Lions Clubs wollen mit einer Informationsveranstaltung am 16. Februar etwas tun gegen Unsicherheit und Misstrauen gegenüber Asylsuchenden.
Das Thema Flüchtlinge ist allgegenwärtig. Während bei einem Teil der Gesellschaft diffuse Ängste vorherrschen, wollen andere gern helfen und wissen nicht so genau, wie sie das effektiv tun können, wie die konkrete Situation vor Ort ist. "Das wollen wir ändern", sagt Sonja Erdel vom Lions Club Coburg Veste.
Deshalb hat sie eine gemeinsame Aktion der Lions Clubs Coburg, Kronach, Lichtenfels und Bamberg initiiert. In allen vier Städten wird es Informationsveranstaltungen geben.
Den Anfang macht Coburg. Am Dienstag, 16. Februar, laden der Lions Club Coburg und der Lions Club Coburg Veste ins Haus Contakt ein. Dort beginnt um 19 Uhr eine Veranstaltung der eher ungewöhnlichen Art. "Wir wollen nicht auf der einen Seite das Podium und auf der anderen Seite die Zuhörer. Das ist uns zu wenig. Es geht uns um Gespräche, auch wir brauchen mehr Informationen", ergänzt Sonja Erdel.
Denn das Wissen um die Lage vor Ort und die Möglichkeit, sich einzubringen, in Kontakt mit Flüchtlingen zu kommen, seien das beste Mittel gegen die Angst angesichts der vielen negativen Meldungen, die es täglich zu diesem Thema gibt.
Deshalb haben sich die Coburger Clubs kompetente Gesprächspartner eingeladen. Da ist zum einen Steffen Tauss von der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi), die eine Tochtergesellschaft der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) und gemeinnützig ist. "Es ist wichtig, mit den Menschen zu reden, ihnen die Angst zu nehmen", sagt er im Vorfeld der Veranstaltung. Er selbst habe noch keine negativen Erlebnisse gehabt.
Das bestätigt auch die Sozialpädagogin Elisabeth Niestroj, die in einer Übergangsklasse an der Rückertschule und in der Notunterkunft für Flüchtlinge praktische Arbeit für die gfi leistet und ebenfalls als Gesprächspartnerin zur Verfügung steht.
Zu den Experten aus der Praxis gehört auch Susann Karadah. Sie ist Sozialpädagogin beim Diakonischen Werk Kronach, Ludwigstadt, Michelau und in der Asylsozialberatung tätig.
"Die Arbeit der Ehrenamtlichen soll im Vordergrund stehen"
Sabine Doehrenkamp-Steiner koordiniert in Coburg die Tätigkeit der Ehrenamtlichen und berät im Bereich Asyl. Aus Rödental kommt Frieder Schwehm zur Infoveranstaltung. Er engagiert sich dort zusammen mit anderen in der Flüchtlingsbetreuung. "Wir orientieren uns nicht an Schreckensszenarien, sondern haben enge Beziehungen zu Familien", erläutert er.
Julia Bach moderiert die Veranstaltung - ehrenamtlich. "Wir haben bewusst keine Politiker eingeladen, weil die Arbeit der Ehrenamtlichen im Vordergrund stehen soll", sagt sie. Eine enge Zusammenarbeit gibt es mit der Stadt Coburg. "Unser Ziel ist Nachhaltigkeit. Diese Veranstaltung soll nicht die einzige bleiben", erläutert Sonja Erdel. Eine Dokumentation zu den besprochenen Themen wird auf die Homepage der Stadt gestellt und ist dort stets abrufbar. "Uns geht es bei dem Projekt auch darum, dass die Clubs Informationen sammeln, diese aber auch weitergeben", sagt dazu Reinhold Ehl, Leiter des Coburger Jugendamts. "Wir wollen damit auch das bürgerschaftliche Engagement fördern."
Und so ist der Abend am Dienstag, 16. Februar, geplant. Zunächst wird ein kurzer Film von Detlef König über Sprachunterricht von Flüchtlingen gezeigt. Darauf folgt die Podiumsdiskussion. An Thementischen sind schließlich Gespräche mit Ehrenamtlichen und Experten möglich. Infotafeln ergänzen das Ganze. "Wir wünschen uns, dass viele Leute diese Gelegenheit nutzen", sagt Sonja Erdel.