Endet bald der Streit um Hähnchenmast in Ahorn

1 Min
Die Pläne für einen Hähnchenmaststall bei Wohlbach erhitzen seit Jahren die Gemüter in Ahorn. Nun scheint eine einvernehmliche Lösung in Sicht. Foto: Wolf Pfiefer, dpa
Die Pläne für einen Hähnchenmaststall bei Wohlbach erhitzen seit Jahren die Gemüter in Ahorn. Nun scheint eine einvernehmliche Lösung in Sicht.  Foto: Wolf Pfiefer, dpa
In der Gemeinderatssitzung wurden Blutspender geehrt (von links): Thomas Josch aus Wohlbach(50 Blutspenden), Michael Scherzer aus Ahorn (75), Christine Brückner aus Wohlbach (100) und Bürgermeister Martin Finzel. Foto: Gabi Bertram
In der Gemeinderatssitzung wurden Blutspender geehrt (von links): Thomas Josch aus Wohlbach(50 Blutspenden), Michael Scherzer aus Ahorn (75), Christine Brückner aus Wohlbach (100) und Bürgermeister Martin Finzel. Foto: Gabi Bertram
 

Wenn die geplante Hühnermastanlage bei Wohlbach um rund 200 Meter verschoben wird, "dann wäre das Vorhaben über den Berg", sagt Martin Finzel (parteilos), Bürgermeister von Ahorn .

Nachdem die Gemeinde mit ihrer Klage gegen den Hähnchenmaststall in Wohlbach zumindest die geplante Mistlagerstätte am Standort aus dem Vorhaben heraus geklagt hat, sind im aktuellen Verfahren beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof nur noch die nächtlichen Transporte der Tiere strittig.

Der von der Gemeinde beauftragte Rechtsanwalt Alexander Reitinger erläuterte am Dienstagabend im Gemeinderat den aktuellen Stand und plädierte auf eine einigermaßen einvernehmliche Lösung, die im Vergleich enden sollte. Danach soll die Erschließung der Anlage nicht mehr über den Bayerischen Berg erfolgen, sondern über den Trudenlochweg außerhalb der Ortschaft.

Mündliche Förderzusagen

Zwei Probleme allerdings sind hier noch offen: Ein Flächentausch muss organisiert und die Kostenträgerschaft geklärt werden. Bürgermeister Martin Finzel drängt inzwischen darauf, den "Hausfrieden" im Gemeindeteil Wohlbach wieder herzustellen und das Konfliktpotenzial herauszunehmen. Vom Amt für ländliche Entwicklung, versichert Finzel, seien zumindest mündlich Fördermittel in größerem Umfang in Aussicht gestellt worden.
Die Gemeinde hätte dann den Restbetrag der Ausbaukosten zu schultern und würde obendrein die Grundstücksverhandlungen zum Flächentausch koordinieren. Der Weg, so Finzel, würde ohnehin nicht nur vom Bauwerber genutzt werden, sondern auch für anderen landwirtschaftlichen Verkehr sowie als Rad- und Gehweg nutzbar sein.

"Wenn es uns gelingt, den Standort für die Hähnchenmastanlage über den Hügel zu bringen, wäre das Vorhaben über den Berg", so Finzel. Der Bauwerber soll zudem signalisiert haben, einer Standortverschiebung 200 Meter weiter weg vom Ort positiv gegenüber zu stehen. Ein gangbarer Kompromiss wäre es, die Anlage zu verschieben und den Weg Lkw-tauglich auszubauen.

Machen die Bürger mit?

Ob sich die Wohlbacher Bürger dann damit arrangieren können, bleibt abzuwarten. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof jedenfalls hat das Verfahren zunächst in Ruheposition gestellt und drängt auf eine Einigung beider Seiten. Der Gemeinderat ebnete dafür den Weg und stimmte einhellig dem Wegeausbau Trudenloch als Erschließungsstraße für die Hähnchenmast zu, allerdings unter der Voraussetzung der Standortverschiebung, die bestandskräftig vereinbart werden soll.

Die zwei Bauvoranfragen zur Bebauung des Lerchenbergs 1 und der Ziegelhütte 8 wurden noch einmal zurückgestellt. Hier sollen weitere Gespräche mit den Nachbarn geführt werden. Und auch die Bebauungspläne sollen noch einmal auf den Prüfstand, um allzu strenge Auflagen für Bauwillige flexibler auslegbar zu machen.