Coburger ÖPNV: Manche Lücken bleiben

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Nicht immer kommt der Bus, wenn es Schüler und Eltern gerne hätten: Gerade zwischen 13 und 16 Uhr wird es auch weiterhin kein lückenloses Busangebot für alle Orte des Landkreises geben. Foto: Christian Dressel
Nicht immer kommt der Bus, wenn es Schüler und Eltern gerne hätten: Gerade zwischen 13 und 16 Uhr wird es auch weiterhin kein lückenloses Busangebot für alle Orte des Landkreises geben. Foto: Christian Dressel

Der Landkreis Coburg bekommt die Probleme beim ÖPNV immer besser in den Griff. Bei Fahrten am Nachmittag wird es auch künftig gewisse Wartezeiten geben.

Allmählich scheint der Schulverkehr im Rahmen des neustrukturierten ÖPNV-Angebotes in Tritt zu kommen. So berichtete Landrat Michael Busch (SPD) gestern bei einer Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport, dass es diese Woche ein Abstimmungsgespräch zwischen den Verantwortlichen für die ÖPNV und den Leitern der weiterführenden Schulen gegeben habe. Tenor dabei, sagte Busch: "Es bringt nichts, wenn von den Schulen aus noch Öl ins Feuer gegossen wird." Zentrales Thema für die kommenden Wochen werde es sein, für den Zeitraum zwischen 13 und 16 Uhr einen dem Bedarf angepassten Fahrplan auf den Weg zu bringen.
Eines machte Busch aber gleich klar: "Es wird nicht ohne Wartezeiten gehen." Die Landkreisverwaltung habe sich extra bei übergeordneten Stellen erkundigt und von dort die Information erhalten, dass selbst nach Ansicht des Kultusministerium eine Wartezeit von 90 Minuten einem Schüler am Nachmittag zuzumuten
sei. Kommunen, die mit mehr Linien ein dichteres Bus-Programm bereitgestellt hätten, seien dafür sogar vom bayerischen Rechnungshof gerügt worden. Nichtsdestotrotz: Die zulässigen anderthalb Stunden sah auch Busch nicht als sinnvolle Maßgabe für den Landkreis Coburg an: "Wir wollen diese Wartezeit deutlich unterschreiten."
In einem Punkt mussten aber offensichtlich auch die ÖPNV-Planer ihre Vorstellungen über den Haufen werfen. Der Wunsch, dass alle weiterführenden Schulen in Coburg am Nachmittag zur gleichen Zeit ihren Unterricht beenden, wird sich auch nach dem "Krisen-Gipfel" mit den Schulleitern nicht verwirklichen lassen. Keinen Spielraum sieht der Landkreis hingegen bei den Früh-Fahrten der Busse. Wenn man es den Schülern nicht möglich machen könne, pünktlich um 8 Uhr zum Unterricht zu erscheinen, dann sei das laut Busch "ein offensichtliches Problem". Dies müsse der Landkreis und der Omnibusverkehr Franken als Auftragnehmer ohne Frage in den Griff bekommen.


Die Schülerzahlen sinken

Dass der demografische Wandel und zurückgehende Geburtenzahlen trotz aller Bemühungen auch vor dem Landkreis Coburg nicht Halt machen, zeigten aktuelle Zahlen des Schulamtes, die von Brigitte Keyser dem Ausschuss präsentiert wurden. Gerade einmal sechs Jahre ist es her, da hatten die beiden Landkreis-Realschulen (CO II und Neustadt) noch jeweils um die 1000 Schüler. In diesem Schuljahr steht die CO II bei 772 Schüler, die Neustadter Realschule bei 713 und das Arnold-Gymnasium bei 643. "Da wird der Wandel deutlich sichtbar", sagte der Landrat zu diesen Zahlen. Der Landkreis werde sich langfristig darauf einstellen müssen, dass die Zahl der Schüler insgesamt niedrig bleiben werde - mit vielfältigen Auswirkungen auf die bauliche, finanzielle und personelle Ausstattung der Schulen. Eine Sache war Brigitte Keyser eine positive Randbemerkung wert: Die Tatsache, dass an der Realschule CO II im Rahmen der Generalsanierung seit Jahren kräftig gebaut wird, hat sich bei der Menge der Anmeldungen für die fünften Klassen in keiner Weise negativ ausgewirkt.