Landwirte des Coburger Landes präsentieren sich und ihre Arbeit der Bevölkerung - auch den Jüngsten.
Ausnahmezustand auf dem Bauernhof von Stefan und Michaela Hoffmann: Zu Besuch waren Mädchen und Jungen des evangelischen Kindergartens "Arche Noah". "Viele Kinder wissen nicht, wo die Lebensmittel herkommen, sie kennen sie nur aus dem Supermarkt-Regal", sagte die Kindergartenleiterin Birgit Rottmann. Auf dem Hoffmann'schen Hof waren die Kinder genau an der richtigen Adresse, um den Ursprung von Milch, Käse, Eiern, und vielen Gemüse- und Obstsorten auf den Grund zu gehen. Traditionell laden bayerische Landfrauen Kinder- und Grundschulkinder einmal im Jahr zu einem Kindertag auf Bauernhöfe ein; im Landkreis waren diesmal 1000 Mädchen und Jungen in verschiedenen Höfen zu Gast.
Familie Hoffmann hatte sich auf den Besuch der Mädchen und Jungen bestens vorbereitet und gab anschaulich Einblicke in die Landwirtschaft. Stefan Hoffmann versammelte auf einer Wiese viele neugierige Kinder um sich und erklärte Sorten von Feldfrüchten und Getreide und was man damit so alles anstellen kann. "Aus Mais kann Popcorn entstehen, er kommt aber auch in die Biogaslage", nannte er ein Beispiel.
Was Kühe essen
Luna kennt sich zwar auf einem Bauernhof ein bisschen aus, aber dass Zuckerrüben in der Erde wachsen, war ihr neu. "Unsere Nachbarn in Neida haben einen Bauernhof, und da durfte ich sogar einmal die Kühe streicheln", erzählte die Sechsjährige. Kühe besichtigen und streicheln stand auch bei Hoffmanns auf dem Programm, aber nicht nur das: "Wir dürfen die Kühe heute melken", sagte Levi aufgeregt, bevor die Gruppe unter Aufsicht in den Melkstand ging. Nach einer kurzen Stärkung ging es weiter in den Kuhstall, Stefan Hoffmann hatte für die Kinder verschiedene Stationen aufgebaut, zum Beispiel standen mehrere große Milchkannen da. " 120 Liter Wasser trinkt eine Kuh pro Tag, das ist eine Badewanne voll", erklärte er seinen jungen Besuchern. Noch mehr staunten die Knirpse über die Menge, die eine Kuh am Tag futtert. "Das sind 40 bis 45 Kilogramm", sagte Bauer Hoffmann und zeigte auf einen Berg mit einer Futtermischung, die wie getrocknetes Gras aussah. An verschiedenen Stationen hatte der Landwirt aufgegliedert, was die Mischung alles enthält.
Die Mädchen und Jungen durften auch das Vieh im Stall füttern und die Kälbchen tränken. Mit dabei waren Hans Rebelein, Geschäftsführer des Bauernverbandes in Coburg, und Kreisbäuerin Heidi Bauersachs. "Wir Landfrauen wollen aufklären, deshalb auch das Motto: Wo wächst mein Mittagessen?", sagte sie. Auf dem Bauernhof würden die Kinder dies aus erster Hand erfahren und sie dürften den Bauern alles fragen, was sie interessiert. Bauersachs: "Das ist sogar erwünscht." Der Kindertag stößt laut Bauersachs auf großes Interesse, viele Kinder kämen demnach erstmals in Kontakt mit der Landwirtschaft und erhielten einen realistischen Einblick vom Leben und Arbeiten auf dem Bauernhof.
Infos über die Herkunft der Lebensmittel gibt es auf www.unsere-bauern.de.