Die Gegner eines Flugplatzneubaus setzen große Hoffnungen in den Termin: Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) will noch mal über das Thema Verkehrslandeplatz Coburg reden.
Wie ein Pressesprecher des Innenministers auf Nachfrage mitteilte, hat Minister Herrmann "für den 23. September am Rande der Klausurtagung im Kloster Banz die Beteiligten von Stadt und Landkreis Coburg sowie die Verantwortlichen des Planungsverbands Oberfranken West, der IHK Coburg sowie politische Mandatsträger und Unternehmer zu einem Gespräch eingeladen. Dabei soll unter anderem abgeklärt werden, welche Perspektiven es für den bestehenden Verkehrslandeplatz Coburg-Brandensteinsebene gibt und wie die Realisierungschancen für einen neuen Landeplatz sind. Außerdem soll die Interessenslage der Landeplatznutzer geklärt werden."
Davon, dass Herrmann auch Vertreter der Bürgerinitiativen gegen einen neuen Flugplatz bei Neida treffen will, ist nicht die Rede.
Wohl aber von möglichen Fördermitteln - und da kommen auch die Anwohner ins Spiel: "Eine Förderung von Neu- oder Ausbaumaßnahmen eines Landeplatzes in der Region Coburg mit staatlichen Mitteln ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen, muss aber gründlich abgewogen werden. Dabei geht es insbesondere um den Bedarf und auch um Belange des Natur- und Anliegerschutzes."
Kosten und Verteilung 200 000 Euro betrage das jährliche Betriebskostendefizit des Flugplatzes Brandensteinsebene, heißt es im offenen Brief der Bürgerinitiative Bad Rodach. Die hatte an alle Stadt- und Kreisräte geschrieben und appelliert, die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens für einen neuen Flugplatz zu verhindern. Doch diese Zahl ist laut Auskunft der Kämmerei Coburg falsch.
2013 und 2014 habe die Stadt jeweils 110 000 Euro für den Flugplatz eingeplant, 2012 waren es noch 115 000 Euro.
Die Neubaugegner gehen davon aus, dass ein neuer Verkehrslandeplatz ein weitaus höheres Defizit verursachen werde. Doch wer dafür aufkommen wird, ist unklar. Wenn Stadt und Kreistag zustimmen, könnte die Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg (PGVC) als Erbauer und Betreiber fungieren. Inwieweit dann die Gesellschafter zur Kasse gebeten werden - neben Stadt und Landkreis die Firmen Brose, Kapp, Schumacher und Wöhner sowie der Aeroclub Coburg - ist noch offen.