle Deutschland" gehört, einer internationalen Service-Organisation junger Frauen bis 45 Jahren, die sich ehrenamtlich für soziale Projekte einsetzen. Den Coburger LC gibt es seit 14 Jahren. Aktuell gehören ihm 19 aktive Frauen an.

Das Buch "Angekommen!", das Buch über zugereiste, dagebliebene und wiedergekommene Coburger Frauen, erscheint in diesen Tagen und ist erhältlich in der Buchhandlung Riemann am Markt (auch online: www.frankenundco.de) sowie in der Tageblatt-Geschäftsstelle in der Hindenburgstraße 3a. Es ist 108 Seiten stark, wurde gedruckt bei der Mediengruppe Oberfranken, zu der auch das Tageblatt gehört, und kostet 20 Euro. Der Reinerlös wird an den Frauennotruf Coburg gespendet.

Die Präsentation Offiziell vorgestellt wird das Buch am Freitag, 14. November, um 20 Uhr in der Buchhandlung Riemann. Anmeldungen zur Abendveranstaltung sind noch möglich unter Telefon 09561/8087-0. Der Eintritt ist frei.