Das Ehepaar Sommer wird nächste Woche in München geehrt.
Große Ehre für Marion Reinhardt-Sommer und Volker Sommer: Nächste Woche wird das Ehepaar mit der Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet. Gewürdigt wird ihr Engagement bei der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes Ketschendorfer Straße 2, dem heutigen Garni-Hotel "Villa Victoria.
Nachdem das 1835 im Biedermeierstil errichtete Gebäude einige Jahre leer gestanden hatte, wurde es vom Ehepaar Sommer regelrecht aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst.
Viele liebevolle Details
Bei der Sanierung achteten sie auf viele Details: Stuckdecken wurden restauriert, die historischen Parkettböden wurden wieder hergerichtet, die Fenster bekamen - wie früher - Fensterläden, alte Lampen konnten auf Vordermann gebracht werden, Fensterscheiben aus Tiffany-Glas erstrahlten plötzlich wieder wie neu - und als Blickfang erhielt der Balkon auf dem Vorbau sein wohl in den 1950er Jahren entferntes schmiedeeiserne Geländer zurück.
Lebendiger Zeuge der Geschichte
Insgesamt werden 31 Persönlichkeiten und Einrichtungen aus Bayern mit der Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet. Die Preisträger wurden aus über 150 Vorschlägen ausgewählt. In einer Ankündigung wird Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) zitiert: "Mit ihrem Einsatz helfen die Preisträger ganz wesentlich, die sicht- und begreifbare Geschichte Bayerns zu erhalten. Denkmäler sind lebendige Zeugen der Geschichte; sie geben unserer Heimat ihr Gesicht und stiften Identität."
Das Haus hat mit Königin Victoria nichts zu tun.
Warum nicht "Villa Friedmann"? Ich nenne das Haus so, das sind wir ihm schuldig.
Ganz wunderbar renoviert, gefällt mir total gut. Kleiner...nein, großer Wermutstropfen: Man verzichtet auf der Hotel-Website im Kapitel "Geschichte" auf die Historie des Hauses im 12jährigen Reich. Dabei liegen dazu hinreichend Informationen vor (vgl. http://www.stadtgeschichte-coburg.de/Startseite/archiv/s-schwarz-42.aspx). Ein offener und bewusster Umgang mit der Geschichte des Hauses ist besser, als wenn der interessierte Gast den Zusammenhang mit der "Friedmann-Affäre" per Zufall entdeckt. Das hat einen unangenehmen Beigeschmack und ließe mich von einer erneuten Buchung Abstand nehmen.