Spektakuläres Coburger Wandgemälde wird beleuchtet: Eigentümer sieht sich gegen Kritik gewappnet

- Bekanntes neues Coburger Wandgemälde wird jetzt beleuchtet
- 3D-Bild zieht Einheimische und Touristen an
- "Rathaus soll inspiriert werden": Eigentümer sammelt Fotos von "Leichentuchfassaden"
- Gegen Kritik gewappnet: Welches Licht die Fassade anstrahlt
Prinz Albert und Queen Victoria blicken seit wenigen Monaten von der ehemaligen Bonbonfabrik am Coburger Albertsplatz auf die Passanten. Wegen des hohen öffentlichen Interesses an dem Gemälde möchte es der stolze Eigentümer Werner Weiss auch in der dunklen Jahreszeit zur Geltung bringen. Beleuchtungskritikern weiß er etwas entgegenzubringen.
Coburger Wandgemälde wird jetzt angeleuchtet - "Betrieb im minimalen Centbereich"
Wie zu Beginn erfreut sich Weiss noch heute an seinem riesigen 3D-Bild und er ist nicht der Einzige. "Viele auf der gegenüberliegenden Straßenseite innehaltende Einheimische und Besuchergruppen sind voll des Lobes. Sogar Stadtführer haben das Wandbild als neue Coburger Sehenswürdigkeit in ihr Besichtigungsprogramm integriert", sagt er gegenüber inFranken.de. Und dabei war es zu Beginn kein leichtes Unterfangen, sich mit dem Projekt in der Stadt durchzusetzen.
"Die enorme positive Resonanz der Coburger und seiner Besucher bewog mich, das zwischenzeitlich bayernweit bekannte Gemälde auch in der dunklen Jahreszeit illuminieren zu lassen. Das Königspaar wird jetzt ins rechte Licht gesetzt und kommt noch besser zur Geltung." Am Samstagnachmittag (5. November 2022) ging die Lampe zum ersten Mal an und soll täglich von 17 bis 22 Uhr leuchten.
In Zeiten der Energiesparsamkeit habe Weiss das Leuchtmittel bedacht gewählt. Der Betrieb des 48-Watt LED-Strahler bewege sich "im äußerst minimalen Centbereich. Die ursprünglich angedachte Fotovoltaik als Energieträger verbot sich wegen der extrem hohen Investitionskosten und der Unverträglichkeit mit der historischen Fassade".
Für weniger "Leichentuchfassaden": Weiss bietet Rathaus Fotosammlung an
Weiss wünscht sich mehr geschmückte Fassaden in Coburg. "Mit meinem Wandbild sollte das Rathaus zu weiteren künstlerischen Gestaltungen von sogenannten Leichentuchfassaden inspiriert werden", sagt er. Er habe eine Fotosammlung solch "farbloser Fassaden" angelegt und stelle diese der Stadt gerne zur Verfügung.
Als Vorbild für die Verschönerung habe ihm Schmalkalden gedient. Bemalte Häuserwände lockten Touristen hier in weniger frequentierte Gassen. Nun bleibt es abzuwarten, ob sich mit der Zeit auch im Coburger Stadtbild weitere Kunstwerke zeigen.
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