Coburger für ein vereintes Europa

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Abschluss der Kundgebung bildeten das gemeinsame Singen der Europahymne und eine Menschenkette um die Albertstatue als Zeichen des friedlichen Zusammenhalts in Europa. Foto: Stefan Unglaub
Abschluss der Kundgebung bildeten das gemeinsame Singen der Europahymne und eine Menschenkette um die Albertstatue als Zeichen des friedlichen Zusammenhalts in Europa. Foto: Stefan Unglaub

Am Sonntag kamen etwa 100 Bürger zum fünften Mal auf dem Marktplatz in Coburg zusammen, um als Teil der "Puls of Europe"-Bewegung ein Zeichen zu senden.

Dieses Mal eröffnete Dagmar Weiß von der Musikschule Coburg auf dem Akkordeon mit einem französischen Musette-Walzer die Kundgebung. "Der Walzer ist schwäbischen Ursprungs, findet sich mittlerweile in vielen verschiedenen Kulturen in ganz Europa wieder und steht damit sowohl für europäische Vielfalt als auch für Gemeinsamkeit", sagte Rainer Maier, Moderator der Veranstaltung.


Aufruf an französische Wähler

Initiator Walter Flohrschütz forderte daraufhin die französischen Wähler für die kommende Stichwahl in Frankreich auf, pro-europäisch und somit für den Frieden Europas wählen zu gehen. Im Rahmen des offenen Mikrofons meldeten sich einige Bürger zu Wort. Daniel Lochner bekam zustimmenden Applaus mit seiner Forderung, die EU zu demokratisieren. "Ich denke, wir brauchen eine deutliche Stärkung des Europäischen Parlaments", fügte er hinzu.
Rupert Appeltshauser, Vorsitzender der Initiative Stadtmuseum Coburg,. sprach sich ebenfalls für Zusammenhalt und ein gemeinsames Europa aus. Einen praktischen Vorteil im Euro sieht Martin Flohrschütz, Landwirt aus dem Lautertal. Keine schwankenden Wechselkurse zu anderen Währungen erleichtern ihm den Ein- und Verkauf.
"Politiker eines Landes schimpfen oft zu Unrecht auf die Vorgaben der EU-Kommission, denn eigentlich sind sie über den Europäischen Rat an allen Gesetzen beteiligt", empfand Tobias Blenk, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Coburg. Frederike Beck-Meinke wies auf die Gurken-Richtlinie hin. Sie wurde als Überregulierung der Kommission in Brüssel verspottet, bringe jedoch praktische, wirtschaftliche Vorteile mit sich. Somit wird sie trotz ihrer Abschaffung von den Händlern weiter verwendet.
"Ich habe 40 Jahre hinter einer Mauer gelebt. Das und dass man wegen Andersdenken in Bedrängnis gerät, möchte ich nicht wieder erleben", erzählte eine Bürgerin aus Sonneberg über ihre Vergangenheit in der DDR.
Abschluss der Kundgebung bildeten das gemeinsame Singen der Europahymne und eine Menschenkette um die Albertstatue als Zeichen des friedlichen Zusammenhalts in Europa.
Die Gruppe "Pulse of Europe" trifft sich dienstags um 19.30 Uhr im Münchner Hofbräu in Coburg. Am 7. Mai ist um 14 Uhr die nächste Kundgebung auf dem Marktplatz geplant. red