Mancher Johann -Strauß-Fan dürfte sich bei der Coburger Premiere der "Fledermaus" im Landestheater verwundert die Augen gerieben haben.
Verwundert, weil diese Operette sehr modern und flippig über die Rampe kam und dabei dennoch jederzeit wiedererkennbar blieb. Operette als betagtes Genre ausschließlich für eher ältere Besucher? Von wegen!
Mit seiner Inszenierung gelang Holger Potocki gemeinsam mit seiner Ausstatterin Lena Brexendorff vielmehr das Kunststück, eine 145 Jahre alte Operette unbeschädigt in die Gegenwart zu holen - mit vielen Anknüpfungspunkten gerade auch für jüngere Zuschauer. Jetzt muss das Landestheater nur noch dafür sorgen, dass dieses jüngere Publikum auch wirklich den Weg in den dringend sanierungsbedürftigen Musentempel findet.
Zentrale Herausforderung
Das freilich wird in der zweiten Spielzeit von Intendant Bernhard F. Loges grundsätzlich die zentrale Herausforderung. Jeder Besucher mehr als in der durchwachsenen ersten Loges-Saison 2018/2019 ist ein gutes Argument für das Landestheater - vor allem dann, wenn nach der Kommunalwahl im kommenden Frühjahr die politischen Kräfte in Coburg neu sortiert werden. Von Noch-OB Norbert Tessmer jedenfalls gab es ein dickes Premierenlob.