Fest des Kinderhauses Haarbrücken: Spiele vor historischer Kulisse in Mönchröden

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Helena, vier Jahre alt, hat sich ein Haarband gebastelt und malt nun eine Lutherrose am Basteltisch. Foto: Daniela Pondelicek
Helena, vier Jahre alt, hat sich ein Haarband gebastelt und malt nun eine Lutherrose am Basteltisch. Foto: Daniela Pondelicek
Yoris, fünf Jahre alt, möchte sich einen Lederbeutel basteln und klopft dazu Löcher in ein Stück Leder. Foto: Daniela Pondelicek
Yoris, fünf Jahre alt, möchte sich einen Lederbeutel basteln und klopft dazu Löcher in ein Stück Leder. Foto: Daniela Pondelicek
 
Der Mönch Harald Tischer erzählt den Gästen, wie das Leben der Mönche auf dem Kloster Mönchröden war. Foto: Daniela Pondelicek
Der Mönch Harald Tischer erzählt den Gästen, wie das Leben der Mönche auf dem Kloster Mönchröden war. Foto: Daniela Pondelicek
 
Mit Hilfe der Erzieherin Antje Zapf wird Oscar, fünf Jahre alt, beim Bogenschießen zum Abenteurer. Foto: Daniela Pondelicek
Mit Hilfe der Erzieherin Antje Zapf wird Oscar, fünf Jahre alt, beim Bogenschießen zum Abenteurer. Foto: Daniela Pondelicek
 
"Immer muss ich lernen und nie darf ich spielen": Die Erzieherinnen zeigen mit einem Schauspiel, warum Luther die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg gehängt hat. Foto: Daniela Pondelicek
"Immer muss ich lernen und nie darf ich spielen": Die Erzieherinnen zeigen mit einem Schauspiel, warum Luther die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg gehängt hat. Foto: Daniela Pondelicek
 

Um dem Lebensgefühl von Martin Luther ein Stück näherzukommen, wurde das Fest des Kinderhauses Haarbrücken auf das Klostergelände in Mönchröden verlegt.

Helena, vier Jahre alt, hat viel erlebt. "Zuerst habe ich mir ein Haarband gemacht", erzählt sie. Danach habe sie eine Lutherrose ausgemalt. "Das hat mir richtig Spaß gemacht", sagt sie. Auch Yoris, fünf Jahre alt, hat sich einen Haarkranz gebastelt. "Danach habe ich mir einen Lederbeutel gebastelt", erzählt er. Der fünfjährige Oscar hat sich währenddessen so richtig ausgetobt. Dabei habe er was ganz Neues ausprobiert: "Ich war Bogenschießen."

In diesem Jahr fand das Kinderfest des Kinderhauses Haarbrücken nicht wie gewohnt im Haarbrückener Gemeindehaus statt. Das hat einen ganz besonderen Grund: Weil in diesem Jahr das 500. Reformationsjubiläum gefeiert wird, stand das Kinderfest unter dem Motto "Luther im Schuhkarton". Und um dem Lebensgefühl von Martin Luther noch ein Stück näherzukommen, wurde das Kinderfest auf das Klostergelände in Mönchröden verlegt.


Sie sahen gebannt zu

Vor dieser historischen Kulisse sangen die Kinder "Martin Luther lädt uns alle ein" und zeigten den Zuschauern dazu einen Tanz. Der Mönch Harald Tischer erzählte, wie der Alltag der Mönchrödener Mönche gewesen ist. Außerdem hatten die Erzieher ein Schauspiel über das Leben von Martin Luther einstudiert, dem die Kinder gebannt zusahen.

Karin Bauersachs, Leiterin des Kinderhauses Haarbrücken, freute sich sehr darüber, dass sie das Kinderfest in diesem Jahr beim Kloster in Mönchröden feiern durften. "Wir hatten uns noch andere historische Orte überlegt, die auch eine super Kulisse gewesen wären, aber das Kloster in Mönchröden ist doch die beste Wahl gewesen", erklärte sie. Schließlich sei Martin Luther selbst ein Mönch gewesen. "Außerdem liegt das Kloster am Lutherweg, also könnte er möglicherweise sogar selbst einmal hier gewesen sein", sagte sie.

Die Vorbereitungen des Festes seien reibungslos verlaufen. "Die Eltern der Kinder haben fleißig mitgeholfen und vieles hat sich einfach so ergeben", erklärte sie. So wie bei den Kostümen für die Kinder und Erzieher. "Ein Teil von ihnen sind Leihgaben, aber viele haben wir auch selbst genäht", sagte Karin Bauersachs. Etwa zwei Wochen vorher sei damit begonnen worden, die Kinder auf ihren Auftritt beim Fest vorzubereiten. "Wir haben das Thema immer wieder aufgegriffen, haben aber keinen Druck auf die Kinder ausgeübt", erklärte sie. Schließlich sollte es den Kindern Spaß machen, das Lied zu lernen.


Die Botschafterin war da

Auch die Reformationsbotschafterin Wilfriede Sindel hat die Kinder auf ihr Kinderfest vorbereitet. Bei ihr stand aber weniger der Auftritt selbst im Fokus. Sie hat den Kindern spielerisch beigebracht, wer Martin Luther war und was ihn so berühmt gemacht hat. Dazu hatte sie stets den "Luther im Schuhkarton" dabei: Luther-Playmobilfiguren, mit denen sie zusammen mit den Kindern gespielt hat und die die Kleinen danach mit nach Hause nehmen durften. "Ich habe mich dazu entschieden, Reformationsbotschafterin zu werden, weil ich die Person Martin Luther schon immer interessant fand", erzählt Wilfriede Sindel. Den Kindern etwas über das Leben und Schaffen von Martin Luther beizubringen, sei nicht ihre einzige Aufgabe. "Außerdem helfe ich dabei, die Landesaustellung in der Morizkirche zu betreuen und gebe dort auch Führungen", sagte sie.

Ihr sei besonders wichtig, den Kindern durch ihre Arbeit die Botschaft zu vermitteln, die auch Martin Luther den Menschen vor 500 Jahren näherbringen wollte: "Wir müssen nichts tun, um Gottes Gnade zu verdienen - er liebt uns genau so, wie wir sind."