Wie es zu den ungenutzten Immobilien in der Coburger Innenstadt gekommen ist und was sich dagegen unternehmen lässt.
Der Markt für gewerbliche Immobilien in der Coburger Innenstadt ist kräftig in Bewegung. In den letzten Monaten hat eine Reihe von Geschäften geschlossen, eine Reihe von Geschäften aber hat auch neu eröffnet. Vor allem in den sehr gefragten Toplagen scheinen die Bewerber nur auf Schließungen zu warten, um sich in Coburg in Stellung zu bringen.
Ob das nach der für Januar 2021 angekündigten Schließung der C&A-Filiale auch der Fall sein wird, muss sich noch erweisen. Grundsätzlich aber gilt: Die Immobilien in Toplagen freilich sind dünn gesät, die Mieten entsprechend hoch.
Das weiß auch Projektmanager Rolf Krebs von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg (Wifög), die sich als Unterstützer für potentielle Interessenten versteht, ohne freilich selber zum Makler zu werden. "Als Wifög unterstützen wir Neuansiedlungen, aber bei direkten Mietverhandlungen sind wir außen vor. Uns direkt beteiligen dürfen wir gar nicht", stellt Krebs klar: "Wir sind rein informativ tätig".
Jenseits der Toplage
Unterstützung aber ist vor allem jenseits der Toplage notwendig. Denn diese Toplage, so Krebs, reicht in der Vestestadt nur vom Marktplatz bis zur Spitalgasse. "Die Toplage bedarf nicht unserer Hilfe", weiß Krebs: "Wenn es dort einen Leerstand gibt, ist sofort ein neuer Interessant da."
Schon die Mohrenstraße und nahe gelegene Straßen und Gassen aber sind deutlich weniger gefragt, obwohl Krebs gerade in der Mohrenstraße unverändert gute Rahmenbedingungen sieht: "Der Stadtbus fährt, es gibt Haltestellen und viele Passanten.
Viele Veränderungen stehen an
Dennoch kündigen sich besonders in der Mohrenstraße derzeit viele Veränderungen an. So stehen die Räume der Schöffel-Lowa-Filiale ab 1. April zur Neuvermietung an. Angepriesen werden die Räume mit 160 Quadratmetern Verkaufsfläche als "Prestigeobjekt in stark frequentierter Lage". Auch das Ladengeschäft schräg gegenüber, das sich ebenfalls dem Thema Sportmode widmet, ist auf der Wifög-Seite gelistet als Mietobjekt.
Für Coburg werben
"Natürlich müssen wir das schon beobachten, wenn Schöffel-Lowa schließt", sagt Krebs - Wiedervermietungen seinen "kein Selbstläufer mehr". Im Sinne der Innenstadt-Belebung "müssen wir heute im Hintergrund noch mehr arbeiten als vor Jahren". Werbung für Coburg machen, wo immer es geht - beispielsweise auch auf Tagungen, wo Expansionsleiter großer Firmen anzutreffen sind.