Der Wohnungsmarkt in Coburg ist seit Langem angespannt. Energiekrise und Mieterhöhungen sorgen viele Menschen zusätzlich. Wegen ihrer existentiellen Bedrohung senden manche Kunden sogar Hilferufe, berichtet Coburgs größter Wohnungsvermieter.
- Coburger Wohnungsmarkt seit Langem angespannt - bezahlbarer Wohnraum Mangelware
- Energiekrise, Inflation und Flüchtlinge verschärfen prekäre Situation zusätzlich
- "Ausreichend Wohnungen sind sicher nicht vorhanden": Caritas mit düsterer Prognose
- Coburgs größter Wohnungsvermieter muss Mieten erhöhen - Kunden senden teils "Hilferufe"
Ob im Supermarkt, an der Tankstelle, in der Bäckerei oder im Restaurant - überall sind die Preise in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Wegen der Energiekrise drohen nun vielerorts auch Mieten und Nebenkosten zu explodieren. Viele Menschen haben Angst, dass sie sich ihre Wohnung bald nicht mehr leisten können. "Die Wohnsituation ist schon seit Langem angespannt - auch in Coburg", sagt Caritas-Geschäftsführer Norbert Hartz. Coburgs größter Wohnungsvermieter, die Wohnbau Stadt Coburg, erhält von ihren Mietern teils "Hilferufe".
Bezahlbarer Wohnraum in Coburg: "Ausreichend Wohnungen sind sicher nicht vorhanden"
Vor allem bezahlbarer Wohnraum ist in Coburg zumeist rar. "Betroffen sind gerade Personen mit geringem Einkommen, beispielsweise Alleinerziehende", erklärt Norbert Hartz, Geschäftsführer des Caritasverbands Coburg, im Gespräch mit inFranken.de. "Hier gibt es schön länger eine Wohnungsmarktproblematik, die sich aktuell - das muss man ehrlich sagen - doch verschärft."
Knapp wird der Wohnraum nicht zuletzt durch die Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern, die in Coburg Schutz suchen. "Mit der Energiekrise hat die Lage momentan noch gar nichts zu tun", hält der Caritas-Chef fest. Fest steht allerdings schon jetzt: "Ausreichend Wohnungen sind sicher nicht vorhanden - wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht."
Günstige Wohnungen entstehen indes nicht ohne Weiteres. "Die Frage ist auch: Wie viele Wohnungen können in diesem Feld überhaupt bezahlt werden?", gibt Hartz zu bedenken. Er spricht in Hinblick auf die Bauweise von einem "Spannungsfeld" von Energieeffizienz und Bezahlbarkeit. Das Problem: "Da gibt es keinen Königsweg."
"Existentielle Bedrohung": Coburger Wohnungsanbieter erhält von Mietern Beschwerden - und Hilferufe
Auch die Wohnbau Stadt Coburg (WSCO) schildert ähnliche widrige Umstände in Hinblick auf den Wohnungsmarkt der Vestestadt. "Die Situation ist weiter angespannt, da zusätzlich auch noch Wohnungs-Anfragen von ukrainischen Flüchtlingen und Migrant:innen an uns herangetragen werden", berichtet WSCO-Sprecherin Christina Hauptmann inFranken.de. Die Wohnbau Stadt Coburg betreut im Stadtgebiet 3000 Wohnungen und ist damit laut Eigenangabe der größte Wohnungsvermieter in Coburg.
"Dennoch sind aufgrund der aktuellen angespannten Lage momentan Wohnungen in Coburg knapp", betont Hauptmann. In Austausch mit der Stadt Coburg sollen deshalb möglichst weitere Angebote geschaffen werden. Die Durchschnittsmiete einer Wohnung beträgt laut WSCO aktuell knapp fünf Euro pro Quadratmeter. "Wir werden auch in Zukunft alles uns Mögliche tun, die Mieten auf einem sozialverträglichen Niveau halten zu können", erklärt die Sprecherin. Wegen der explodierenden Energiepreise kommt allerdings auch die WSCO nicht an einer Mieterhöhung vorbei.
irgendwann wirds halt eng. Zuzug von Menschen, ausufernde Anforderungen an Neubauten, die A-Karte wird dem Vermieter zugeschoben, sofortiges und nicht vorangekündigtes Kürzen von Zuschüssen für energiesparendes Bauen da bauen nur Deppen zum Vermieten