Crowdfunding für Coburger Projekte

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Die Spendenaktion für das Sonneberger Beachvolleyballfeld läuft schon seit über einem Monat.
Die Spendenaktion für das Sonneberger Beachvolleyballfeld läuft schon seit über einem Monat.
Kerstin Schmidt (links) und Monika Merz geben interessierten Projektträgern Auskunft, wie das mit der Plattform funktioniert.
Kerstin Schmidt (links) und Monika Merz geben interessierten Projektträgern Auskunft, wie das mit der Plattform funktioniert.
 
Karlheinz Kipke, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Coburg-Rennsteig.
Karlheinz Kipke, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Coburg-Rennsteig.
 
Norbert Schug, Nachfolger von Wolfgang Gremmelmaier im Vorstand der VR-Bank Coburg-Rennsteig.
Norbert Schug, Nachfolger von Wolfgang Gremmelmaier im Vorstand der VR-Bank Coburg-Rennsteig.
 

"Viele schaffen mehr" nennen die Volks- und Raiffeisenbanken ihre Plattform, über die gemeinnützige Projekte unterstützt werden können.

Den Anfang macht ein Beachvolleyballfeld in Sonneberg: Es ist bislang das einzige Projekt, das auf der Internet-Plattform vrbank-coburg.viele-schaffen-mehr.de gelistet ist. Weitere sollen in den nächsten Tagen folgen, verspricht Karlheinz Kipke, Vorstand der VR-Bank Coburg-Rennsteig.

Die Plattform "Viele schaffen mehr" betreiben die Genossenschaftsbanken schon seit etwa zwei Jahren. Nun hat sich auch die VR-Bank Coburg-Rennsteig dem angeschlossen. Die Idee: Ein gemeinnütziges Projekt findet übers Internet Spender, die es finanzieren und das Geld auch gleich einzahlen können.

Rund eine halbe Million Euro stellt die Bank für Sponsoring und Spenden jährlich zur Verfügung, aber sie finanziert nie ein Projekt vollständig. Sie will es mit dieser neuen Plattform den Vereinen, Schulen, Kirchen und anderen gemeinnützigen Einrichtungen nun leichter machen, auf die volle nötige Spendensumme zu kommen. Die Vereine müssen ihr Projekt nur einmal im Internet präsentieren und ansonsten ordentlich Werbung machen, damit sich viele Fans und Förderer finden.


Nur für gemeinnützige Projekte

"Crowdfunding" nennt sich das Prinzip, wenn eine große Zahl von Geldgebern mit eher kleinen Beträgen etwas unterstützt. Das funktioniert nicht nur bei gemeinnützigen Projekte, sondern Crowdfunding wird auch genutzt, um neue Produkte oder Kunst zu finanzieren.

Bei der VR-Bank-Plattform geht es aber nur um gemeinnützige Projekte. Auch der Träger dahinter - ein Verein oder eine Institution - muss als gemeinnützig anerkannt sein, denn die Geldgeber sollen hinterher auch eine Spendenquittung erhalten, erläutert Kipke. Die Plattform steht außerdem nur Projekten aus dem Geschäftsgebiet - Stadt und Landkreis Coburg sowie Landkreis Sonneberg - offen. Außerdem sollen sie nicht mehr als 10 000 Euro benötigen.

Hat es ein Projekt auf die Homepage geschafft, muss es zwei weitere Hürden überwinden: Zum einen muss eine genügend große Zahl von Nutzern es unterstützen, indem sie den entsprechenden Button klicken. Ist die erforderliche Zahl Fans erreicht, beginnt die 90 Tage dauernde Spenden-Sammelphase. Kommt das benötigte Geld nicht zusammen, erhalten die Spender es zurück - es sei denn, sie verzichten ausdrücklich darauf. Bis die Projektsumme erreicht ist, legt die VR-Bank auf jeden Spenden-Euro 25 Cent drauf. 25 000 Euro stellt sie dafür insgesamt in diesem Jahr zur Verfügung, zusätzlich zum normalen Spendentopf, wie Kipke versichert.


Meist erfolgreich

Wenn mehr Geld eingeht, als das Projekt kostet, darf der Projektträger den Überschuss behalten. "Neun von zehn Projekten" seien erfolgreich, sagt Kipke. Norbert Schug, neu im Bankvorstand, kennt die Plattform schon von der VR-Bank Hof, wo sie seit eineinhalb Jahren läuft. Da die Vereine in der Regel intensiv um Unterstützer und Spender werben, komme meist auch die gewünschte Summe zusammen.

Für Bankvorstand Kipke ist "Crowdfunding die Übertragung der genossenschaftlichen Idee ins digitale Zeitalter." Allerdings muss man kein Online-Banking-Kunde sein, um spenden zu können: Die klassische Überweisung oder die Einzahlung am Schalter tun's auch.

Wer spendet, soll außerdem ein "ideelles Dankeschön" (Kipke) erhalten. Das ist die letzte der Bedingungen, die für Projekte auf der Internet-Plattform gelten. Weitere Auskünfte erteilen Monika Merz, Telefon 09561/7417-119, und Kerstin Schmidt, 09561/7417-111.