Erfolg mit Wachstum und Samba

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Beifall für Rolf-Peter Hoenen (links). Es applaudieren Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber, Dritter Bürgermeister Thomas Nowak und SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Schneider. Foto: Simone Bastian
Beifall für Rolf-Peter Hoenen (links). Es applaudieren Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber, Dritter Bürgermeister Thomas Nowak und SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Schneider. Foto: Simone Bastian
Rolf-Peter Hoenen (links) lauscht OB Norbert Tessmer.
Rolf-Peter Hoenen (links) lauscht OB Norbert Tessmer.
 
Gratulation - rechts Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber.
Gratulation - rechts Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber.
 
Wohin mit der Anstecknadel?
Wohin mit der Anstecknadel?
 
 
 
Beim Eintrag ins Goldene Buch.
Beim Eintrag ins Goldene Buch.
 
Der Eintrag ins Goldene Buch.
Der Eintrag ins Goldene Buch.
 
Urkunde mit Medaille.
Urkunde mit Medaille.
 

Von 1991 bis 2009 war Rolf-Peter Hoenen Vorstandssprecher der HUK-Coburg. Einige seiner Entscheidungen kamen auch direkt der Stadt Coburg zugute.

Er hat die HUK vorangebracht - und damit auch Coburg: Rolf-Peter Hoenen, Sprecher der HUK-Vorstände von 1991 bis 2009, kann auf beachtliche Zahlen blicken. Lag der Umsatz der Versicherungsgruppe 1990 noch bei 1,8 Milliarden Euro, waren es 2006 schon 4,9 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 4500 auf 8500. Mit der HUK-Coburg-Krankenversicherung und der Online-Versicherung HUK24 gelangen Hoenen auch zwei erfolgreiche Neugründungen.

Doch nicht allein seine unternehmerischen Verdienste waren Grund für den Stadtrat, den ehemaligen HUK-Vorstandschef nun mit der Bürgermedaille auszuzeichnen. Hoenen brachte sich und die HUK auch ins Stadtgeschehen ein. Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) erinnerte am frühen Dienstagabend in seiner Laudatio an die Kulturförderung und die regelmäßigen Spenden an Coburger Einrichtungen seitens der HUK, die überdies der Hauptsponsor des Handball-Bundesligisten HSC 2000 ist.

Hoenen engagierte sich in der IHK als Mitglied der Vollversammlung, als Kuratoriumsmitglied der Hochschule (in seine Zeit fiel auch der Aufbau des Studiengangs Versicherungswirtschaft) und in der Stiftung Europäisches Glasmuseum. 2007 erhielt Hoenen für seine Verdienste in unternehmerischer, sozialer und kultureller Hinsicht das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Dass Hoenen auch einmal kommunalpolitisch aktiv war, sagte Tessmer bewusst nicht. Hoenen selbst erinnerte daran - "ich hab sogar mal einen Bürgerentscheid gewonnen" - und betonte, über diese Zeit nicht weiter reden zu wollen. 2007 stand das "Neue Innenstadtkonzept" (Nik) zur Abstimmung, für das Hoenen sich gemeinsam mit dem Unternehmer Michael Stoschek (Brose Fahrzeugteile) stark machte. Die Stadt plante damals eine Multifunktionshalle auf der Lauterer Höhe, geeignet für Musik-, Sport- und andere Großveranstaltungen. Das Nik wollte diese Halle auf dem Anger errichten, und eine Mehrheit stimmte beim Bürgerentscheid dafür. Umgesetzt wurde das Nik jedoch nie.

Zwei Jahre später schied Hoenen aus dem Berufsleben aus. Damals erhielt er die Ehrennadel "Die Stadt Coburg dankt", aushändigen durfte sie der damalige Zweite Bürgermeister Norbert Tessmer. Der bekannte gestern, auch persönlich viel von den Gesprächen mit Hoenen über die kulturelle und soziale Landschaft profitiert zu haben. "Ihre Anregungen waren dabei immer sehr aufschluss- und hilfreich."

"Wir suchen fieberhaft nach der passenden ehrenamtlichen Tätigkeit", um auch künftig von Hoenens Erfahrungsschatz zu profitieren, betonte Tessmer. Was Hoenen von dieser Suche hält, blieb offen. Die Auszeichnung mit der Bürgermedaille freue ihn sehr, auch, weil "ich nicht damit gerechnet hätte", wie er sagte. Seit fast 30 Jahren lebt der inzwischen 70-jährige Jurist nun in Coburg, "aber im Vergleich zu Ihnen bin ich ein Jung-Coburger", flachste er in Richtung Oberbürgermeister.

Hoenen sprach von zwei großen Gänsehautmomenten, die er in seiner Coburger Laufbahn erlebt habe. Zum einen sei da die Grundsteinlegung für den Neubau der HUK-Coburg auf der Bertelsdorfer Höhe gewesen. 2000 Arbeitsplätze sollten da entstehen, und er habe schon Bedenken gehabt, ob das gelingen würde, räumte Hoenen ein. Inzwischen ist es dort so voll, dass weitere Bürogebäude errichtet werden mussten.

Hoenen versäumte nicht, darauf hinzuweisen, dass das Wachstum der HUK "nicht allein mein Verdienst" war und nach seinem Ausscheiden weiterging: Inzwischen sind bei dem Unternehmen über 10 000 Menschen beschäftigt, davon über 5000 in Coburg.

Auch die Entscheidung, das erste Sambafestival zu unterstützen, sei ein Risiko gewesen, berichtete Hoenen. Die HUK bürgte mit 100 000 D-Mark und ermöglichte so den Start des Festivals, das den Namen Coburgs "über Deutschland hinaus bekannt gemacht" habe, wie Hoenen sagte. Die beiden noch lebenden Sambafestival-Gründer, Rolf Beyersdorf und Christoph Pilarzyk, haben die Bürgermedaille im Oktober 2016 erhalten.

Das Kultursponsoring der HUK, unter Hoenen begonnen, ermöglicht auch den Open-Air-Sommer in Tambach und auf dem Coburger Schlossplatz. Hoenen: "Als 15 000 Menschen beim Konzert von Whitney Houston waren, dachte ich: Mensch, die hast Du geholt!"