Der in Nürnberg lebende Künstler Dietmar Pfister ist mit einer Studioausstellung im Kunstverein Coburg zu sehen.
Dietmar Pfister ist fasziniert von Schrift und Büchern. Davon erzählt eindringlich die neue Studioausstellung im Coburger Kunstverein. "Sola scriptura" hat der in Nürnberg lebende Künstler seine Präsentation genannt, die skripturale Malerei und Buchobjekte verbindet.
Die Ausstellung beginnt mit einer Huldigung an Luther. Brief-Zitate des Reformators in dessen originaler Handschrift hat Pfister als Vorlage genommen für großformatige Gemälde in Mischtechniken.
"Was wäre, wenn Luther seine Thesen nicht an die Kirchentür genagelt, sondern an Wände gemalt hätte", fragt Pfister. Luther als Graffiti-Künstler? Diesem Gedanken ist Pfister in seinen Gemälden nachgegangen in immer wieder neuen Übermalungen - so, als hätten die seit Luthers Wirken und Sterben vergangenen Jahrhunderte ihr Werk und Luthers Malereien übermalt, verändert und beschädigt.
Übermalungen und Überschreibungen finden sich auch bei weiteren großformatigen Gemälden, die Pfister "Klagemauer" getauft hat und die im eigentlichen Studioraum zu sehen sind. Kombiniert werden sie mit der aus vielen kleinen Elementen zusammen gesetzten "Blauen Buchwand". Eindringlich in ihrer schnörkellosen sind Pfisters "Blaue Bücher" - Bücher, die gefangen sind in massiven gegossenen Blöcken.
Zu Gast in Coburg
Ausstellungs-Tipp "Sola scriptura" - Skulpturale Malerei und Buchobjekte von Dietmar Pfister
Eröffnung Samstag, 16 Uhr (bis 5. Juni; Laudatio: Stefan Ark Nitsche, Regionalbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern)