Collegium musicum Coburg lockt viele Fans nach St. Marien

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Attila Gergely beeindruckt als Solist auf der Geige beim Weihnachtskonzert mit dem Collegium musicum Coburg.Fotos: Jochen Berger
Attila Gergely beeindruckt als Solist auf der Geige beim Weihnachtskonzert mit dem Collegium musicum Coburg.Fotos: Jochen Berger
Birgit und Edgar Eichstädter (Klarinette)Foto: Jochen Berger
Birgit und Edgar Eichstädter (Klarinette)Foto: Jochen Berger
 
Birgit und Edgar Eichstädter (Klarinette)Foto: Jochen Berger
Birgit und Edgar Eichstädter (Klarinette)Foto: Jochen Berger
 
Musikalischer Leiter: Thomas Ehrle. Fotos: Jochen Berger
Musikalischer Leiter: Thomas Ehrle. Fotos: Jochen Berger
 
 
Souveräner Continuo-Cembalist: Gerhard DeutschmannFoto: Jochen Berger
Souveräner Continuo-Cembalist: Gerhard DeutschmannFoto: Jochen Berger
 
Günther Strobel (Viola)Foto: Jochen Berger
Günther Strobel (Viola)Foto: Jochen Berger
 
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien.Foto: Jochen Berger
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien.Foto: Jochen Berger
 
Reichlich Applaus gab es von den zahlreichen Zuhörern in St. Marien.Foto: Jochen Berger
Reichlich Applaus gab es von den zahlreichen Zuhörern in St. Marien.Foto: Jochen Berger
 
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien.Foto: Jochen Berger
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien.Foto: Jochen Berger
 
Attila Gergely beeindruckt als Solist auf der Geige beim Weihnachtskonzert mit dem Collegium musicum Coburg.Fotos: Jochen Berger
Attila Gergely beeindruckt als Solist auf der Geige beim Weihnachtskonzert mit dem Collegium musicum Coburg.Fotos: Jochen Berger
 
Attila Gergely beeindruckt als Solist auf der Geige beim Weihnachtskonzert mit dem Collegium musicum Coburg.Fotos: Jochen Berger
Attila Gergely beeindruckt als Solist auf der Geige beim Weihnachtskonzert mit dem Collegium musicum Coburg.Fotos: Jochen Berger
 
Markus May am KontrabassFoto: Jochen Berger
Markus May am KontrabassFoto: Jochen Berger
 
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien. Am Cello: Peter SchindlerFoto: Jochen Berger
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien. Am Cello: Peter SchindlerFoto: Jochen Berger
 
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien. Am Solocello: Ulrike Gossel.Foto: Jochen Berger
Das Collegium musicum Coburg beim Weihnachtskonzert in St. Marien. Am Solocello: Ulrike Gossel.Foto: Jochen Berger
 

Das Streichorchester der Coburger "Gesellschaft der Musikfreunde" muss in diesem Jahr sein traditionelles Weihnachtskonzert in ungewohntem Rahmen präsentieren. Dem Andrang der Zuhörer aber tut dies keinen Abbruch.

Konzerte mit dem "Collegium musicum Coburg" erinnern ein wenig an eine große Familienfeier. Sie sind der willkommene Anlass für ein musikalisches Wiedersehen und vor allem Wiederhören - für das Publikum wie für die Interpreten. Das gilt für das Streichorchester unter Leitung von Thomas Ehrle, in dem nach wie vor auch einige ehemalige Coburger mitwirken. Das gilt aber vor allem auch für die Solisten, von denen gar manche einst ihre ersten Schritte auf dem Konzertpodium als Mitglieder im Collegium musicum unternahmen wie in diesem Fall die beiden Geigensolisten des Abends - Anja Schlundt und Attila Gergely.
Festliche Barockmusik am Abend des 4. Advents - dieses Rezept funktioniert auch in der 62. Auflage des Weihnachtskonzerts, das die "Gesellschaft der Musikfreunde" gemeinsam mit der Stadt Coburg präsentiert. Weil die Morizkirche wegen ihrer Generalsanierung derzeit geschlossen ist, bietet die katholische Kirche St. Marien in der Spittelleite den Rahmen. Dem Publikumsandrang schadet diese Verlegung offenkundig kaum. Dicht gedrängt sitzen die Zuhörer in den Bankreihen und genießen ein Programm, in dem bekannte Komponistennamen dominieren, in dem aber trotzdem auch selten zu hörende Werke Platz finden.
Den Auftakt freilich bildet eines der populärsten instrumentalen Weihnachtswerke - das für die Christnacht 1712 komponierte Concerto grosso g-Moll von Arcangelo Corelli mit dem Beinamen "Weihnachtskonzert". Schon hier bewährt sich das Collegium musicum als homogen agierender Klangkörper, der aufmerksam den unaufdringlichen gestalterischen Impulsen seines Leiters Thomas Ehrle folgt. Gerade bei diesem Werk kann sich die größte Stärke des Collegiums bestens entfalten - der tragfähige, weiche und abgerundete Gesamtklang, dem Gerhard Deutschmann als jederzeit aufmerksamer Continuo-Cembalist Kontur gibt. Klanglich und gestalterisch bestens harmonierend: Anja Schlundt und Attila Gergely als Sologeiger, während Ulrike Gossel am Solocello wichtige Akzente setzt.

Reichlich Beifall

Klangschön gelingen dem Collegium dann auch die Pastorale G-Dur des wenig bekannten Barockkomponisten Paolo Salunini aus Bologna und die dreisätzige Sinfonie B-Dur von Tomaso Albinoni.
Georg Philipp Telemann, zu Lebzeiten hochgeschätzt, wurde von der Nachwelt angesichts der schieren Fülle seines Schaffens gerne und allzu pauschal als Komponist barocker Dutzendware geschmäht. Wie ungerecht dies ist, belegt sein Concerto d-Moll für zwei Klarinetten und Streichorchester, das als frühes Beispiel eines Doppelkonzertes für Klarinetten gilt. Birgit und Edgar Eichstädter entfalten den melodischen Charme dieses Werkes mit weicher, gesanglich strömender Klangfülle sehr überzeugend.
Ausschließlich Johann Sebastian Bach vorbehalten ist dann der zweite Teil des Programms. Hier bewältigt das Collegium musicum die Streicher-Ouvertüre zur Kantate "Nun komm der Heiden Heiland" ebenso aufmerksam wie den ersten Contrapunctus aus der "Kunst der Fuge". Die anspruchsvollste Aufgabe für Orchester und Solisten wartet ganz am Ende mit Bachs Doppelkonzert d-Moll für zwei Soloviolinen. Anja Schlundt und Attila Gergely beeindrucken hier gleichermaßen durch ihr tonschönes Musizieren wie durch ihre gestalterische Intensität und die Sicherheit des Zusammenspiels.
Auch dafür gibt es reichlich Applaus und eine Zugabe, in der sämtliche Solisten mitwirken - Bachs berühmte Choralbearbeitung "Jesu bleibet meine Freude".




Die Solisten des Weihnachtskonzertes in St. Marien


Die beiden Violinsolisten des Weihnachtskonzert sammelten erste Orchestererfahrungen im Collegium musicum Coburg. Nach ihrem Abitur am Gymnasium Albertinum studierten beide an der Musikhochschule Würzburg.

Anja Schlundt erhielt 2004 den Förderpreis der Stadt Coburg für junge Musiker und ein Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Meisterklasse folgten verschiedene Orchesterengagements (Saarbrücken, Augsburg, Würzburg). Seit 2011 ist Anja Schlundt als freischaffende Musikerin mit Projekten und in mehreren Ensembles aktiv und widmet sich zudem einer pädagogischen Tätigkeit.

Attila Gergely stellte sich schon mehrfach als Solist mit dem "Collegium musicum" vor. Er studiert derzeit bei Conrad von der Goltz.

Ulrike Gossel studierte Cello am Mozarteum Salzburg. Sie ist Mitglied verschiedener Gruppen und unterrichtet an der Musikschule Coburg.

Edgar Eichstädter, Ehrenmitglied der "Gesellschaft der Musikfreunde", ist seit 1984 Soloklarinettist des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg und häufiger Solist beim Collegium. Er unterrichtet seit Jahren am Gymnasium Albertinum, ebenso auch seine Frau Birgit, die nach dem Studium in München, Mannheim und Nürnberg an der Berufsfachschule Kronach im Fach Klarinette tätig ist.