Der Kampf um die Flächen kommt im Gemeinderat Lautertal an

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Eine solche Freiflächenphotovoltaikanlage soll bei Rottenbach gebaut werden. Dabei gibt es viele Bestimmungen und Einwände zu beachten. Foto: Winfried Ehling/Archiv
Eine solche Freiflächenphotovoltaikanlage soll bei Rottenbach gebaut werden. Dabei gibt es viele Bestimmungen und Einwände zu beachten. Foto: Winfried Ehling/Archiv

Der Gemeinderat Lautertal machte den Weg frei für die Errichtung einer 17 Hektar großen Freiflächenphotovoltaikanlage - eine Entscheidung mit zwei Seiten.

Den Gemeinderäten lag in der jüngsten Sitzung die Aufstellung des Bebauungsplanes "Solarpark Rottenbach" vor. Sie mussten über die eingegangenen Stellungnahmen der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange sprechen und erforderliche Einzelbeschlüsse fassen. Schließlich wurde der Bebauungsplan als Satzung beschlossen und die Verwaltung beauftragt, ihn bekannt zu machen, um Rechtskraft zu erlangen. Immerhin wird die Solaranlage 17 Hektar umfassen.

Vonseiten der Bürger sind keine Stellungnahmen eingegangen. Das Landratsamt hatte Anmerkungen zu einigen Punkten. Folglich fällten die Gemeinderäte deswegen einige Beschlüsse, um diese zu berücksichtigen. So wird auf den Ausgleichsflächen kein Standardsaatgut verwendet, sondern eine Magerrasenmischung mit dem Namen "Fränkisches Hügelland" und Obstbäume werden in die Pflanzliste mit aufgenommen. Auf Hinweis des Kreisbrandrates soll bei jedem Zugang zum Solarpark deutlich ein Verantwortlicher angegeben sein mit Daten, wie dieser zu erreichen ist. Der Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes Kronach wurde erwidert, dass die verzinkten Modulhalterungen und Tragekonstruktionen bei einer eventuellen Auswaschung keine Beeinträchtigung der Umwelt darstellen.


Nicht Gemeindeaufgabe

Auch der Bayerische Bauerverband hatte sich geäußert. Der Verband begrüßt zwar die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie, aber dass dafür immer mehr Ackerflächen verwendet werden, wird mit Sorge gesehen. Der Gemeinderäte sahen es laut Beschluss jedoch nicht als ihre Aufgabe oder die der kommunalen Bauleitplanung, Landwirten Pachtland zur Existenzsicherung oder Flächen zur Gülleausbringung vorzuhalten. Obwohl sie wüssten, dass Ackerflächen händeringend gesucht werden, müssten die Weichen agrarpolitisch woanders gestellt werden, so ähnlich lautete der Beschluss. Ferner sah der Gemeinderat keine Ausgleichspflicht einer Jagdwertminderung. Es werden Bewirtschaftungsabstandsflächen zum Wald vorgesehen. Zur Planung der Solaranlage gehört auch, dass die Ränder der 17 Hektar großen Anlage extensiv genutzt werden, so dass sich blütenreiche Areale zum Nutzen von Bienen und anderen Insekten entwickeln können. Zudem werden die Ausgleichsflächen zwischen Waldrand und PV-Anlage, da sie nicht eingezäunt werden, zu Wildäsungsflächen.

Gemeinderat Martin Flohrschütz (CSU) kritisierte heftig diejenigen Hundehalter, die Kotbeutel einfach in den Wiesen hinterlassen. "Das ist ganz extrem und nicht mehr tragbar", meinte er. Die Plastikbeutel in den Wiesen gerieten beim Mähen ins Heu und damit in die Nahrung von Kühen. Auch Gemeinderat Udo Bühling (CSU) ärgerte sich darüber; die Beutel würden sogar auf den Sportplätzen entsorgt, sagte er. Auch gibt es massive Beschwerden wegen Hundekot im Bereich des Gehwegs " Am Fröschgraben" "Da hilft nur eine Anzeige mit einem kräftigen Bußgeld", stellte Gemeinderat Martin Rebhan (SPD) dazu fest. Bürgermeister Sebastian Straubel (CSU) sagte, er wolle sich bei der Stadt Coburg erkundigen, wie dort auf solche Vorfälle reagiert werde.