Wir erleben eine "fast normale" mittelständische amerikanische Familie, deren Alltag dadurch bestimmt wird, dass bei der Mutter eine bipolare Störung diagnostiziert wurde. Ausgelöst wurde diese Störung maßgeblich durch ein traumatisches Erlebnis, von dem ich hier aber nicht zu viel verraten will, da es im Stück für einige Wendungen sorgt, die unsere Wahrnehmung ein bisschen auf den Kopf stellen. Also eine "fast normale" Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs. Und diese Stimmungsschwankungen verlangen der Musik eine enorme Bandbreite ab, weshalb wir uns zwischen rockigen oder countryartigen Klängen und romantisch schwebenden lyrischen Momenten bewegen. Daher ist die Besetzung der Band mit Rhythmusgruppe sowie Violine und Cello sehr spannend und vielseitig.
Sie gelten in Coburg als Regisseur für die Blockbuster-Produktionen. Wie soll aus diesem Stück ein Blockbuster für Coburg werden?
Theater hat ja einen Bildungsauftrag. Dazu gehört aus meiner Sicht in hohem Maße auch die Menschen- oder Seelenbildung. An diesem Theaterabend wird das Publikum in erster Linie emotional abgeholt. Inhaltlich wirkt es zunächst befremdlich, aber es steht "Musical" drauf und es ist auch "Musical" drin. Das Thema wird humorvoll, lebendig und absolut nachvollziehbar behandelt. In dieser Hinsicht ziehe ich den Hut vor den Herren Autoren und Komponisten. Ich glaube, dass die Wirkung des Theaterabends der eines sentimentalen Kinofilms sehr nahe kommt. Das erlebt man in dieser Form wirklich nur bei einem Musical mit Anspruch und Raffinesse. Ich bin Fan!
Bei allen Lockerungen: Noch immer gelten Corona-Auflagen - auch hinter den Kulissen. Wie ist der Probenprozess unter diesen Vorzeichen verlaufen?
Auch dieser Aspekt war ein Argument für die Auswahl des Stoffes. Die Besetzung ist mit sechs Darstellerinnen und Darstellern und sechs Musikerinnen und Musikern so überschaubar gehalten, dass es ohne Probleme möglich war, Abstände auf der Bühne einzuhalten und die Hygieneanforderungen zu berücksichtigen. Und inzwischen sind wir ehrlich gesagt dran gewöhnt. Aber seit September lockern sich die Hygienebestimmungen, so dass wir wohl bald auf diese Rücksichtnahme verzichten können. Hoffen wir zumindest. Immer noch schielen wir täglich nach den Zahlen und Richtlinien. Das nervt, ist aber nicht zu ändern.
So startet das Landestheater Coburg in die neue Saison
"Next To normal" (Fast normal), Musik von Tom Kitt, Buch und Gesangstexte von Brian Yorkey, Deutsch von Titus Hoffmann - Samstag, 2. Oktober, 19.30 Uhr, Landestheater Coburg. - Weitere Termine 7., 16., 24. Oktober, 19.30 Uhr
Darsteller Gabe: Benjamin Hübner
Natalie: Lilian Prent
Henry: Lean Fargel
Doktor Madden, Doktor Fine:
Florian Graf
Diana: Kerstin Ibald
Dan: Christian Alexander Müller
Produktionsteam
Musikalische Leitung Roland Fister
Inszenierung Matthias Straub
Bühne Till Kuhnert
Kostüme Carola Volles
Sound Matthias Schuster
Choreografie Daniel Cîmpean
Dramaturgie Fabian Appelshäuser
Tickets Dank aktualisierter Coronabestimmungen sind neue Kartenkontingente für Aufführungen im Landestheater freigegeben. Dazu ist ein 3G-Nachweis am Einlass sowie das Tragen einer Maske beim Besuch der Veranstaltungen notwendig. Weitere Informationen online unter www.landestheater-coburg.de und an der Theaterkasse telefonisch 09561/898989 (per Mail: theaterkasse@landestheater.coburg.de).red