Dank einer Spende von 10.000 Euro der HUK Coburg kann das soziale Second-Hand-Kaufhaus "Hartz & Herzlich" in den Heimatring umziehen. Das kommt allen zugute: Kunden, Spendern und Mitarbeitern.
320 Quadratmeter: Was 2011 noch riesig wirkte, ist längst zu klein. "Wir können unsere Ware gar nicht richtig zeigen", seufzt Barbara Kammerscheid beim Blick auf die vollgepackten Regale und Kleiderständer. Diese Zeiten werden ab 1. Februar vorbei sein: Dann eröffnet das "Second-Hand-Kaufhaus, das sich sozial engagiert" (Kammerscheid) neue Räume am Heimatring.
Dort stehen dann einmal 580 und daneben weitere 300 Quadratmeter Verkaufs- und Lagerfläche zur Verfügung. "Wir können einfacher anliefern, denn es gibt einen Lastenaufzug", erzählt Barbara Kammerscheid. "Für die Kunden wird es besser, denn alles ist ebenerdig erreichbar. Wir können einmal pro Woche öffnen! Und wir haben Toiletten und Heizung!" Die fehlt in den Räumen an der Neustadter Straße, wie auch Wolfgang Weiler feststellen muss, der Sprecher der HUK-Vorstände.
Weiler überreichte am Mittwoch symbolisch eine Spende über 10.000 Euro - Geld, das dem Sozialkaufhaus den Umzug ermöglicht. Trotz der geringen Beträge, die für die Waren genommen werden, kann das Sozialkaufhaus inzwischen seine Betriebskosten tragen. Aber die 10.000 Euro geben dem Verein Sicherheit, betont Barbara Kammerscheid.
Derzeit öffnet das Kaufhaus einmal im Monat, wobei es immer wieder auch Zusatztermine gibt. Die Kleidungsstücke, Spielsachen und Haushaltsgegenstände kosten nur wenige Euro: Matchboxautos gibt es ab 10 Cent das Stück, eine gefütterte Herrenwinterjacke 3,50 Euro. Nur wenige der gespendeten Stücke müssten aussortiert werden, betont Barbara Kammerscheid. Die rund 25 ehrenamtlichen Helfer des Vereins sichten, sortieren, präsentieren und verkaufen die Ware.
"Wir kriegen alles von Kik bis Bogner", erzählt Barbara Kammerscheid, während sie Wolfgang Weiler in den Keller lotst, wo noch die letzte Lieferung lagert: Rund 100 Säcke und über 50 Kartons mit Kleidung und Hausrat.
Wer hier einkaufen will, darf nicht viel Geld haben: Bei 1100 Euro für den Einpersonenhaushalt liegt die Einkommensgrenze. "Wer davon Miete, Telefon,Versicherungen und ein Auto finanziert, hat weniger als ein Hartz-IV-Empfänger", erläutert Kammerscheid. Zu den Kunden gehören auch Arbeitnehmer, Rentner und Studenten. Inzwischen gibt es über 4000 Bezugsberechtigte.
Nur schade, das man etliche Artikel zu überhöhten Preise auf den Flohmärkten der Umgebung wiederfindet!