"30 Jahr sind ein gutes Alter, um OB zu werden", sagt Spitzen- und OB-Kandidat Jens-Uwe Peter. Seine Ziele: Mehr junge Leute an die Stadt binden, die Innenstadt stärken mit einer Schlossplatz-Tiefgarage.
Bei der Bundes- und der bayerischen Landtagswahl hat es die FDP nicht mehr in die Parlamente geschafft. Im Coburger Stadtrat will sie aber weiterhin vertreten sein, als "Stimme der Vernunft", wie Hans-Heinrich Eidt sagt. Der 70-jährige tritt für seine siebte Wahlperiode an, für Jens-Uwe Peter (30) wäre es die erste. Peter ist der Spitzen- und OB-Kandidat der FDP, nachdem er schon im Vorfeld der Landtagswahl bewiesen hat, dass er ein unermüdlicher Wahlkämpfer ist.
Als wesentliches Problem der Stadt hat Jens-Uwe Peter die demografische Entwicklung ausgemacht: Die Coburger werden im Durchschnitt immer älter, junge Leute weniger. Seine Gegenstrategien: Die Innenstadt so gestalten, dass ältere Menschen sie noch erreichen und auch für den täglichen Bedarf einkaufen können.
Neben öffentlichen Verkehrsmitteln brauche die Stadt eine Schlossplatz-Tiefgarage, um die Innenstadt als Einzelhandels-Standort attraktiver zu machen.
Bauklötzchen und Wolkenkratzer Auch für junge Leute müsse die Stadt attraktiv gemacht werden. Eine Zielgruppe seien die Studenten, die an die Hochchule kommen und sich dann fest hier niederlassen sollten. "Wir müssen zeigen, dass wir hier kein Provinzkaff sind", betonte Peter, der in Coburg geboren ist und als selbstständiger Softwareingenieur arbeitet. Um Schlagworte ist er nicht verlegen: "Coburg braucht nicht frischen Wind, sondern neue Impulse", und "wer immer nur mit Bauklötzchen baut, wird nie einen Wolkenkratzer errichten".
Die Forderung nach einer Schlossplatz-Tiefgarage findet sich auch im FDP-Wahlprogramm, das nach der Listenaufstellung beschlossen wurde.
Das enthält vieles, was auch andere Parteien im Programm haben, wie den Ausbau der Ganztagsschulen oder die Parkmöglichkeiten am Bahnhof.
Die FDP möchte zumindest die Planungen für einen Flugplatzneubau fortsetzen, das Niveau der Sozialleistungen erhalten "bei gleichzeitiger Haushaltsentlastung" und ein neues Gesamtkonzept für Bertelsdorfer Höhe und das Gelände der früheren Bundesgrenzschutz-Kaserne.
Forderung nach Jugendherberge Der Schienenlückenschluss nach Südthüringen steht auch im Programm, allerdings ohne dass eine bestimmte Trassenführung genannt wird. Sehr konkret lauten die Forderung auf Errichtung einer Jugendherberge, den Verzicht auf externe Gutachten für die Stadtverwaltung und nach einer Informationsfreiheitssatzung. Die gab es versuchsweise, sie war aber zeitlich befristet.
Die Stadtverwaltung soll mit "dem Ziel der Kosteneinsparung und Leistungsverbesserung" überprüft werden.
Eine ganze Reihe von Themen will die FDP in den nächsten Jahren zumindest diskutieren. Dazu gehören ein "Stadt- und Technikmuseum in Zusammenarbeit mit der IHK", die Umgestaltung der Itzufer, die Beplanung von Brachflächen und die "Überarbeitung der Planung für Kongresshotel und Angerparkplatz mit Turnhalle".
An dem 40 Namen umfassenden Listenvorschlag gab es keine Änderungen. Hans-Heinrich Eidt dankte in seinem Schlusswort ausdrücklich allen, die mit ihrer Kandidatur "die FDP unterstützen, dass sie in den Stadtrat kommt, ohne dass sie selbst hineinwollen". Was die Stadtratsarbeit angehe, sehe sich die FDP als "Stimme der Vernunft".