Ein Besuch des Ordnungsamtes verursachte bei der Besitzerin des Einzelhandelsgeschäftes Plan B in Coburg große Kopfschmerzen. Nun äußert sie sich über ihre schwierige Situation - die bereits in den sozialen Netzwerken für Aufsehen sorgte.
- Coburg: Concept-Store Plan B zu drastischem Schritt gezwungen
- Betreiberin erhielt Besuch vom Ordnungsamt
- Hitzige Diskussionen auf Social-Media - Bürgermeister äußert sich
- "Kämpfen ums Überleben": Betreiberin fordert mehr Unterstützung
Das Coburger Einzelhandelsgeschäft Plan B am Markt 15 in der Coburger Innenstadt muss aufgrund der hohen Gebühren seine Verkaufsfläche einschränken. Im Gespräch mit inFranken.de bringt die Besitzerin des Ladens ihr Unverständnis zum Ausdruck, und fordert die Stadt zum Handeln auf.
Plan B in Coburg muss Außenbereich einschränken - wegen zu hoher Gebühren
In ihrem Concept-Store Plan B am Eingang der Steingasse verkauft Inhaberin Karin Zillmer seit mittlerweile drei Jahren "alles was schön ist ". Die gebürtige Coburgerin versorgt ihre Kunden mit zahlreichen Produkten aus den Bereichen Mode, Schmuck und Interieur. Gerade bei schönem Wetter präsentiert Zillmer ihre Artikel auch gerne im Außenbereich, um auf sich aufmerksam zu machen: "In einer kleinen Seitengasse ist es nicht leicht für Einzelhandelsgeschäfte. Ich dekoriere den Außenbereich nicht mal, um die dort ausgehängten Sachen unbedingt zu verkaufen, sondern um überhaupt erst wahrgenommen zu werden", erklärt die Betreiberin.
Doch ihre "Werbefläche" vor dem Plan B wird die 56-Jährige in Zukunft einschränken, denn am Mittwoch (22. Juni 2023) stattete das Coburger Ordnungsamt dem Laden einen Besuch ab, um ihre Verkaufsfläche zu messen. Das ernüchternde Ergebnis: Von nun an würde ihre Außenfläche Kosten von monatlich knapp 90 Euro verursachen. Als Konsequenz wird Zillmer den Bereich verkleinern, denn diese monatliche Summe kann sie sich einfach nicht leisten, wie sie erzählt.
Zillmers Social-Media-Posts nach dem Besuch der Beamten sorgte für hitzige Diskussionen, in die sich selbst Bürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) und der Coburger Pressesprecher Louay Yassin einschalteten. Gerade letzterer äußerte zwar sein Verständnis für die schwierige Situation, verteidigte aber gleichzeitig die Gebühren des Ordnungsamtes als "moderat". Alles andere als moderat waren die Vorgänge in der Stadt gegen Ende des letzten Monats, bei denen es im Rahmen des Coburger Convents zu einem Brandanschlag und Farbattacken kam.
"Kämpfen jeden Tag ums Überleben" - Betreiberin fordert mehr Unterstützung
Karin Zillmer kann die Satzungen des Ordnungsamtes trotzdem nicht nachvollziehen, und fordert ein Umdenken seitens der Stadt Coburg sowie eine größere Unterstützung für den Einzelhandel: "Viele Touristen erzählen mir und anderen Ladenbesitzern, wie toll sie das Einkaufen in Coburg aufgrund der viele verschiedenen Läden finden. Ich glaube ehrlich, dass der Einzelhandel eine Bereicherung für das Coburger Stadtbild darstellt, trotzdem kämpfen wir hier jeden Tag ums Überleben".
Sie würde es schön finden, so die Inhaberin, wenn die Stadt "auf ein paar Euros mehr verzichtet, damit der Einzelhandel überlebt." Ein Vorbild in dieser Angelegenheit sei beispielsweise Berlin, wo das Ordnungsamt für die gleiche Fläche einen weitaus geringeren Betrag verlange.