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Haba begräbt "Jako-o": Fränkischer Spielzeugriese äußert sich zur Zukunft der Beschäftigten


Autor: Daniel Krüger

Bad Rodach, Mittwoch, 09. August 2023

Der Spielzeugriese Haba aus Bad Rodach (Landkreis Coburg) stellt überraschend den Geschäftsbereich der Traditions-Kindermarke "Jako-o" ein. Eine Sprecherin äußert sich zur Zukunft der Beschäftigten - und der Filialen.
Die deutschlandweit bekannte Haba-Tochter Jako-o, die 1987 gegründet wurde, soll geschlossen werden.


  • Haba kündigt überraschende Einstellung von "Jako-o" an 
  • "Besinnen uns auf Ursprünge": Aus für bekannte Traditions-Kindermarke
  • Spielzeug-Riese aus Bad Rodach äußert sich zu Beschäftigtensituation
  • So geht es mit den Filialen und Produkten weiter

Der wirtschaftlich angeschlagene Bad Rodacher Spielzeug-Riese Haba hat den nächsten Paukenschlag verkündet: Der Geschäftsbereich der bekannten Traditions-Kindermarke "Jako-o" wird eingestellt, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Erst kürzlich hatte Haba einen "massiven Personalabbau angekündigt, im April schloss das oberfränkische Unternehmen bereits sämtliche Standorte seiner "Digitalwerkstatt. Gegenüber inFranken.de erklärt eine Sprecherin, wie es nun mit den Beschäftigten und den verbliebenen Filialen weitergeht. 

"Langwierige wirtschaftliche Probleme": Kindermarke Jako-o wird eingestellt - Bad Rodacher Unternehmen mit Ankündigung

Um die "Herausforderungen der Zukunft meistern zu können", konzentriere sich das Familienunternehmen künftig "auf die beiden Kernsegmente Haba und Haba Pro", heißt es in der Mitteilung. "Der Geschäftsbereich Jako-o wird eingestellt", teilt Haba mit. Damit setze der Spielzeug-Riese "nicht nur neue Kräfte frei, um uns selbst zu stärken, neu auszurichten und wieder erfolgreich am Markt angreifen zu können, sondern besinnen uns auf die Ursprünge unseres Unternehmens", wird Geschäftsführer Mario Wilhelm zitiert. 

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Das Unternehmen befinde sich "aktuell in der größten Umstrukturierung der mehr als 85-jährigen Firmengeschichte", heißt es. Zur Neuaufstellung bei Haba zähle auch ein Wechsel auf der Führungsebene. In der ordentlichen Gesellschafterversammlung habe die Unternehmensführung eine "Neuausrichtung der Geschäftsbereiche" beschlossen. Der Geschäftsbereich Jako-o werde "aufgrund der langwierigen wirtschaftlichen Probleme keine Zukunft mehr haben", wird die neue Vertriebschefin Stefanie Frieß zitiert. 

Haba habe sich seit jeher "der Entwicklungsförderung für Kinder verschrieben" und wolle "diesen Markenkern" im Rahmen der Neuausrichtung stärken. So soll im Bereich "Haba Pro" die "Marktführerschaft in der Ausstattung von Kindertageseinrichtungen weiter ausgebaut werden". Der Spielzeugriese setze nun auf eine "Stärkung des Vertriebs, verbesserte Kundenbetreuung, ein modulares Sortimentskonzept nebst Kundenplattform und dem Ausbau des immer wichtiger werdenden Onlinegeschäfts".

So soll es laut Haba mit Filialen, Beschäftigten und Produkten weitergehen

"Bisher steht noch nicht fest, wann der Geschäftsbetrieb von Jako-o endgültig eingestellt werden soll. In den kommenden Monaten wird das Produktportfolio in großem Maße ausgedünnt", erklärt eine Sprecherin gegenüber inFranken.de.  Ein Teil der Produkte werde "in das Portfolio von Haba überführt". Eine eindeutige Zuordnung, wie viele Beschäftigte für Jako-o arbeiten, sei "nicht möglich", so die Sprecherin. "Viele der Mitarbeiter am Standort Bad Rodach arbeiten für eine, zwei oder drei der Produktmarken", erklärt sie. Unter anderem würden Jako-o-Produkte auch in der Türkei, Indien, Ukraine und China gefertigt.

Am Mittwoch (9. August 2023) soll demnach eine "Informationsveranstaltung für die betroffenen Mitarbeiter" stattfinden, worin diese über das weitere Vorgehen informiert würden, heißt es. Was die beiden Jako-o-Filialen angeht, halte das Familienoutlet in Bad Rodach "seinen Geschäftsbetrieb nach aktuellem Stand aufrecht", so die Sprecherin. Dasselbe gelte für das Geschäft in Bochum.

Und ganz soll das Produktangebot von Jako-o nicht verschwinden: "Die besonders erfolgreichen Produkte aus dem Bereich Jako-o werden in das Portfolio von HABA überführt und bleiben im Sortiment", so die Sprecherin. Die Traditions-Kindermarke wurde nach Unternehmensangaben 1987 gegründet und erlangte in den folgenden Jahren vor allem durch das Bestellgeschäft von Baby- und Kindermode sowie Einrichtungsgegenständen per Katalog immer mehr Bekanntheit in Deutschland. Weitere Nachrichten aus dem Raum Coburg findet ihr hier.