Anfang Oktober war ein Stück einer vergoldeten Fahne vom Dach des Stadthauses in die Tiefe gekracht. Jetzt wurden die restaurierten Teile wieder montiert.
Das Stadthaus am Coburger Markt erstrahlt wieder in vollem Schmuck seiner Metall-Fahnen auf dem Dach. Mit einem Hubsteiger wurden am Donnerstag die restaurierten Teil vergoldeter Fahnen wieder an Ort und Stelle gebracht und sorgsam montiert.
Auslöser für die gründliche, freilich außerplanmäßig notwendige Restaurierung war ein gefährlicher Vorfall Anfang Oktober. Am ersten Samstag des Oktobers war zur Mittagszeit ein Stück einer vergoldeten Metall-Fahne abgebrochen und in die Tiefe gekracht. Das Teil verfehlte nur ganz knapp Gäste, die zu dieser Zeit im Außenbereich des Gasthofs "Goldenes Kreuz" saßen.
Vier Tage später nahmen Fachleute per Hubsteiger den historischen Fahnenschmuck der Dachfiguren gründlich unter die Lupe. Giebel für Giebel untersuchten sie den Zustand der Figuren und ihres metallenen Schmucks.
Gründliche Inspektion
Neben der abgebrochenen Metall-Fahne vom Giebel Richtung Herrngasse fiel dabei noch eine weitere Fahne am Giebel Richtung Spitalgasse auf. Diese Fahne hatte bereits einen Riss und wurde deshalb aus Sicherheitsgründen ebenfalls komplett entfernt, um grundlegend restauriert zu werden.
Weitere Auffälligkeiten waren bei dieser Inspektion im Oktober jedoch nicht entdeckt. "Für sein Alter ist das Stadthaus in einer erstaunlich guten Verfassung", meinte damals Harald Reißenweber, beim städtischen Hochbauamt für den Bereich Bauunterhalt zuständig.
Historische Gebäude werden in Coburg routinemäßig kontrolliert und auf ihren Zustand untersucht.
Repräsentativer Bau
Das dreigeschossige Coburger Stadthaus, das ehemals als Kanzleigebäude diente, prachtvoll geschmückt durch zwei Erker und drei Zwerchhäuser, ist der bekannteste Renaissancebau der Stadt.
Herzog Johann Casimir, in dessen Regierungszeit das Stadtbild Coburgs nachhaltig verändert wurde, hatte seinerzeit den Bau des repräsentativen Staats- und Verwaltungsbaus für die Landesregierung gegenüber dem Rathaus veranlasst.
Errichtet wurde der repräsentative angelegte, dreigeschossige Bau in den Jahren von 1597 bis 1601. Der Bildhauer Nikolaus Bergner schuf den plastischen Schmuck.