Auf dem Gelände des früheren Kreisbauhofes in Scheuerfeld sollen sich Minihäuser als neue Coburger Wohnform etablieren.
An der Straße Tiefer Graben im Stadtteil Scheuerfeld war viele Jahre der Bauhof des Landkreises Coburg beheimatet. Dieses 12 000 Quadratmeter große Gelände ist mit dem Umzug des Bauhofes verwaist und soll in der Zukunft sogenannte Tiny-Häuser aufnehmen. Darüber informierten die Architekten Lutz Wallenstein und Matthias Hanstein am Mittwoch in der Sitzung des Planungs- und Bausenats. Tiny Houses sind kleine eigenständige Behausungen mit allem Komfort und technisch-ökologisch auf dem neuesten Stand. Sie haben meist eine Wohnfläche von um die 15 Quadratmeter.
Von der Stadt würden Grundstücke für diese auch mobilen Häuschen bereits angeboten, sagte Christina Schug von der Bauverwaltung und fügte hinzu: "Die Nachfrage übersteigt das Angebot erheblich." Die beiden Architekten und Geschäftsleute gehen von einer Wohnfläche von maximal 50 Quadratmetern aus. Bis zu 30 Häuschen haben Platz in Scheuerfeld.
Das Leben von unnötigem Ballast zu befreien und einfach zu leben, ist häufig die Motivation, in einem Tiny House zu leben.
Wallenstein und Hanstein bieten räumlich flexiblen Menschen an, verschieden große Grundstücke für mindestens zwölf Monate zu mieten, die darauf eben ihr Kleinsthaus aufstellen. Vorteil des alten Bauhofgeländes ist die Entfernung von 2900 Metern zu den beiden Hochschulstandorten und daher mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Ähnlich wie bei einem Stellplatz für Wohnmobile brauchen die kleinen Häuser einen Anschluss an das Wasser-, Strom- und Kanalnetz. Vorgesehen ist eine Pacht von einem Euro je Quadratmeter und Monat. Wer zusätzlichen Stauraum braucht, kann Boxen in einem Nebengebäude anmieten. Weiter sind ein Waschmaschinenraum und ein Gemeinschaftsraum mit Postfächern vorgesehen. Die Häuser dürften auch zu Gruppen zusammengestellt werden, etwa wenn Studentenwohngemeinschaften entstehen sollten. Jedes Haus erhält Hochbeete und soll auch untervermietet werden dürfen.
Nach den Worten von Lutz Wallenstein und Matthias Hanstein ist es in Deutschland bislang relativ schwer, in einem Tiny House dauerhaft zu wohnen. "Weil Tiny-Häuser und das Baurecht nicht so recht zueinander passen." Die meisten Parks für solche Häuser seien ehemalige Campingplätze oder befänden sich noch in der Planung.
Einhellige Zustimmung
Die vorhandenen Hallen des alten Bauhofs wollten Wallenstein und Hanstein zuerst abreißen. "Aber die können wir noch gut gebrauchen." Einerseits sind Unterstellplätze für Wohnmobile und -wagen gesucht, zum anderen brauchen die Gemeinschaftsräume der Tiny-Haussiedlung Platz. Trotzdem würden 2000 Quadratmeter Fläche dort wieder renaturiert.
Der Bau- und Planungssenat beauftragte am Mittwoch die Bauverwaltung, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen. Unisono gab es Zustimmung für das Projekt. OB Sauerteig wies daraufhin, es dürfe nicht zu einer Urlaubsansiedlung mit nur zeitweiser Nutzung werden.
Ich finde es tatsächlich sehr gut, dass mittlerweile Flächen für derartige innovative Wohnformen zur Verfügung gestellt werden. Das hat nichts mit den bekannten Trailerparks aus Amerika zu tun, sondern vielmehr mit der Minimalismus Bewegung und dem Wunsch nach einem Eigenheim. Nicht jeder kann sich ein riesiges Einfamilienhaus leisten und vielleicht möchte das auch nicht jeder. Man kann sehr wohl mit weniger materiellem Besitz glücklicher werden.
Wer sich daher gerne mal mit den verschiedenen Tiny House Varianten auseinandersetzen möchte oder auch einfach nur neugierig ist, kann gerne auf folgender Webseite vorbeischauen: https://livee-house.com/minihaus/
Hier erhält man einen guten Überblick zu den Merkmalen möglicher Tiny Houses.
SEHR GUT!
Amerika zeigt uns rückständigen Deutschen wie die moderne Armutskultur aus zu sehen hat - das können wir natürlich besser.
Statt in 'mobile homes' als 'trailer trash' werden wir unsere Armen in Kleinsthäusern unterbringen, mit Notdurftgarten und Gemeinschaftsduschen.
Wir haben es geschafft!