Conventler tricksen Stadt aus - Fackelzug-Rede in Coburg verursacht Aufregung

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Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.
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Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.
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Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
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Martin Vaupel/AHCC e.V.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.
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Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Der Pfingstkongress war aus Sicht des Coburger Convents ein Erfolg. Dass die Fackelzug-Rede nicht auf dem Balkon gehalten wurden durfte, kompensierte man mit einer umstrittenen Aktion.
Coburg: Burschenschaftler umgehen Balkon-Verbot mit einem Trick – Grüne Jugend empört
Martin Vaupel/AHCC e.V.

Der Pfingstkongress des Coburger Convents über das verlängerte Wochenende polarisierte vor allem wegen des Fackelzugs. Weil der Zugang zum Rathaus-Balkon verwehrt blieb, griffen die Burschenschaftler zu einem Trick.

  • Coburger Convent: Burschenschaftler dürfen für Feierrede nicht auf Rathaus-Balkon
  • "Falsches Symbol in dieser Stadt": Fackelzug erinnere an Nazi-Aufmärsche 
  • "Wer eins und eins zusammenzählen kann": Convent nutzt Trick für Marktplatz-Rede
  • Grüne Jugend bezeichnet Aktion als "Farce"

Der Fackelzug am Pfingstmontag ist für die Mitglieder des Coburger Convents (CC) das traditionelle Highlight ihres Pfingstkongresses, andere fühlen sich dadurch an die dunkle Nazi-Zeit erinnert. Auch der Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) ist kein Freund des Marsches durch die Innenstadt, der traditionell mit einer Rede vom Rathaus-Balkon endet. Deshalb hatte die Stadtverwaltung dem Convent den Balkon dieses Jahr zum ersten Mal nicht zur Verfügung gestellt. Doch die Burschenschaftler griffen zu einem spektakulären Trick

Unscheinbares Rednerpult fährt in die Höhe - Convent-Trick überrascht Besucher

Bis zum Beginn der Rede stand nur ein unscheinbares Rednerpult vor dem Coburger Rathaus. Doch dann hob sich das Konstrukt in die Lüfte. "Es war für alle Besucher eine freudige Überraschung", sagt Martin Vaupel, Sprecher des Convents, mit vergnügter Stimme angesichts der aus Sicht der Verbindungen gelungenen Aktion. "Die Hebebühne war am Ende etwas höher als der Rathaus-Balkon selber."

Für Vaupel war sei schon im Vorfeld klar gewesen, dass der Convent auf die fehlende Nutzungserlaubnis des Balkons für die Rede reagieren würde. Es sei allerdings keine grundsätzlich abgesprochene Aktion gewesen. "Ich kann nicht in die Leute hineingucken, die sich das ausgedacht haben. Wer aber eins und eins zusammenzählen kann, der weiß, dass wir beim Convent von oben auf die Menschen sprechen wollen - und dafür benötigt es eine Position in gewisser Höhe", sagt Vaupel. 

"Der Coburger Bürger versteht es doch auch nicht, warum man erst beim Empfang auf den Balkon geht und dann für eine andere Veranstaltung nicht auf den Balkon darf", sagt er. Dass dies gerade mit dem Fackelzug in Verbindung steht, will er nicht gelten lassen. "Es gibt eine Menge Dinge, die sich die Nazis angeeignet haben, sie haben sich auch gewaschen und Straßen gebaut", so der Convent-Sprecher. Dass Coburg als erste NSDAP-Hochburg Deutschlands galt, mache "den Massenmord nicht besser". 

"Azubi": Äußerung von Convent-Mitglied zu OB macht Grüne Jugend fassungslos

Ganz anders sieht das Tom Lauser, Sprecher der Grünen Jugend Coburg, die am Montag eine Gegendemonstration organisiert hatte. Aus Sicht der Jugendorganisation erinnert der Fackelumzug "stark an Fackelzüge aus dem Nationalsozialismus". Die Hebebühnen-Aktion des Convents bezeichnet Lauser als "einzige Farce".

Der "Zirkus" habe nach Corona "wieder genau wie in alter Form stattgefunden", kritisiert er. Er sei jedoch zufrieden mit den Gegenprotesten. "Bei den mehreren Kundgebungen waren nach unserer Schätzung 300 Menschen vor Ort, das sind deutlich mehr als früher." Auch, dass dem Convent der Rathaus-Balkon für die Feierrede nicht überlassen wurde, begrüßt der Kommunalpolitiker. "Immerhin ist was passiert und man hat dem etwas entgegengesetzt", sagt Lauser.

