Ensemble der Spitzenklasse begeistert auf Schloss Rosenau

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Schloss RosenauFoto: Jochen Berger
Schloss RosenauFoto: Jochen Berger

Wie das Blockflöten-Quintett "B-Five" sein Publikum beim Gastspiel im Marmorsaal beeindruckt.

Die Blockflöte gilt gemeinhin als ein typisches Laieninstrument, das schon von kleinen Kindern erlernt werden kann.


Eines anderen wird man belehrt, wenn man das Konzert eines weltweit zur ersten Riege zählenden Blockflöten-Ensembles wie "B - Five" besucht, das mit großem Erfolg auf Schloss Rosenau gastierte. Sowohl bei historischer wie moderner Musik zeigte das internationale Consort mit Markus Bartholomé, Katelijne Lanneau, Thomas List, Mina Voet und Silja-Maaria Schütt, was man aus diesen Instrumenten von der kleinen Sopraninoflöte bis zum Großbass alles herausholen kann an virtuoser Fingerfertigkeit, lupenreiner Intonation, präzisem Zusammenspiel, farbenreicher Dynamik und beseeltem Ausdruck.


Man begab sich nach dem Motto "In Search of Dowland" auf die Suche nach jenem englischen Komponisten der Spätrenaissance, dessen Vokal- und Instrumentalmusik sich bis heute größter
Wertschätzung erfreut.


Eine ganze Reihe seiner musikantischen Pavanen und Galiarden, aber auch düsteren "Lachrimae" bildeten den Kern der Vortragsfolge.


Witziger Abschluss

Eingebettet waren sie in die moderne "Dowland-Suite" von 2012 des schweizerischen Komponisten Carl Rütti, der sich in fantasievoller Weise den Werken John Dowlands nähert und mit mäßig modernen Stilmitteln die technischen wie musikalischen Möglichkeiten der Blockflöte enorm erweitert hat.


Eindrucksvolle Beispiele seiner Kompositionstechnik waren das "Chanson avec deux oiseaux" mit räumlich getrenntem zwiefachen Vogelgesang oder die "Fantasia", quasi das bewegte Leben Dowlands mit unruhigen Tonbewegungen, fahlen Klängen und Tonverfremdungen schildernd. Zu Dowlands "King of Denmarks Galiard" schrieb Rütti hochvirtuose Variationen. Sein rondoartiger, rhythmisch wie melodisch komplexer "Sir John's Jig" bildete den wirkungsvollen, witzigen Abschluss des Konzerts, bei dem sich die Künstler wie bei Haydns "Abschiedssinfonie" nacheinander verabschiedeten.


Zwei Zugaben

Es gab viel Beifall für die außergewöhnlichen Leistungen des Quintetts und zwei hübsche "Melodien aus Flandern" als Zugaben.