Das nennt man(n) ein verlockendes Angebot: Eine hübsche Blondine wünscht sich Gesellschaft im sonnigen Süden. Björn Pätzold hätte einfach nur "Ja" sagen müssen und wäre kurz später bereits auf Mallorca gewesen - doch er sagte "Nein". Jetzt wird er als "Held von Scheuerfeld" gefeiert.
Björn Pätzold hat sich umbenannt. "Björn van Lap pen" steht jetzt auf der Facebook-Seite des 20-jährigen Coburgers. Warum? Das ist eine ebenso lange wie verrückte Geschichte. Begonnen hat alles aus einer Bierlaune heraus - und in einer solchen endete sie auch am vergangenen Sonntag. Nachdem Björn darauf verzichtet hatte, "König von Mallorca" zu werden, wird er jetzt nämlich als "Held von Scheuerfeld" gefeiert. Aber der Reihe nach.
Im Oktober im "Penthouse" Nina Kristin fühlt sich einsam. Und weil Boulevardmedien gerne hilfsbereit sind, hatte die Bild-Zeitung die Idee zu einer Mischung aus "Der Bachelor" und "Deutschland sucht den Superstar" - nur mit noch viel weniger Niveau, dafür aber viel nackter Haut. So wurde für die 32-jährige Blondine, die eben erst Aufnahmen für die Oktober-Ausgabe des "Penthouse" machte,
ein "Toyboy" gesucht. Aber "nur für einen Sommer". Zu deutsch: Männer konnten sich darum bewerben, ein paar heiße Monate mit Nina Kristin in deren Luxusdomizil auf Mallorca zu verbringen.
Insgesamt meldeten mehr als 6000 Männer ihr Interesse an - und einer von ihnen war Björn Pätzold aus Coburg. Ja, er sei Single, erzählt er infranken.de, und als er mal mit ein paar Kumpels von seiner Fußballmannschaft in geselliger Runde zusammensaß, war plötzlich die Bewerbung an die Bild-Zeitung abgeschickt.
Die zwölf Jahre Altersunterschied stellten für die einsame Blondine kein Problem dar - ganz im Gegenteil: Der sympathische Björn wurde von ihr als Allererstes für ein "spontanes Kennenlernen" ausgewählt! Zumindest berichtet das die Bild-Zeitung. Nachdem Frau Kristin per Facebook Björns Nummer in Erfahrung gebracht hatte, klingelte wenig später bereits Björns Handy. Das eindeutige Angebot: "Hast Du Lust, am Wochenende zu mir nach Mallorca zu kommen?"
Hauptgewinn auf dem Doppelbett Auf dem
dazugehörigen Videoräkelt sich Nina Kristin während des Telefonats auf einem großen Doppelbett und erklärt mit säuselnder Stimme: "Hier wartet auf meinen Toyboy der Hauptgewinn!"
Doch jetzt kommt's: Björn Pätzold war zwar während des Telefonats hörbar erfreut über Nina Kristins Einladung und sagte auch zögerlich zu. Kurz später schickte er allerdings per SMS eine Absage. Noch mehr als das bloße "Nein" dürfte die kühle Blonde aber wohl die Erklärung des Coburgers in Wallung gebracht haben: "Ich habe am Sonntag ein wichtiges Fußballspiel!" Das stimmte freilich, denn für Björns TSV Scheuerfeld ging es am letzten Spieltag um den Klassenerhalt in der Kreisliga Coburg.
Während die Verschmähte im Internet über Björn lästerte ("Was für ein Lappen!"), spielte Björn nur mit einem (Fuß-)Ball.
Tor des Tages in Großgarnstadt Und wie! Denn dem verhinderten "Toyboy" sollte es vorbehalten bleiben, bei diesem so wichtigen und entscheidenden Spiel beim SV Großgarnstadt in der 64. Minute das Tor des Tages zu erzielen: Der TSV gewann somit 1:0 und rettete sich zunächst mal in die Relegation.
Natürlich wurde Björn von seinen Mannschaftskameraden am Sonntagabend riesig gefeiert. Auf Facebook posteten sie sogar ein Foto aus der Kabine - und dazu den an Nina Kristin gerichteten Text: "Für Dich ist er ein Lappen, für uns ist er ein Held!"
"Ich freue mich riesig", sagte Björn Pätzold am Dienstag dem Tageblatt, "ich bereue meine Entscheidung nicht: Fußball ist wichtiger!" Außerdem tröstet er sich damit, ja vielleicht nicht bis nach Mallorca reisen zu müssen, um eine Partnerin zu finden: "In Coburg gibt's doch auch hübsche Frauen!"
Und zur fußballerischen Zukunft: Nach dem Sieg in Großgarnstadt geht's für Scheuerfeld wahrscheinlich am Freitag ins erste Relegationsspiel. Beim TSV setzen sie dann natürlich wieder alle auf ihren "Helden", der sich selbst in Anspielung auf Nina Kristins Lästerei auch schon den Spitznamen "Björn von Lappen" gegeben hat.