Einer der größten Arbeitgeber der Region Coburg, der Spielzeughersteller Haba, hat einen "massiven Personalabbau" angekündigt. Die Nachricht sorgt für Entsetzen in Politik und Verwaltung.
- Bad Rodach: Spielzeughersteller Haba verkündet "massiven Stellenabbau"
- "Schritt ist notwendig": Unternehmen begründet Entscheidung
- 1800 Menschen am Standort beschäftigt - Mitarbeiter "schriftlich informiert"
- "Sehr wichtiger Arbeitgeber": Landrat nach Verkündung entsetzt
Der fränkische Spielzeughersteller Haba aus Bad Rodach (Landkreis Coburg) hat radikale Stellenstreichungen verkündet. "Die Haba Familygroup sieht sich gezwungen, einen massiven Personalabbau vorzunehmen", heißt es in einem Statement, das inFranken.de auf Anfrage erhalten hat. Das Unternehmen begründet den Schritt mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten - insbesondere eine Sache habe zu der Entscheidung beigetragen.
"Familienunternehmen stabilisieren": Spielzeughersteller Haba muss Stellen streichen - und äußert sich zum Hintergrund
"Dieser Schritt ist notwendig, um das Familienunternehmen zu stabilisieren und langfristig Arbeitsplätze zu erhalten", heißt es aus dem Unternehmen. Gründe dafür seien "Umsatzeinbrüche, insbesondere im Endkundengeschäft". Es fänden derzeit Gespräche mit dem Betriebsrat am Standort Bad Rodach statt, "um die nächsten Schritte zu konkretisieren", teilt Haba mit. Die Beschäftigten seien "darüber schriftlich am 11.07.2023 informiert" worden. Am Standort Bad Rodach arbeiten nach Angaben des Spielzeug-Giganten derzeit rund 1800 Menschen.
Genauere Informationen, etwa zu der Anzahl der geplanten Stellen, die gestrichen werden sollen, gibt es von Unternehmensseite nicht. Auch zum Zeitpunkt des Personalabbaus sowie den betroffenen Bereichen werde man "keine Stellung beziehen" und "zu gegebener Zeit" informieren, so die Presseabteilung.
Die Ursprünge von Haba liegen in der Textil- und Holzwarenbranche Ende der 1930er Jahre. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Firma unter ihrem aktuellen Namen zu einer mittelständischen Spielwarengröße mit geschäftlichen Beziehungen in die deutschen Nachbarländer. Globale Bedeutung erlangte das fränkische Unternehmen mit einer Expansion in die USA in den 1980er Jahren - kurze Zeit später wurde die Tochter "Jako-o" gegründet, die vielen Eltern in Deutschland ein Begriff im Bereich Kindermode ist. Mittlerweile ist die "Haba Familygroup" einer der größten Arbeitgeber im Kreis Coburg und in Oberfranken. Umso entsetzter reagiert die Politik auf den geplanten Personalabbau.
"Gedanken bei den betroffenen Mitarbeitern": Landrat von Ankündigung in Bad Rodach entsetzt
"Der im Raum stehende Stellenabbau ist ein schwerer Schlag für unseren gesamten Wirtschaftsstandort", wird der Coburger Landrat Sebastian Straubel (CSU) zitiert. "In erster Linie sind meine Gedanken bei den betroffenen Mitarbeitern und deren Familien. Die Haba Familygroup ist ein sehr wichtiger Arbeitgeber unserer Region, mit dem wir vonseiten des Landkreises auch in Zukunft stets eng zusammenarbeiten werden", so der Politiker.
"Die heutige Nachricht aus Bad Rodach zeigt, wie schnell sich in der Wirtschaft mittlerweile Vorzeichen ändern. Sie führt uns aber auch vor Augen, dass unser Wohlstand jeden Tag erarbeitet werden will", wird Landkreis-Wirtschaftsförderer Martin Schmitz zitiert. Man werde "der Haba Familygroup in der schwierigen Phase der Restrukturierung weiter als Partner zur Seite stehen und alle Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung ausschöpfen", so Schmitz weiter.
Kein Grund, "geschockt" zu sein. Es ist nur die ganz normale Konsequenz dessen, was die Altparteien so eifrig vorantreiben. Spritpreise rauf, Heizkosten rauf, Mieten rauf, Lebensmittelpreise rauf, alles muss teurer werden, der Wohlstand muss weg, die Autos müssen weg, die Einfamilienhäuser müssen weg, und sich dann aber "schockiert" zeigen, wenn der Bürger oh Wunder kein Geld mehr hat, um noch Produkte von Unternehmen zu kaufen. Fehlt fast nur noch, dass man über zukünftige Wahlergebnisse "schockiert" sein wird.
Na klar, die "Altparteien" sind schuld, wer sonst? Die sogenannte "Alternative" ohne jegliche Konzepte würde diese Firma bestimmt retten.
Im FT vom 13.07. (hab die online-Ausgabe schon gelesen) wird verbreitet, dass es an der Umstellung auf SAP läge, die an manchen Stellen fehlschlug und zu massiven Beschwerden auf Kundenseite und schlechten Bewertungen führte. Das ist sicher vorgekommen, für Umsatzrückgänge und Personalabbau im hier erwähnten Umfang kann das aber nicht der Grund sein. Zudem ist das etwas, was innerhalb einer gewissen Frist behebbar ist und dann sollte es mit etwas Zeitverzögerung wieder anlaufen.