Gesundheit, Bauen, Sanieren und heimische Produkte bilden in diesem Jahr die Schwerpunkte der Oberfranken-Ausstellung. Ohne solche Profilierungen werden Messen sich nicht halten können, meint Organisator Peter Kinold.
Das Geschäft ist rauer geworden: "Messestände zu vermieten reicht heute nicht mehr aus", sagt Peter Kinold, der am Samstag die Oberfranken-Ausstellung in Coburg eröffnen wird.
Coburg ist neben Bayreuth und Hof als Standort einer solchen Regionalschau übrig geblieben - andere vergleichbare Messen gibt es im Regierungsbezirk nicht mehr.
Eine Regionalschau soll es bleiben, auch, wenn Kinold davon spricht, dass die Messen "ihr Profil schärfen müssen". Weg vom Sammelsurium, hin zur nach Themen geordneten Schau, die dem Besucher einen Überblick über das Angebot verschafft. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Bereich Bauen und Modernisieren, ein weiterer beim Thema Gesundheit. Unter anderem wird sich der kommunale Klinikverbund Regiomed auf der Messe vorstellen.
"Wir wollen die Gelegenheit nutzen, die Thematik darzustellen und für den Standort zu werben", sagt der Coburger Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD), Mitglied im Aufsichtsrat von Regiomed.
"Wir haben für alle Lebensbereiche Präsentationen", verspricht Kinold: Wer Haushaltsgeräte sucht, wird genauso fündig wie derjenige, der sich für Rasenmäher interessiert. Die Zahl der Aussteller sei mit 225 konstant geblieben, sagt Kinold. Gleiches erwartet er von den Besucherzahlen: 60 000 sollen sich in den acht Tagen vom 12. bis zum 20. Oktober in den elf Messehallen auf dem Ketschenanger einfinden.
Neben den neuesten Trends in Sachen Isolierfenster oder Kochtöpfe gibt es Bewährtes: Der Bauernverband ist wieder stark vertreten und hat eine Tierschau organisiert. Neben Eseln, Ponys, Schafen, Ziegen und Rindern werden dort Alpakas zu sehen sein.
Die werden wegen ihrer Wolle auch für heimische Bauern interessant, sagt Hans Rebelein, der Kreisgeschäftsführer des Bauernverbands in Coburg. Einen Seitenhieb setzte er in Richtung OB Kastner: Für die Direktvermarkter sei die Lage seit der Schließung des städtischen Schlachthofs schwieriger geworden. Die Bauern müssen nun in Kronach und Bamberg schlachten lassen.
Der Bauernverband und die Stadt gehören zu den ideellen Trägern der Oberfranken-Ausstellung, ebenso wie die Industrie- und Handelskammer zu Coburg und die Handwerkskammer. Das Handwerk wird sich nicht nur als Anbieter von Dienstleistungen präsentieren, sondern auch als Arbeitgeber.
Zu den Ausstellern und ihren Produkten kommt das Bühnenprogramm in den Hallen 8/9 und beim Bauernverband in Halle 2. Tägliche Modenschauen (jeweils 14 und 16 Uhr) werden umrahmt von Showauftritten und Infoveranstaltungen.
Beim Bauernverband gibt es nicht nur täglich Vorführungen, sondern auch leckere Bauerntorten im Café. Die Landwirte wollen mit den Besuchern diskutieren, verspricht Rebelein: Da wird es um Biogasanlagen und die dafür notwendige Ausweitung des Maisanbaus genauso gehen wie um die Landschaftspflege im südlichen Itzgrund.