"Die Zirkusprinzessin" kommt nach Heldritt

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Thomas Mittmann, Professor an der Musikhochschule Detmold, inszeniert "Die Zirkusprinzessin" in Heldritt. Foto: Jochen Berger
Thomas Mittmann, Professor an der Musikhochschule Detmold, inszeniert "Die Zirkusprinzessin" in Heldritt. Foto: Jochen Berger
Adelheid Frankenberger, Vorsitzender der "Coburger Sommeroperette" und der Tenor Michael Hein, der alternierend mit Adam Sanchez den Mister X singen wird.Foto: Jochen Berger
Adelheid Frankenberger, Vorsitzender der "Coburger Sommeroperette" und der Tenor Michael Hein, der alternierend mit Adam Sanchez den Mister X singen wird.Foto: Jochen Berger
 
Christian Simonis dirigiert als Gast "Die Zirkusprinzessin".Foto: Jochen Berger
Christian Simonis dirigiert als Gast "Die Zirkusprinzessin".Foto: Jochen Berger
 
Frieder Klein hat das Bühnenbild entworfen.Foto: Jochen Berger
Frieder Klein hat das Bühnenbild entworfen.Foto: Jochen Berger
 

Am Mittwoch feiert "Die Zirkusprinzessin" Premiere auf der Waldbühne in Heldritt. Gastregisseur Thomas Mittmann verrät, was ihn an der Gattung Operette generell und an diesem Werk speziell reizt.

Als Gast inszeniert Thomas Mittmann für die "Coburger Sommeroperette" Emmerich Kálmáns "Zirkusprinzessin". Bereits vor zwei Jahren überzeugte der Regisseur an gleicher Stelle mit seiner szenischen Deutung von Millöckers "Gasparone". Mittmann ist als Professor Leiter der Opernklasse der Musikhochschule Detmold.

"Die Zirkusprinzessin" ist Ihre zweite Regiearbeit auf der Waldbühne Heldritt. Was reizt Sie an Open-Air-Inszenierungen?
Um ehrlich zu sein: Ich habe eigentlich am Anfang immer ein wenig Angst davor. Das ist ein ganz anderes Probieren als im Theater. Nach den Proben am Abend bin ich immer ganz kaputt - wegen des vielen Sauerstoffs, den man einatmet - das bin ich im Theater nicht gewohnt.
Im Ernst: Die Natur und das ganze Ambiente haben natürlich ihren ganz besonderen Reiz.

In wenigen Sätzen: Worum geht es in der "Zirkusprinzessin"?
Knapp gesagt: Das ist die Geschichte einer unerfüllten Liebe zwischen dem Neffen des reichsten Mannes von Russland und dessen Witwe.

Was reizt Sie am Genre Operette?
Das Schöne an der Operette ist: Es geht in aller Regel nicht um die große Weltpolitik. Zugleich aber sind die Figuren meist ganz klar gezeichnet, man erkennt sich in vielen Aspekten auch heute noch wieder - zum Beispiel im Neid oder in der Eifersucht.

Was interessiert Sie speziell an der "Zirkusprinzessin"?
Ich mag diese Art von Musik. Das ist Herz-Schmerz hoch drei.

Haben Sie "Die Zirkusprinzessin" bereits anderswo inszeniert?
Nein, noch nie. Das ist meine erste Auseinandersetzung mit dem Werk. Das Lustige aber ist: Gleich nach Heldritt werde ich "Die Zirkusprinzessin" ein zweites Mal inszenieren. Am Freitag gehen die Proben los in Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Premiere dort ist aber erst am 3. Januar nächsten Jahres. Wegen meiner Tätigkeit als Professor an der Musikhochschule Detmold muss ich mir die Probenzeit genau einteilen und fange deshalb in Tallinn schon sehr zeitig an.

Haben Sie bereits andere Operetten von Emmerich Kálmán inszeniert?
"Die Herzogin von Chicago". Das ist vom Thema her eigentlich ein ganz ähnliches Werk.

