Das Turnier in der Innenstadt stand auch im Zeichen der Bratwurst. Während das Sport-Team aus HSC, VSG und BBC den ersten Platz belegte, waren die Stadt und ihre engagierten Menschen die eigentlichen Gewinner des Tages.
Nein, das war kein normaler Samstag. Die einen zogen mit Schlägern bewaffnet in die Innenstadt, um sich in einem ungewöhnlichen Golf-Wettkampf zu messen. Die anderen hatten Hunger sowie auch eine ordentliche Portion Wut im Bauch und wollten auf dem Marktplatz zeigen, dass sie "ihre" auf Kiefernzapfen zubereitete Bratwurst nicht kampflos aufgeben werden. Alle zusammen sendeten dabei ein ganz starkes Zeichen aus: Coburg ist eine lebendige Stadt, die immer wieder für Überraschungen gut ist!
Redaktion ist das Ziel Überraschungen gab es beim CT-City-Golf-Cup gleich jede Menge. Das etwas andere Golf-Turnier, bereits zum zweiten Mal vom Coburger Tageblatt veranstaltet und vom Coburger Stadtmarketing unterstützt, lockte diesmal mit noch spektakuläreren Bahnen als bei der Premiere im Herbst 2012.
Im Josiasgarten etwa musste der Ball auf einer nur wenige Zentimeter breiten Mauer entlang geputtet werden. Kraft war auf der Hofgarten-Bahn gefragt, wo sich das Loch immerhin fast 200 Meter vom Abschlag entfernt befand.
Einlochen von der Hebebühne aus Keine Höhenangst durfte haben, wer beim Tageblatt einlochen wollte: Auf einer Hebebühne ging's nach oben, und dann musste von dort in ein (geöffnetes!) Fenster der CT-Redaktion gezielt werden. Furios auch das Finale auf dem Schlossplatz, für das sich jeweils die zwei besten Spieler der fünf teilnehmenden Mannschaften qualifizierten. Auf den ersten Blick musste der Ball einfach nur über zehn Meter in einen Autoanhänger geschlagen werden. Doch zwischen Abschlag und "Loch" gab's nicht nur eine Wasserwand, sondern auch abwechselnd Nebeleffekte sowie zischende Stichflammen.
"Golfen ist in Coburg noch über offenem Feuer erlaubt?", spottete ein Beobachter mit Blick auf die in der Vestestadt ausgebrochene Bratwurst-Krise.
Aber was heißt hier Krise? Vor den beiden Bratwurstbuden auf dem Marktplatz waren die Schlangen am Samstag besonders lang. So sieht Solidarität aus. Bezeichnend, dass sich zwischen Buden und Stadthaus ausgerechnet die EU-kritische Partei "Alternative für Deutschland" mit ihrem Wahlkampfstand postiert hatte. "Das mit der Bratwurst gibt uns zusätzlich Rückenwind", prophezeite eine Werberin. Schuld an allem sei sowieso die Europäische Union, die Grenzwerte gesenkt hat.
Auch Bamberger bekennen sich Ein klares Bekenntnis gab auch das Tageblatt-Team ab: Zwischen Marktplatz-Bahn und Mauer-Bahn wurde eine Bratwurst-Pause eingelegt.
Die Bamberger Kollegen im Team mussten zwar erst ein wenig aufgeklärt werden über alle Hintergründe in Sachen Kiefernzapfen & Co., doch letztlich ließen es sich alle schmecken.
Durchaus auch nach dem Geschmack der Medienleute war, dass einer der ihren sich in die Spitze spielen konnte: Frank Förtsch, Chefredakteur aller Zeitungstitel in der Mediengruppe Oberfranken, landete auf Platz fünf. Vierter wurde Eike Brunne vom Stadtjugendring. Platz drei sicherte sich Ralf Baucke (VR-Bank), Zweiter wurde Johan Andersson (Sport-Team). Und der strahlende Sieger: Alexander Weiß von der VR-Bank.
Johann Andersson furios Für die Teamwertung zählten nur die Ergebnisse der Finalbahn.
Und da schossen die Sportler in Gestalt von Basketballer Andi Fink sowie vor allem Handballer Johan Andersson den Vogel ab, trafen 21 Mal in den Anhänger und sicherten sich den ersten Platz und 1500 Euro für die Mannschaftskassen der beteiligten Teams (außer HSC und BBC auch VSG). Zweiter wurde die VR-Bank Coburg, die auch als "Gold-Sponsor" des Turniers auftrat. Das Tageblatt-Team wurde Dritter vor dem Stadtjugendring und dem Modehaus Matzer & Worsch.
Auf dem Schlossplatz klang die Veranstaltung aus. Es gab richtig tolle Musik mit "Kellerkommando", weitere kreative Minigolfbahnen für Jedermann sowie auch Essen und Trinken. Ein Bamberger Kollege gönnte sich einen fetten und äußerst üppig belegten Bacon-Burger. Nachdem er den Kampf gegen das weiche Brötchen und die zig Beilagen gewonnen hatte, wischte er sich die Mayonnaise von der Backe und fragte einen Coburger: "Und dieser Burger soll jetzt gesünder sein als Eure Bratwurst?!"