Der Fackelzug beim Pfingstkongress des CC findet weiterhin statt. Diese Entscheidung traf der Coburger Stadtrat am Donnerstagnachmittag mit breiter Mehrheit. Die Grünen hatten den Antrag gestellt, die Stadt möge den Fackelzug künftig nicht mehr genehmigen.
Der Stadtrat solle den alljährlichen Fackelzug zum Ende des Pfingstkongresses des Coburger Convents (CC) verbieten, forderte die Grünen-Fraktion in einem Antrag an den Stadtrat. Aber: "Der Stadtrat ist für diese Frage gar nicht zuständig!" Dieses Urteil von Gerhard Amend (CSB) bestätigte Rechtsdirektor Willi Kuballa: Versammlungen, auch der Fackelzug des Coburger Convents, werden vom Grundgesetz und dem Versammlungsgesetz geregelt.
"Die Veranstaltung wird angezeigt, wir machen dann eine Abschätzung, ob eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vorliegt, und erlassen gegebenenfalls Auflagen", beschrieb Kuballa das Vorgehen der Stadtverwaltung. Aber weder aus dem Umzug noch aus dem Tragen von Fackeln habe sich bislang eine Gefahr ergeben.
Schlagabtausch Insofern hätte der Antrag der Grünen, den Fackelzug des CC nicht mehr zu erlauben, gar nicht behandelt werden müssen. Der Stadtrat gönnte sich trotzdem einen kleinen Schlagabtausch: Während die Grünen ihren Kritikern vorhielten, sie hätten den Antrag gar nicht richtig gelesen, warf Kurt Knoch (Junge Coburger) den Grünen vor, sich nicht richtig über den Fackelzug informiert zu haben.
Zentrales Argument der Grünen für ein Verbot war, dass der Fackelzug auch regelmäßig Rechtsradikale anlockt. Allerdings auch Gegendemonstranten von links. "Schauen Sie doch mal, wer neben Ihnen steht", sagte Maximilian Forkel (Junge Coburger) in Richtung von Grünen und Linken.
Abgelehnt wurde der Antrag am Ende von einer großen Mehrheit des Stadtrats. Mit den vier Grünen-Mitgliedern stimmten nur Martin Lücke (SPD) und René Hähnlein (Linke). Andere, wie Klaus Klumpers (ÖDP) oder Franziska Bartl (SPD) befürworteten zwar das Anliegen, dass den Rechten kein Anlass zum Aufmarsch geboten werden solle. Aber das Demonstrationsrecht einschränken, "weil irgendwelche Leute was missbrauchen, halte ich für falsch", sagte Klumpers.
Der Fackelzug ist nicht die einzige Veranstaltung mit unliebsamen Zuschauern. Auch bei den Gedenkfeiern für die Gefallenen beim Volkstrauertag tauchen Besucher auf, "die ich lieber nicht sehen würde", sagte Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD).
Erfreut über das Abstimmungsergebnis zeigte sich in einer per E-Mail übermittelten Stellungnahme Frank Klauss vom Presseamt des CC: "Es ist auch eine Anerkennung der ständigen Weiterentwicklung des Coburger Conventes in der Mitte der Gesellschaft und ein Beleg für die Toleranz der Stadt Coburg", schrieb Klauss. Ausdrücklich bedankte er sich für "den Rückhalt aus der Coburger Bevölkerung", auch via Internet und Facebook. "Wir hoffen, dass damit die wiederholten fruchtlosen Versuche der Grünen, den Coburger Stadtrat gegen uns zu instrumentalisieren, um uns aus der Stadt zu vergraulen, endlich ein Ende finden werden."
Zitate "
Wenn wir alles verbieten wollten, was nach rechts, links oder sonstwas aussieht, müssten wir alles verbieten." Jürgen Heeb, Pro Coburg
"Dieser Antrag ist unqualifiziert und intolerant." Thomas Bittorf, CSU
"Offensichtlich sind grüne Fackelzüge in Gorleben gut und Fackelzüge des CC in Coburg schlecht." Hans-Herbert Hartan, CSU
"
Betrunkene und Narren sagen die Wahrheit - da hab ich schon viele rechtsradikale Äußerungen von CC-Mitgliedern gehört." Martina Benzel-Weyh, Grüne
"Wir haben gerade eine Resolution zum Thema Toleranz verabschiedet. Da erschrecken mich manche Beiträge hier. Wir sind doch alle über 18 und erwachsen!" Bettina Lesch-Lasaridis, SPD
"
Sie wollen tatsächlich im Jahr 25 der Deutschen Einheit diese Feierstunde abschaffen? Schauen Sie doch mal nach Thüringen, da machen Sie ein Bündnis mit der SED." Kurt Knoch, Junge Coburger
"Ich habe erleben können, wie sich beim Fackelzug Rechtsradikale in großen Mengen versammeln." Franziska Bartl, SPD
Sie sprechen von 'Nationalstolz', aber hier geht es um Patriotismus! In dieser Beziehung können wir hohlknöchern gewordenen Deutschen uns an den Franzosen, Italienern und den meisten anderen Nationen ein Beispiel nehmen. Deshalb ist das Schopenhauer-Zitat ein Anwärter für 'Thema verfehlt':
... daß Ihr Leseverständnis noch Entwicklungspotential bietet. Die Antwort bezog sich auf einen – nun ja – Kommentar, der Nationalstolz sogar in der Überschrift trägt.
Die grünlinke Minderheit will uns ständig bevormunden was wir zu tun oder zu lassen haben. In Thüringen (und auch woanders) hat man sogar vergessen, daß die Linken jahrzehntelang das Volk bevormundet und drangsaliert hat. Auch die Westler mußten darunter leiden wenn sie z.B. durch die SBZ fuhren. Bei denen ist alles rechtsradikal wenn es nicht grün oder links ist. Viel mehr Schäden werden von Linksradikalen und sogenannten Autonomen verursacht als von Rechten, auch die meisten Auseinandersetzungen mit der Polizei werden dazu genutzt.
Die Medien haben ein gerüttelt Maß Mitschuld daran !!!
Im übrigen könnte man beim Pfingsttreffen auch wieder das ganze Lied der Deutschen singen (lassen). Schließlich ist es keine Erfindung der Nazis. Und außerdem kann man sich auch wieder mehr mit Deutschland identifizieren im 70. Jahr nach dem Krieg, nicht nur beim Fußball !
Ich habe immer noch die Deutschlandfahnen am Auto.
Und wenn jemand fragen sollte, warum ich noch die Deutschlandfahnen am Auto habe, weil doch die WM vorbei sei dann antworte ich: Die WM ist vorbei aber mein Nationalstolz nicht.
MfG
... Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.
Arthur Schopenhauer