"Dass man den Oberbürgermeister dann als 'Azubi' betitelt hat, was soll man dazu noch sagen?", spielt er auf die Rede eines Convent-Mitglieds am Freitag (3. Juni 2022) im Beisein von OB Sauerteig an. Die Entscheidung der Verwaltung hatte beim Convent spürbar für Unmut gesorgt. Lauser selbst hofft nun, dass der Fackelzug selbst aus Coburg verschwindet. "Da muss sich was tun."

"Es war kein Balkon-Verbot": Stadt verteidigt Vorgehen bei Fackelzug der Verbindungen

Bei der Stadtverwaltung gibt man sich nach dem Convent und der Hebebühnen-Aktion gelassen. "Wir sind sehr zufrieden mit dem CC und sehen das nicht im Mindesten als Provokation", erklärt Sprecher Louay Yassin. "Es war ja kein Balkon-Verbot, wir haben ihn nur für diese Rede nicht zur Verfügung gestellt. Das Ganze war doch sehr beeindruckend", so Yassin weiter. Zum Thema Fackelzug wolle man weiterhin im Gespräch bleiben, heißt es aus dem Rathaus in Coburg. 

"Der Fackelzug ist aus historischer Sicht einfach ein falsches Symbol in dieser Stadt, in der der erste OB in Deutschland braun war", so der Sprecher. "Woanders kann man die Fackelzüge gerne machen", sagt er. Doch diese seien "eben von den Nazis nachhaltig umgedeutet" worden. Es sei Sauerteig daher "ein Anliegen, den Fackelzug neu zu denken". Darüber, dass er von einem Convent-Mitglied als "Azubi" bezeichnet wurde, habe er "herzlich gelacht". Der Redner übe die Funktion "seit 50 Jahren aus und ist berühmt-berüchtigt für seine kernigen Ansagen". 

"Es gibt immer Späße mit den Bürgermeistern", sagt Convent-Sprecher Vaupel. Die Verbindungen wollen in Coburg unbedingt auch weiter am Fackelzug festhalten, sagt er. "Zur besseren Einordnung könnte ich mir zum Beispiel Schautafeln mit historischen Fakten vorstellen", so Vaupel. Er strebe nun auch ein zeitnahes persönliches Gespräch mit Oberbürgermeister Sauerteig an. "Wir sind immer dafür offen, wenn man mit uns reden möchte." 

"War nicht an der Tagesordnung": Coburger Covent reagiert in Feierrede auf Vorwürfe

"In den siebziger Jahren war es nicht an der Tagesordnung, dass ausländische Studenten einem Bund des Coburger Conventes angehörten, und erst recht nicht Studenten aus dem nicht europäischen Ausland", so das Manuskript der betroffenen Rede auf dem "hohen Podest", das von Alexander Kliesch aus Brandenburg gehalten wurde.

"Zum einen gab es damals weitaus weniger ausländische Studenten in Deutschland als heutzutage, zum anderen mag es für viele Bünde des Coburger Conventes zu dieser Zeit noch undenkbar gewesen sein, Studenten in ihre Reihen aufzunehmen, welche ihre Wurzeln nicht in Deutschland hatten", hieß es. Eine "hohe Anzahl an Bundesbrüdern nicht deutscher Herkunft sowie die Vielzahl deren unterschiedlicher Herkunftsländer" sei "kein Zufall, sondern sie zeigt die Weltoffenheit der Bünde und damit auch die Weltoffenheit des Coburger Conventes", so Kliesch.

"Deutschland ist internationaler, und so auch vielfältiger geworden, und der Coburger Convent hat sich dementsprechend auch verändert und weiterentwickelt", so der Burschenschaftler. Und sparte nicht mit Kritik: "Es ist daher auch nicht erforderlich, dass man uns ständig zu irgendetwas auffordert oder uns gar belehren möchte." Der Pfingstkongress des Convents - er wird in Coburg weiter Diskussionsthema bleiben. 

Auch spannend: "Danke für nichts" - Vandalismus am Convent-Wochenende macht Coburger Wirte fassungslos