Wie das Landestheater mit seinem Gala-Konzert in der "Nacht der Kontraste" einen Vorgeschmack gibt auf die neue Saison mit ihren Premieren.
Dieser festliche Abend im Coburger Landestheater ist eine spannende Reise zwischen Vergangenheit und Zukunft und begeistert das Publikum mit geballtem Wohllaut, gewürzt mit Witz und Nostalgie. Das Gala-Konzert zum Ausklang des Theaterfestes bietet in flottem Tempo einen Querschnitt durch das Programm der neuen Saison und lädt mit einigen Wiederaufnahmen zugleich zum Rückblick ein.
Gruß an Bodo Busse
"Wir schicken einen fröhlichen Gruß nach Saarbrücken", sagt Schauspieldirektor Matthias Straub in Anspielung auf das neue Amt des einstigen Coburger Intendanten Bodo Busse als Staatsintendant im Saarland. Zugleich aber bittet Straub Coburgs designierten Intendanten Bernhard F. Loges auf die Bühne. Loges bekommt nicht nur sehr freundlichen Beifall, sondern auch die Gelegenheit, sich dafür mit seinem Bekenntnis "Ich freue mich auf Coburg!" zu bedanken.
Neuer Erster Kapellmeister
Das Publikum hört viele neue Stimmen, aber auch manche Stimme, die nach Coburg zurückkehrt. Vor allem aber erleben die Zuhörer in Abwesenheit des derzeit erkrankten Generalmusikdirektors Roland Kluttig Coburgs neuen Ersten Kapellmeister Johannes Braun.
Schwungvoll musiziert
Warum Johannes Braun, der derzeit noch sein Konzertexamen an der Musikhochschule in Weimar vorbereitet, bereits in die Künstlerliste "Maestros von Morgen" des Deutschen Musikrates aufgenommen wurde, wird schon bei der schwungvoll und präzis musizierten Ouvertüre zu Mozarts Oper "Die Hochzeit des Figaro" hörbar. Padraic Rowan als Figaro und Franz Xaver Schlecht als Graf ziehen mit ausdrucksvoller Rollengestaltung in Bann.
Jung-Maestro Braun - das wird rasch hörbar - ist ein Dirigent, der entschlossen Akzente setzt, dynamisch differenziert musizieren lässt und zugleich stets genau auf die Sänger hört und darauf achtet, die Stimmen nicht zu überdecken.
Vorfreude auf Kassen-Schlager
Wenn der Applaus dieses Gala-Konzertes ein verlässlicher Indikator ist, dürfen sich das Landestheater und sein Publikum in der beginnenden Saison auf viele Kassen-Schlager freuen.
Rock'n'Roll-Veteranen
Ganz oben auf der Applaus-Skala: ein Ausschnitt aus dem Musical "A Spider Murphy Story", das am 14. Oktober seine Uraufführung erleben wird. Die Hits der Rock-Veteranen aus Bayern haben auch in Coburg noch viele, viele Fans - "Skandal im Sperrbezirk" beweist es in der furiosen Darbietung des Schauspielensembles.
"Tosca" zum Auftakt
Reichlich Beifall gibt es auch für zwei Protagonisten der geplanten "Tosca"-Neuinszenierung, die am 30. September als erste Musiktheater-Premiere auf die Bühne kommen wird. Die Sopranistin Celeste Siciliano als Tosca, die bereits mehrfach in Coburg gastierte, und der nach Coburg zurückgekehrte Tenor Milen Bozhkov als Maler Mario Cavaradossi beeindrucken die Zuhörer mit makellosem Gesang und eindringlicher Gestaltungskraft, am Dirigentenpult von Roland Fister aufmerksam begleitet.
"High Society"
Auch Gioacchino Rossinis Aschenputtel-Oper "La Cenerentola" dürfte Chancen haben, in Coburg zum Kassenschlager zu werden. Die Mezzosopranistin Kora Pavelic und der neu engagierte amerikanische Tenor Paul Kroeger, assistiert vom Herrenchor des Landestheaters, ernten jedenfalls ebenso reichlich Applaus wie Anna Gütter und Simon van Rensburg mit "True Love" aus dem zweifach erfolgreich verfilmten Musical "High Society" von Cole Porter.
"Land des Lächelns"
Operetten-Fans dürfen sich auf Franz Lehárs "Das Land des Lächelns" freuen. Die Sopranistin Judith Kuhn und wiederum Milen Bozhkov lassen Lehárs verführerische Melodien aufblühen.
"Ein Herz und eine Seele"
Als Appetitanreger für Fans leicht verdaulicher Schauspielkost dient ein Ausschnitt aus der Bühnenfassung der Kult-TV-Serie "Ein Herz und eine Seele", die im "Münchner Hofbräu" auf die Bühne kommen wird, dargeboten von Kerstin Hänel und Stephan Mertl.
"Der Feuervogel"
Ein Ausblick auf den geplanten Ballettabend "Der Feuervogel" mit Musik von Igor Strawinsky ist zumindest zu hören - mit "Kastscheis Tanz", den das Orchester unter Johannes Brauns Leitung scharf akzentuiert musiziert.
Publikum singt mit
Zum Schluss darf das Publikum dann sogar noch sein Talent als Background-Chor unter Beweis stellen - beim "Alabama Song" aus Kurt Weils Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", den Anna Gütter und der Chor des Landestheaters unter Roland Fisters Leitung anstimmen.