Im Herbst startet die städtische Veranstaltungsreihe "Coburger Gehdenken". Hier bieten verschiedene kulturelle und städtische Einrichtungen Veranstaltungen an, "die der folgenschweren Vergangenheit Coburgs gerecht werden möchten".
Gemeinsam – Gedenken – Gestalten: unter diesem Leitspruch startet diesen Herbst die Veranstaltungsreihe „Coburger Gehdenken“. Wie die Stadt Coburg erklärt, soll dadurch die städtische Erinnerungskultur neue Impulse erhalten und verstetigt werden.
Ein weiteres Zeichen gegen Intoleranz, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit zu setzen, ist der Stadt Coburg ein wichtiges Anliegen. Coburg ist weltoffen und tolerant, wir leben das Miteinander und Füreinander. Daher sieht sie sich in der Verantwortung, der dunklen Geschichte der Stadt klar und eindeutig entgegenzutreten: „Nie wieder!“
Die Kulturabteilung der Stadt Coburg hat mit ihren Partner*innen Veranstaltungen ins Leben gerufen, die der folgenschweren Vergangenheit Coburgs gerecht werden möchten. Neben Ausstellungen, Vorträgen, Stadtführungen oder der Verlegung von Stolpersteinen wird es im Herbst/Winter auch Aufführungen des Landtheaters geben, die sich der NS-Zeit widmen.
Neben dem Landestheater beteiligen sich auch das Staatsarchiv, die Landesbibliothek, die Historische Gesellschaft sowie die Evangelische Erwachsenenbildung Oberfranken West e.V. mit einem abwechslungsreichen Programm.
Alle Menschen sind eingeladen, die vielfältigen Veranstaltungen gegen das Vergessen zu besuchen – denn das Erinnern und Gedenken ist die Aufgabe der gesamten Bürgerschaft.
Das Programm liegt an vielen Stellen öffentlich aus und kann außerdem über die Homepage der Stadt eingesehen werden.
Im FT konnte ich ja schon etliche Artikel über jene „dunkle Geschichte“ lesen, zuletzt zB im letzten Jahr von Prof. Dippold diesen hier:
Diffamierungen begannen schon 1808
https://www.infranken.de/lk/gem/kronach/diffamierungen-begannen-schon-1808-art-5203623
und so bin ich gespannt auf die Beiträge der teilnehmenden Organisationen. Jedoch der Name „Ilse Kohn“ sagt mir jedenfalls bisher nichts - aber gefunden hab ich dazu dieses für mich nur teilweise Lesbare in
https://www.fraenkischertag.de/lokales/stadt-coburg/politik/coburg-will-einen-platz-nach-einem-holocaus-opfer-benennen-ist-ilse-kohn-der-richtigere-name-oder-ilse-pool-art-166076
Opfer eines Holocausts anderer Art waren bereits Hunderttausende, welche vor dem Überfall auf Polen und den danach beginnenden Massenmorden der Nazis an der jüdischen Bevölkerung im Osten schon während des T-4-Euthansieprogramms in den 6 Tötungsanstalten im „Reich“ – Bernburg, Brandenburg, Grafeneck, Hadamar, Hartheim/Linz und Sonnenstein - vergast wurden, und wahrscheinlich waren nicht wenige unter ihnen auch Opfer vorheriger Zwangssterilisierung.
Über jene Opfer aus dem Raum Coburg fand ich bisher nur ausführlicher aus 1994 eine Arbeit von
Axmann, Rainer "... er ist hier gut angekommen" - die Geschichte 60 Ermordeter aus dem Coburger Land als Opfer des sogenannten "Euthanasie-Programmes" aus der Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg
und aus diesem Jahr übergreifend
Heilung und Vernichtung: die Bezirkskliniken in der NS-Zeit
https://www.nordbayern.de/region/heilung-und-vernichtung-die-bezirkskliniken-in-der-ns-zeit-1.12339193
während zB die Stadt Herzogenaurach nach diesem Vortrag von Mark Deavin
https://www.infranken.de/lk/gem/die-schicksale-der-betroffenen-art-3156045
sogar eine Ausstellung gestaltete – dem Projekt jedenfalls ein gutes Gelingen
Horst Mohr, Berlin
Super Idee und Veranstaltung!!! Ein tolles Zeichen tatsächlich!!! Vielen Coburgern ist das Thema fremd oder ist in Vergessenheit geraten. Nicht so, Norbert und viele Andere. Davon kann ich mich regelmäßig überzeugen.