Wie Stefan Grasse mit seinem Trio das Publikum Im Landgasthaus in Elsa in Bann zieht. Das abwechslungsreiche Programm reicht von Astor Piazzollas Tango-Kunst bis zur Hommage an den genialen Jazz-Gitarristen Django Reinhardt.
Stefan Grasse ist ein gefragter Mann an diesem Abend in Elsa. In der Pause des Konzerts mit seinem Trio wird der in Nürnberg lebende Gitarrist mit großer Ausdauer zum CD-Verkäufer in eigener Sache. Auch seine Autogramme sind begehrt beim Publikum, das den Saal des Landgasthofs beim Konzert in der Reihe "Elsa47" bestens füllt. Das Programm "Brisas de Mar", das Grasse auch als CD-Einspielung im Gepäck hat, bietet Musik von beiden Seiten des Atlantiks und kommt bei den Zuhörern bestens an.
Von Piazzolla bis Satie Tango-Melancholie und Flamenco-Leidenschaft, Bossa-Nova-Zauber und der nostalgische Charme französischer Musik in den Cafés von Paris mischen sich ganz selbstverständlich in schönster Harmonie. Auch manche Eigenkompositionen von Stefan Grasse fügen sich stilsicher ein in diese Vortragsfolge.
Gitarre und Kontrabass, dazu abwechselnd Vibrafon oder Schlagzeug garantieren ein kammermusikalisch intensives Wechselspiel. Mal tritt die von Stefan Grasse virtuos und jederzeit stilsicher gespielte Gitarre melodisch hervor, mal setzt Alexander Fuchs am Kontrabass markante Akzente.
Und Dominik Roslon demonstriert im steten Wechsel der Instrumente seine Vielseitigkeit als virtuoser Solist am Vibrafon ebenso wie als versierter Schlagzeuger an Trommel und Cajon.
Stefan Grasses Stärke ist seine bemerkenswerte stilistische Vielseitigkeit, die freilich nie zur bloßen Beliebigkeit wird. Vielmehr versteht er ist, sich die charakteristischen Merkmale verschiedener musikalischer Kulturen anverwandelnd anzueignen und in seinen eigenen Kompositionen nach zu empfinden. Ebenso vielfältig wie als Komponist ist Grasse als Interpret.
Reichlich Sonderapplaus erntet er für einen gekonnten Ausflug in die indische Musik mit einer virtuosen Demonstration im rhythmischen Sprechen. Eine Hommage an den Stil des Jacques-Loussier-Trios ist seine Adaption von Erik Saties "Gymnopédie".
Das begeisterte Publikum lässt das Stefan-Grasse-Trio erst nach zwei Zugaben endgültig von der Bühne, die letzte ist dem Gedenken an den Jazzgitarristen Django Reinhardt gewidmet.
So geht's weiter in der Reihe "Elsa47" 17. Mai, 19 Uhr: "Musikrecycling" - Daniel Swenberg und Edwin Huizinga (Laute und Violine)
17. Mai bis 29. Juni: "Textil umgewidmet" - Ausstellung Andrea Schricker-Lehmann (Infos online: www.elsa47.de