Mit einem Augenzwinkern präsentieren die Grünen eine echte Besonderheit in der Vestestadt Coburg.
Die spinnen, die Berliner! Viele reagierten mit Kopfschütteln, als Anfang des Jahres in der Hauptstadt über "Unisex-Toiletten" diskutiert wurde. Angestoßen von Piratenpartei und Grünen ging es allen Ernstes darum, ob es auch öffentliche Toiletten geben sollte für Menschen, die sich (noch) keinem Geschlecht zuordnen wollen oder können.
Als der Coburger Grünen-Stadtrat Wolf-Rüdiger Benzel auf diese Idee seiner Parteifreunde angesprochen wurde, ließ er sich zu einem spontanen "Finde ich gut!" hinreißen - fühlte sich aber im Folgenden reichlich missverstanden. Denn es ging ihm nicht darum, wie er jetzt noch einmal betont, auch für die Vestestadt "Unisex-Toiletten" zu fordern. Er hatte vielmehr ein paar andere, geschlechterübergreifende Dinge im Sinn, auf die man bei künftigen Planungen vielleicht Rücksicht nehmen könnte.
Beispiel: Warum immer nur Wickeltische in den Damentoiletten? Oder: Warum immer für viel Aufwand Damen-
und Herrentoiletten bauen? Vielleicht ließen sich durch Unisex-Varianten Kosten senken - oder auch bei den Damen Wartezeiten verringern?
Aber, egal - alles nur Gedankenspiele: Im Büro der Coburger Grünen am Steintor wurde die Sache aus Berlin jetzt aber doch noch einmal augenzwinkernd aufgenommen. Seit kurzem prangt dort ein Schild: "Coburgs erste Unisex-Toilette"! Auf Nachfrage muss Wolf-Rüdiger Benzel freilich auch schmunzelnd einräumen: "Wir haben sowieso nur diese eine Toilette für alle hier!"
