Frau in Coburg von umstürzendem Baum schwer verletzt - Sohn erhebt schwere Vorwürfe

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Beim Fällen dieser Lärche wurde eine Frau verletzt.Foto: privat
Beim Fällen dieser Lärche wurde eine Frau verletzt.Foto: privat

Nach einem Umfall im Gustav-Hirschfeld-Ring in Coburg ist eine 84-jährige Frau schwer verletzt. Ihr Sohn erhebt schwere Vorwürfe gegen Polizei und die städtische Wohnbau.

Was genau geschah am 4. Februar auf einer Grünfläche zwischen zwei Mehrfamilienhäusern im Gustav-Hirschfeld-Ring? Mit Sicherheit kann bislang nur Folgendes gesagt werden: Ein Baum wurde gefällt - und als dieser Baum fiel, traf er eine 84-jährige Frau, die gerade über die Grünfläche lief, am Kopf. Die Hintergründe, wie es zu dem Unfall kommen konnte, werden derzeit aufgeklärt.

Mit Blick auf diese unklare Situation halten sich derzeit auch fast alle Beteiligten noch mit Bewertungen zurück. "Die Ermittlungen dauern an", sagt Anne Höfer vom Polizeipräsidium Oberfranken auf Tageblatt-Anfrage. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt, will die städtische Wohnbau, von der die Baumfällarbeiten durchgeführt wurden, vorerst keine Stellungnahme abgeben. Aus Manfred von Hase hingegen sprudelt es nur so heraus - und zwar an Vorwürfen sowohl in Richtung Wohnbau als auch in Richtung Polizei. Er ist der Sohn der 84-Jährigen, die vom umfallenden Baum verletzt wurde.

"Bild"-Zeitung auf Intensivstation

Manfred von Hase ist unter anderem der Meinung, dass der Bereich, auf dem der Baum gefällt wurde, nicht ordnungsgemäß abgesperrt war. Der Polizei wirft er vor, den Unfall nicht publik gemacht zu haben - was Anne Höfer mit dem Hinweis kommentiert, dass es immer eine "Einzelfallentscheidung" sei, welche Informationen an die Presse gegeben werden.

Letzteres hat dann aber Manfred von Hase übernommen und unter anderem die Bild-Zeitung eingeschaltet. Zusammen mit einem Bild-Reporter besuchte er seine Mutter auf der Intensivstation. Auf Fotos, die anschließend sowohl in der Boulevardzeitung als auch auf dem Internetportal bild.de veröffentlicht wurden, ist die schwer verletzte Frau zu sehen, wie sie im Krankenbett liegt und an mehrere Schläuche angeschlossen ist. Die Fotos sind schockierend. "Inzwischen ist sie auf dem Weg der leichten Besserung", berichtet Manfred von Hase im Gespräch mit dem Coburger Tageblatt. "Sie hatte großes Glück." Außer den Verletzungen am Kopf erlitt die 84-Jährige auch einen Beinbruch. Manfred von Hases Dank gilt in erster Linie dem Notarzt. Dieser habe die Rentnerin noch im Rettungswagen intubiert. "Sie hat viel Blut verloren, es sah anfangs nicht gut aus", schildert Manfred von Hase.

Für die besagten Ermittlungen, die noch andauern, sucht die Kriminalpolizei Coburg mögliche Zeugen des Unfalls. Anne Höfer kündigt in diesem Zusammenhang an, dass die Polizei "aktiv" darüber berichten werde, sobald die Ermittlungsergebnisse vorliegen und die Hintergründe des Unfalls geklärt seien.