In Coburg gibt es einen neuen Laden mit außergewöhnlichem Konzept: Wer im "Showroom 14" etwas anprobiert und für gut befindet, kann es sich noch vor Ort nach Hause liefern lassen. Die Mischung aus Online-Store und stationärem Einzelhandel könnte die Kleidungsbranche revolutionieren und ökologischer gestalten, hofft die Inhaberin.
- Neuer Laden in Coburg mit außergewöhnlichem Konzept
- "Showroom 14" verbindet Online-Shop und stationären Einzelhandel
- Vor Ort probieren, online bestellen: So funktioniert das Geschäft
- Modenschau zur Eröffnung - modernes Konzept "kam sehr gut an"
In Coburg hat kürzlich ein neues Klamottengeschäft eröffnet. Der "Showroom 14" im Steinweg funktioniert jedoch nicht wie ein gewöhnliches Geschäft: Die Kleidung im Shop ist jeweils nur in einer Ausführung jeder Größe und Farbe vorhanden, es gibt keine Klamotten auf Lager. Der Grund: Online-Shop und stationärer Einzelhandel sollen hier zusammengeführt werden, um die Vorteile der beiden Handelswege zu vereinen.
"Showroom 14" in Coburg: So funktioniert das Kleidungsgeschäft
Am Donnerstag (27. Oktober 2022) hatte der "Showroom 14" zum ersten Mal geöffnet. "Wir haben im Vorfeld eine kleine Modenschau mit Freundinnen und Bekannten organisiert, das war eine sehr schöne Sache und kam super an", erklärt Inhaberin Kerstin Haas. Getragen wurden die Klamotten, die sie sonst auch in ihrem Laden anbietet: Es handele sich um Damenmode von "nachhaltigen Labels", erklärt Haas. Darunter fallen "ökologisch nachhaltige Jeanshosen, vegane Taschen oder hochwertige Strickteile" von Marken wie "Lieblingsstück" aus Rosenheim oder "Souleway" aus Hamburg. Die Auswahl werde außerdem laufend erweitert.
Im Laden selbst könnten die verschiedenen Produkte begutachtet oder anprobiert werden, während Kerstin Haas beratend zur Seite steht. Wenn etwas gefällt, kann man die Ware jedoch nicht gleich mitnehmen: Mit WLAN im "Showroom 14" und per Handyapp kann man die einzelnen Stücke noch direkt vor Ort oder später daheim online bestellen und bezahlen, welche dann direkt nach Hause geliefert werden. Das führte jedoch auch schon zu Schwierigkeiten: "Gerade beim Bezahlen mit dem Handy sind viele noch nicht so versiert", so Haas.
"Man muss dann seine E-Mail und Lieferadresse angeben", erklärt Haas, "und die Zahlung ist eben bisher nur über das Handy möglich." Sie betont jedoch auch: "Wir sind erst am Anfang und es ist vor allem ein Test." Das Bezahlen per App auf dem Smartphone sei für viele Menschen noch ein Ausschlusskriterium, "weshalb wir mittlerweile am Überlegen sind, ob wir eine Zusatzlösung wie Kartenzahlung oder Ähnliches anbieten können." Insgesamt seien das Konzept, die Klamotten sowie der "Showroom 14" selbst bisher "gut angekommen - es waren auf jeden Fall bisher alle sehr angetan."
Neues Konzept im "Showroom 14" - diese Vorteile bietet der neue Coburger Laden
Was sich Haas von dem Laden jedoch vor allem erhofft, sei eine nachhaltigere Lösung für den stationären sowie den Online-Handel. Das Problem sei nicht das Bestellen der Ware, sondern die übermäßigen Rücksendungen. "Wenn ich mir die Sachen jedoch vorher im Laden anschauen kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich etwas zurückschicke, wesentlich geringer", ist sich Haas sicher. Ihr Mann Jochen Flohrschütz und der Online-Experte Andreas Kücker unterstützen sie dabei und gelten als Initiatoren und Ideengeber.
"Außerdem hoffen wir, die Vielfalt in den Geschäften erhöhen zu können. Das lockt wieder mehr Leute an, die nicht mehr bis nach Nürnberg oder München fahren müssen, um ein bisschen shoppen zu gehen." Durch das Wegfallen der Lagerräume habe man auch automatisch mehr Platz, "wir haben eben nur Musterteile und dadurch wenig Ware, weshalb auch die klassischen Warenständer wegfallen – und die Kund*innen müssen ihre Einkäufe auch nicht mehr den ganzen Tag mit herumschleppen".