Ein Herz für "heimatlose" Juristen

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Dieses "Beweisfoto" postete CSB-Stadtrat Christian Müller (links) am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite: SPD-Stadträtin Petra Schneider hatte ihm und seinem Fraktionskollegen Gerhard Amend einen Kaffee kredenzt. Foto: privat
Dieses "Beweisfoto" postete CSB-Stadtrat Christian Müller (links) am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite: SPD-Stadträtin Petra Schneider hatte ihm und seinem Fraktionskollegen Gerhard Amend einen Kaffee kredenzt. Foto: privat

Was tun, wenn das Stammcafé plötzlich geschlossen ist? Zwei Coburger Stadträten konnte über Facebook geholfen werden.

Die Bäckerei Schorsch & Schack ist insolvent, ihr Café in der Ketschengasse geschlossen. Das Tageblatt hatte am Dienstag darüber berichtet. Zwar hat die Mühlenbäckerei Beiersdorfer Landbrot drei Filialen übernommen, nicht aber die in der Ketschengasse. Die gehört weiterhin zur Insolvenzmasse.

Die beiden CSB-Stadträte Christian Müller und Gerhard Amend sind nun "heimatlos", wie ein "schockierter" Christian Müller am Dienstagmorgen auf seiner Facebook-Seite postete, gehörte doch für den Rechtsanwalt und den pensionierten Richter Amend der Morgenkaffee in der Ketschengasse zum täglichen Ritual.

Bei einigen von Müllers Facebook-Freunden hielt sich das Mitleid in Grenzen ("Dann muss halt der Adam früher aufmachen" oder "Dann muss das Schattenkabinett eben ins Rathaus umziehen" scherzten zwei der Kommentatoren), andere wollten dagegen Gutes tun.

Frei nach dem Motto "In den Farben getrennt, in der Sache vereint", erbarmte sich SPD-Stadträtin Petra Schneider: "Stellt eine Bank bei mir vors Haus, Kaffee bring ich euch mit runter", bot sie den beiden heimatlosen Juristen an. Kein leeres Versprechen, wie das Beweisfoto am Mittwoch, wiederum auf Christian Müllers Facebook-Seite, zeigt. Die Bank hatte er übrigens extra mitgebracht. Und Annette Kolb vom Stadtmarketing hat auch schon eine neue Bleibe für die beiden Stadträte: "Ab 8. September dürfen Sie gerne in die Markthalle kommen!"