Drei Jusos, die aber offiziell als Privatpersonen handeln, wollen per Bürgerentscheid "den Rosengarten retten". Ab sofort werden Unterschriften gesammelt. Michael Stoschek appellierte vergeblich, damit lieber noch zu warten.
Nachdem der Stadtrat in der Diskussion um einen Hotel-Neubau im Bereich Anger erst "hü" und dann "hott" gesagt hat, bekommen jetzt die Bürger die Möglichkeit, ihre Meinung kund zu tun - zumindest in einem Teilbereich der komplizierten Angelegenheit: Dominik Sauerteig, Toni Münster und Oliver Pieschel haben ein Bürgerbegehren mit dem Titel "Rettet den Rosengarten" gestartet. Denn so sehr sie einen Hotel-Neubau grundsätzlich begrüßen würden: Der Rosengarten dürfe ihrer Meinung nach auf gar keinen Fall dafür angetastet werden.
Zur öffentlichen Veranstaltung, bei der die drei Initiatoren am Montagabend ihr Projekt vorstellten, war überraschend auch der Unternehmer Michael Stoschek erschienen. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Firma Brose war es ja, der den Rosengarten überhaupt erst (wieder) als einen möglichen Hotel-Standort ins Gespräch gebracht hat. Zuvor hatte der Stadtrat bereits beschlossen, das Gelände der ehemaligen Dreifachturnhalle am Anger an einen Hotel-Investor zu verkaufen. Doch die architektonisch sehr wuchtigen Pläne des Investors stießen in der Öffentlichkeit auf derart viel Protest, dass der Stadtrat seinen Beschluss rückgängig machte. Somit ist jetzt wieder alles möglich - und genau darin sieht Dominik Sauerteig eine Gefahr für den Rosengarten, die er mit Hilfe des Bürgerbegehrens stoppen will. Ein sehr wichtiges Argument ist für Sauerteig der Klimaschutz: "Grünflächen müssen dauerhaft erhalten werden - und das schließt einen Hotelbau im Rosengarten aus." Toni Münster ergänzte: "Wir wollen verhindern, dass der Rosengarten zum Vorgarten für ein Hotel wird!"
Eine große Kastanie müsste fallen
Michael Stoschek versuchte daraufhin die Dimensionen eines möglichen Hotels im Rosengarten zu verdeutlichen: Der Rosengarten umfasse insgesamt 26125 Quadratmeter (inklusive Kongress- und Palmenhaus) - für ein Hotel würden 1500 Quadratmeter benötigt, was gerade mal 4,6 Prozent der Gesamtfläche entspreche. Als später bei der Veranstaltung trotzdem immer wieder auf den Klimaschutz verwiesen wurde, meinte Stoschek: "Wir werden das Klima nicht retten mit 4,6 Prozent vom Rosengarten!"
Die Hauptkritik von Stoschek am Bürgerbegehren hat allerdings mit dem Zeitpunkt zu tun. Die Meinung von Dominik Sauerteig, dass damit frühzeitig eine "sachliche Richtungsentscheidung für Coburg" getroffen werden könne, teilt der Unternehmer nämlich nicht. So befürchtet Stoschek, dass durch ein Bürgerbegehren wieder unnötige Emotionen in die Diskussion kommen. Zudem würde er es für sinnvoller erachten, erst abzuwarten bis verwertbare Fakten auf dem Tisch liegen. Seine Befürchtung: Noch ehe der von ihm angekündigte Entwurf (inklusive Betriebskonzept) für ein Hotel im Rosengarten vorliegt, wird der Rosengarten als Standort ausgeschlossen und "eine Idee von vorneherein kaputt gemacht". Stoschek warb dafür, dass es für den Rosengarten "kein Denkverbot" geben dürfe und appellierte, zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Bürgerbegehren zu starten. Immer wieder betonte er, wie wichtig eine direkte Anbindung eines Kongresshotels ans (eventuell umzubauende) Kongresshaus ist.
Bestätigt sehen konnte sich Stoschek in seiner "Es fehlen doch noch Fakten"-Argumentation, als in der Diskussion Christa Minier (Altstadtfreunde) wissen wollte, wie denn die Fassade eines Hotels im Rosengarten aussehen würde. Denn natürlich konnte Stoschek das noch nicht beantworten. Aber er verwies auf die von ihm angestoßene Planung: Bereits nächste Woche gebe es ein Treffen, an dem außer einem renommierten Architekturbüro auch ein potenzieller Hotelbetreiber teilnimmt. Was er aber schon jetzt sagen könne, ist, dass eine große Kastanie in der Nähe des Kongresshauses gefällt werden müsste. "Aber wir müssen abwägen, welcher Gegenwert mit einer Kastanie und 4,6 Prozent Rosengarten verbunden ist." Stoschek hofft, dass es Coburg doch noch schafft, sich als Kongressstadt zu positionieren und damit seine Wirtschaftskraft zu steigern.
"Ein Ort zum Verweilen"
Grünen-Stadtrat Wolfgang Weiß will das zwar auch, sagt jedoch: "Lasst den Gedanken freien Lauf - aber lasst den Rosengarten in Ruhe!" Dem pflichtete auch Bernd Fischer bei, der dem Coburger Seniorenbeirat angehört: "Vor allem ältere Menschen brauchen Orte zum Verweilen - wie den Rosengarten!"
Michael Stoschek unternahm zwar einen letzten Versuch, die Initiatoren von ihrem Vorhaben abzubringen: "Sie werben für eine Denkweise, die noch nicht mit Fakten hinterlegt ist!" Doch Dominik Sauerteig betonte: "Wir sammeln jetzt Fakten und Unterschriften!" Bis es möglicherweise zu einem Bürgerentscheid kommt, würde es ohnehin noch sechs bis neun Monate dauern - und bis dahin würde auch der von Stoschek angekündigte Entwurf vorliegen.
Die rotgrünen Allesverhinderer bekämpfen eine Idee bereits bevor die Bevölkerung einen Entwurf zu sehen bekommt. Ob für solche Bevormundungsaktivisten die nächsten Wahlen eine Freude sein dürften?
(die Internetseite mit dem Namen www.rettetdenrosengarten.de ist ebenfalls schon freigeschaltet.)
So stehts geschrieben bei INFRANKEN.de.
Wenn da schon so was gwschrieben steht, dann vergewissert euch bitte auch, dass es so ist und nicht nur ein Hinweis zu Facebook kommt. Es gibt bestimmt den Einen oder Anderen so wie mich, der mit Facbook nichts am Hut hat.
Also Ihr www.rettetdenrosengarten.de Betreiber sorgt dafür das Jedermann das alles lesen kann.
Denn
recht_isses
Und die Unterschriftenliste bei Google Docs, anstatt direkt auf der eigenen Homepage. *facepalm
Es geht nicht um 4,6 Prozent! Es geht darum, ein Zeichen gegen die nach wie vor verhängnisvoll immer schneller galoppierende Bodenversiegelung zu setzen; und da sollte jeder über den schnellen Profit hinaus denkende Mensch mitmachen!