Wie lässt sich Ihr Regie-Konzept für "Die Zirkusprinzessin" in Heldritt beschreiben?
Mein Konzept ist das Stück. Wir haben versucht, einen Zirkus auf die Bühne zu bringen und das Werk möglichst so zu zeigen, wie es ursprünglich gedacht war. Weil der russische Zar eine Rolle spielt, muss es in der Zeit vor 1917 angesiedelt sein, wenn man es nicht komplett umkrempeln will. Der Reiz für mich liegt auch darin, die Kostüme aus dieser Zeit zu zeigen.

Wenn Sie einen Werbeslogan für diese Produktion formulierten müssten: Wie würde dieser lauten?
Treten Sie ein und gehen Sie fröhlich nach Hause.

Was wollen Sie mit dieser Inszenierung erreichen?
Was ich anstrebe ist gute Unterhaltung - und das ist schwer genug. Wenn die Leute rausgehen und sagen "Das war schön", bin ich zufrieden.

Was ist Ihr Lieblingsstück in dieser Operette?
Das Lustige bei den Proben ist: Immer genau das Stück, das am Ende auf dem Programm stand, verfolgt uns alle bis zum nächsten Morgen. Lieblingsstück? Vielleicht die Auftrittsarie des Mister X - die ist wirklich toll, sie erinnert ein wenig an die Bajazzo-Thematik. Der große Hit aber ist der Husarenmarsch im zweiten Akt - da geht wirklich die Post ab. Im Grunde aber geht jedes Stück ins Ohr. Man hört diese Melodien einmal und erkennt sie sofort wieder. Das ist große Kunst, auch wenn es so eingängig klingt.



Das bietet die "Coburger Sommeroperette"



Premieren-Tipp "Die Zirkusprinzessin" - Operette von Emmerich Kálmán , Mittwoch, 13. August, 19.30 Uhr, Waldbühne Heldritt

Termine: 14., 15. August, 19.30 Uhr, 16. August, 14 und 19.30 Uhr, 17. August, 18 Uhr, 20., 21., 22. August, 19.30 Uhr, 23. August, 14 und 19.30 Uhr, 24. August, 18 Uhr

Robert-Stolz-Matinee "Im Prater blüh'n wieder die Bäume" - Sonntag, 17. August, 11 Uhr, Waldbühne Heldritt

Altstadt-Serenade Dienstag, 19.August, 20.30 Uhr, Royal-Salon-Ensemble, Schlossplatz Bad Rodach

Kartenvorverkauf Telefonisch 09564/4088 (Montag, Dienstag, Freitag: 10 bis 12 Uhr, Donnerstag 10 bis 12 und 16 bis 19 Uhr); weitere Verkaufsstellen: TC Tourismus Coburg, Herrngasse 4 (Tel.: 09561/89-8043; info@tourist.coburg.de); Filialen der VR-Bank Coburg und Bad Rodach (shop.vrb-coburg.de); Shoes & More Appis, Coburger Str. 2, 96476 Bad Rodach (Tel.: 09564/4426).

Thomas Mittmann ist der Regisseur der "Zirkusprinzessin". Mittmann, Professor an der Detmolder Musikhochschule, bringt Open-Air-Erfahrung von der Freilichtbühne Augsburg und aus dem Burgenland mit. Auf der Waldbühne Heldritt inszenierte er in der Saison 2012 Millöckers "Gasparone".

Sommeroperetten-Express Als Service für die Besucher der Sommeroperette fährt in diesem Jahr erstmals der Sommeroperetten-Express. Im 15-Minuten-Rhythmus verkehrt der Express bei Bedarf zwischen dem Parkplatz und der Waldbühne Heldritt. Betriebsbeginn ist in der Regel eineinhalb Stunden vor Beginn der jeweiligen Vorstellung.