Der Autozulieferer Brose hat im Süden Coburgs das neue Max-Brose-Gelände mit Platz für rund 2500 Beschäftigte eröffnet. Man investiere trotz einer "schwierigen wirtschaftlichen Situation" in den oberfränkischen Standort, heißt es.
Als "ein sichtbares Standortbekenntnis" für Coburg bezeichnet Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) das Bauprojekt des Autozulieferers Brose. Das Unternehmen hat am Samstag (16. September 2023) das neue Max-Brose-Gelände eröffnet und damit die Fertigstellung eines Teilprojekts der Bauarbeiten im Coburger Süden gefeiert. Das geht aus einer Pressemitteilung von Brose hervor.
"Trotz der augenblicklich schwierigen wirtschaftlichen Situation, unter anderem durch die hohen Arbeitskosten in Deutschland, wurde das vor drei Jahren beschlossene Investitionsprogramm realisiert", heißt es. Wie andere Entwicklungen zeigen, ist eine Investition in fränkische Standorte zur Zeit nicht selbstverständlich. Ein fränkischer Rohrhersteller etwa erwägt wegen des hohen Strompreises seine Produktion ins Ausland zu verlagern.
Brose stellt neues Gelände in Coburg vor: Grünanlage zentraler Bestandteil
Das rund 25.000 Quadratmeter große Areal - "eine Fläche größer als drei Fußballfelder" - zwischen Bamberger Straße und Max-Brose-Straße umfasse drei Verwaltungsgebäude des Geschäftsbereichs Interieur, ein Parkhaus und den Garagenbetrieb. Zentraler Bestandteil sei eine Grünanlage mit Teich, Spazierwegen, Sitzbänken und ein Streetballplatz. Bei Brose fand erst kürzlich ein Führungswechsel statt. CEO Ulrich Schrickel verließ den Konzern zum 1. September 2023.
Neben der Gestaltung des Max-Brose-Geländes modernisiere das Familienunternehmen in Coburg die Fertigung, unter anderem mit einem Logistikzentrum sowie dem Neubau eines Produktionsgebäudes für die Kunststofffertigung und den 3D-Druck. "Die künftigen Transportwege für Warenein- und -ausgang über die Bundestraße 4 und die Uferstraße bereiten uns große Sorgen. Gemeinsam mit der Stadt Coburg müssen wir Lösungen finden, wie wir den erforderlichen Materialfluss sicherstellen können", wird Andreas Jagl, Geschäftsführer Interieur, zitiert.
Brose steuere von Coburg aus das globale Sitzgeschäft mit weltweit rund 1200 Beschäftigten, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Auf dem Max-Brose-Gelände seien 630 Beschäftigte des Geschäftsbereichs Interieur tätig, einschließlich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gemeinschaftsunternehmens mit Volkswagen zur Entwicklung und Fertigung kompletter Fahrzeugsitze. "Die Räumlichkeiten der ehemaligen Sparkasse ergänzen die beiden Bestandsgebäude", so Brose.
OB Sauerteig sieht "Aufwertung des Coburger Südens"
Zwei Fußgängerbrücken schafften eine zusammenhängende Gebäudefläche von insgesamt rund 15.500 Quadratmetern. "Damit sind die Voraussetzungen für kurze Wege und eine schnelle, direkte Kommunikation gegeben, die für die flexible Arbeit in unseren Projektteams sehr wichtig sind", erklärt Jagl.
"Die neuerliche Investition des Unternehmens Brose in den Stammsitz in Coburg ist eine Aufwertung des Coburger Südens und ein sichtbares Standortbekenntnis. Dafür möchte ich den Gesellschaftern, insbesondere Michael Stoschek, persönlich und als Oberbürgermeister der Stadt Coburg herzlich danken", wird Coburgs Oberbürgermeister Sauerteig zitiert. Weitere Nachrichten aus Coburg findest du in unserem Lokalressort.
Und in Bamberg auch noch große Bauten 🤔